Johann Georg Emil von Brause

Johann Georg Emil von Brause
Johann Georg Emil von Brause (1774-1836)

Johann Georg Emil von Brause (* 14. Dezember 1774 in Stettin; † 10. April 1836 in Berlin) war ein preußischer Generalmajor, Kommandant der preußischen Kadettenanstalten und Direktor der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Familie (siehe auch Familie von Brause)

Er wurde als Sohn des preußischen Kapitäns a.D. (Hauptmann) und Postdirektors Johann Georg von Brause (1728-1800) und der Henriette Luise Hermine, geb. von Schack (1745-1794) in Stettin geboren. Er ist der Vetter von Friedrich August Wilhelm von Brause.

Brause heiratete im Jahr 1803 in Potsdam Albertine Karoline von Schlegell aus dem Hause Zehringen (1777-1845). Der Ehe entstammen fünf Kinder:

Leben

Durch königliche Kabinettsordre vom 31. Juli 1788 wurde er in die von Friedrich dem Großen als Eliteschule zur sorgfältigen Ausbildung für den höheren Staatsdienst gegründeten Académie militaire in Berlin aufgenommen. Seine militärische Laufbahn begann er als Fähnrich (1794) und Sekondeleutnant (1796) im preußischen Infanterie-Regiment Nr.18, das in Potsdam stationiert war.

Mit Rühle von Lilienstern, Ernst von Pfuel und dem späteren Dichter Heinrich von Kleist gehörte er zu einem Kreis junger, gebildeter Offiziere, die in dem Obristen Christian von Massenbach ihren geistigen Mentor fanden.

Nach der Mobilmachung 1805 wurde Brause Adjutant des Generals Alexander von Knobelsdorff und nahm an der Schlacht bei Auerstedt im unmittelbaren Gefolge des Königs teil, den er auch auf der Flucht nach Ostpreußen begleitete. Nach dem Tilsiter Frieden war er im Stabe des Generals Gebhard Leberecht von Blücher, mit dem er sich eine Zeit lang im Hauptquartier des schwedischen Königs Gustav IV. aufhielt. 1809 wurde er Adjutant bei Bülow in Stargard (Pommern), der ihm große Wertschätzung und Freundschaft entgegenbrachte. Im Russlandfeldzug 1812 erhielt er als Adjutant des Generals Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg den Orden Pour le Mérite. Vom Feldzug nach Königsberg zurückgekehrt, wirkte er am Aufbau der Preußischen Landwehr mit.

Nach den Befreiungskriegen wurde Brause vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. am 1. März 1813 zum Erzieher des Prinzen Wilhelm von Preußen, des späteren Kaisers Wilhelm I., ernannt, dessen väterlicher Freund und Berater er auch nach seiner Verabschiedung aus diesem Amt im Jahre 1817 blieb. Brause vermittelte im Ebenbürtigkeitsstreit um Prinzessin Elisa Radziwill, der Jugendliebe des Prinzen Wilhelm, und führte Verhandlungen zu dessen geplanter Eheschließung mit Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Am 12. September 1817 ernannte ihn der preußische König zum Kommandeur des preußischen Kadettenkorps und beauftragte ihn mit der Neuordnung der in den Jahren der Befreiungskriege verwahrlosten militärischen Erziehungsanstalten. In dieser Funktion setzte sich Brause für eine umfassende Erneuerung der wissenschaftlichen und erzieherischen Ausbildung der Kadetten ein. Es gelang ihm, namhafte Wissenschaftler wie den Geographen Carl Ritter und den Historiker Johann Wilhelm Löbell und als Prediger den Theologen Adolf Sydow für die Kadettenanstalt in Berlin zu gewinnen und die militärische Erziehung insgesamt zu humanisieren. Unter seiner Leitung entstand 1822 das neue Kadettenhaus in Potsdam. In Culm wurde die Kadettenanstalt baulich erweitert und mit einem großzügigen Garten versehen. Die Berliner Anstalt erhielt ein eigenes Wohnhaus für die Lehrkräfte und ein großes Hörsaalgebäude, in dem auch der von Blücher erbeutete Degen Napoleons aufbewahrt wurde.

1818 wurde Brause zum Oberst und 1825 zum Generalmajor ernannt. Auf eigenen Wunsch wurde er am 30. März 1834 von seiner kräftezehrenden Aufgabe empflichtet und zum Direktor der Allgemeinen Kriegsschule, der späteren preußischen Kriegsakademie, ernannt.

Brause starb am 10. April 1836 in Berlin und wurde unter großer Anteilnahme von Freunden und Verehrern, unter ihnen die drei königlichen Prinzen Wilhelm, Carl und Albrecht, auf dem Alten Garnisonfriedhof in Berlin bestattet. Sein vom Prinzen Wilhelm gestiftetes Grabkreuz wurde am 10. April 1838 enthüllt. Es trug am Fußsockel die Widmung: Dem leitenden Führer und Freunde treue Dankbarkeit. Wilhelm Prinz von Preußen. Das Grab ist nicht erhalten.

Orden und Ehrenzeichen

Mitgliedschaften

Literatur

Weblinks


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