Johann III. (Holstein-Kiel)

Johann III. (Holstein-Kiel)

Johann III. der Milde (* ca. 1297; † 27. September 1359) war Graf von Holstein-Kiel (1316–1359) und Graf von Holstein-Plön (1350–1359).

Siegel von Graf Johann

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann III. war Sohn von Gerhard II. und dessen Frau Agnes von Brandenburg.

Beim Tod seines Vaters wurde dessen Landbesitz zwischen seinem Bruder und ihm aufgeteilt: Sein Bruder Gerhard IV. († 1317) erhielt Segeberg, Johann III. Holstein-Plön. Mit seinem Vetter Gerhard III. ging er im Bunde mit der Ritterschaft gegen die wagrische Linie vor. An der Spitze des Adelsbundes stand Hartwig von Reventlow, der das Segeberger Schloss überfiel und Adolf VI. 1315 erschlug. Er teilte daraufhin mit Gerhard III. den Besitz, unter Übergehung von dessen Vater Johann II., und erhielt zur Abrundung seines Gebiets Preetz und Neumünster. Nach dem Tode Johann II. 1321 erhielt er auch Kiel.

Während der Schlacht von Gransee zwischen den mecklenburger Fürsten unter Heinrich des Löwen zusammen mit dänischen Truppen und den Markgrafen von Brandenburg geriet er vorübergehend in brandenburgische Gefangenschaft. In den Wirren nach König Erich Menveds Tod 1319 greift er als Halbbruder von König Christoph II. zu dessen Gunsten ein. Er erhält 1328 vom vertriebenen König Fehmarn als Erblehen sowie Lolland und Falster verpfändet. König Christoph II. erreichte auch mit mecklenburgischer Hilfe die Rückkehr und tritt an Johann 1329 noch ganz Schonen und den nicht verpfändeten Teil von Seeland ab. Der faktisch Dänemark regierende Graf Gerhard III. wird 1340 von rebellierenden dänischen Rittern erschlagen, die den Schwedenkönig Magnus zur Hilfe gerufen hatten.

Johann III. räumt ihm gegen Entgelt seine Festungen ein und löst den von Gerhard III. gefangenen Dänenkönig Christoph II. wieder aus und gibt ihm Nykøbing und Falster, wo er 1332 stirbt. Nach der Ermordung Gerhards III. setzt er mit brandenburgischer Hilfe Christophs Sohn Waldemar IV. Atterdag auf den dänischen Thron, an den er 1346 Lolland und Seeland wieder verliert. Die beiden Grafen Gerhard III. und Johann III. bereiteten die Vereinigung von Schleswig und Holstein vor.

Ehen und Nachkommen

Johann war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Katharina († 1327), Tochter des Glogauer Herzogs Heinrich III. und Witwe des Markgrafen Johann V. von Brandenburg (1302-1317). Aus dieser Verbindung gingen hervor:

Seine zweite Frau war Merislawa von Wittenburg Tochter des Grafen Nikolaus von Wittenburg.

Siegel

(s.Abb.) Umschrift: S(IGILLUM)*IOHIS*D(E)I*GRA(TIA)*COMIT(IS)*HOLTZACIE*STORM(ARIE)*ET*SCOWENBORCH (Siegel Johanns von Gottes Gnaden Graf von Holstein Stormarn und Schauenburg)

Abstammung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Adolf IV. (Schauenburg und Holstein) (1205–1261)
Graf von Schauenburg und Holstein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gerhard I. (Holstein-Itzehoe) (1232–1290)
Graf von Holstein-Itzehoe
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heilwig von der Lippe
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gerhard II. (Holstein-Plön) (1254–1312)
Graf von Holstein-Plön
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann I. (Mecklenburg)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth von Mecklenburg
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Luitgart von Henneberg
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gerhard IV. (1277–1323)
Graf von Holstein-Plön
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht II. (Brandenburg) (~1150–1220)
Markgraf von Brandenburg
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann I. (Brandenburg) (~1213–1266)
Markgraf von Brandenburg
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mathilde von Groitzsch (1185–1225)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Agnes von Brandenburg (1257–1304)
Königin von Dänemark
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht I. (Sachsen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jutta von Sachsen (~1225–1266)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Agnes von Österreich (1206–1226)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Literatur

Vorgänger Amt Nachfolger
Johann II. (Holstein-Kiel) Graf von Holstein-Kiel
13161359
Adolf VII. (Holstein-Kiel)
Gerhard V. Graf von Holstein-Plön
1350-1359

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann II. (Holstein-Kiel) — Siegel des Johann II. aus der Zeit von 1271 1302 Johann II. der Einäugige (* 1253; † 1321) war Graf von Holstein Kiel. Leben Er war einer der beiden Söhne des Grafen Johann I. von der Kieler Linie der Schauenburger …   Deutsch Wikipedia

  • Johann I. (Holstein-Kiel) — Siegel des Johann I. aus der Zeit von 1247 1259 Johann I. (* um 1229; † 20. April 1263) war Graf von Holstein Kiel (1261–1263) aus dem Geschlecht der Schauenburger. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Johann III. — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

  • Holstein-Kiel — Die Grafschaft Holstein Kiel war von 1261 bis 1390 eine Linie des Adelsgeschlechts von Schauenburg und Holstein. Geschichte Die Grafschaft Holstein wurde bis 1238 von Adolf IV. von Schauenburg und Holstein regiert. Er zog sich zurück, daraufhin… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

  • Johann I. — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

  • Johann II. — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

  • Johann IV. — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

  • Johann V. — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

  • Johann VI. — Johann hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Johann 1.1 Johann I. 1.2 Johann II. 1.3 Johann III./IV. 1.4 Johann V./... 2 Johann …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”