Johann Heinrich Friedrich Müller

Johann Heinrich Friedrich Müller

Johann Heinrich Friedrich Müller (* 20. Februar 1738 in Aderstedt; † 8. August 1815 in Wien) war ein deutscher Schauspieler, Schriftsteller und Lustspieldichter.

Leben

Müller soll zunächst Schröder oder Schroeter geheißen haben. Nach dem frühen Tod des Vaters besuchte er ab 1749 die Lateinschule des Waisenhauses in Halle (Saale). Als er dort aus Versehen einen Brand legte, floh er aus dieser Anstalt. Puppenspieler, aus Lauchstädt kommend, hatten nachhaltige Wirkung auf Müller. Er spielte das von ihnen gegebene Stück auf einer selbst gebastelten Theaterbühne, die durch Entzündung von Schießpulver explodierte und Feuer fing.

Müller floh zu seinem Bruder, einem Pfarrer in Halles Umgebung. Dieser schickte ihn auf die Domschule nach Magdeburg. Dort ließ er sich nebenbei durch Franziskus Schuch zum Schauspieler ausbilden und nahm den Familiennamen Müller an. In Potsdam hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt in der Garnisonkirche, dem viele weitere folgten.

Seine Tochter Josephine Hortense (1766–1808) heiratete 1790 in Wien den Maler Heinrich Friedrich Füger. Sein Sohn Friedrich Müller (1768–1834) wurde Hofschauspieler in Wien.

Johann Heinrich Friedrich Müller schrieb die Nummern 11–13 des Singspiel-Librettos Bastien und Bastienne (1767/68; Musik: Wolfgang Amadeus Mozart).

Literatur

  • Maria Murland: Joh. Heinr. Fr. Müller. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 118–133.

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