Johann Friedrich Mende

Johann Friedrich Mende

Johann Friedrich Mende (* 3. Oktober 1743 in Lebusa; † 1. Juli 1798 in Freiberg) war ein deutscher Maschinenbauer.

Der Sohn eines Mühlenbesitzers nahm 1767 an der Bergakademie Freiberg ein Studium auf. Im gleichen Jahr reiste er in den Harz, wo er unter anderem ein Messingwerk und eine Gewehrfabrik besichtigte. Sein besonderes Interesse fand jedoch eine im Bergbau genutzte Wassersäulenmaschine.

Zurück in Sachsen begann Mende mit dem Bau einer Wassersäulenmaschine, die 1769 als erste ihrer Art in den sächsischen Bergbau eingeführt wurde. Neben weiteren Wassersäulenmaschinen baute Mende in der Folgezeit unter anderem Pferde- und Wassergöpel, Pumpen, Gebläse, Wehre und Wasserleitungen.

1770 wurde er zum Kunstmeister bei allen sächsischen Bergämtern ernannt. Im Januar 1789 beförderte man ihn zum Maschinendirektor.

Aus einem Kunstgraben im Freiberger Bergrevier schuf er einen 5,3 km langen Kanal für den Erztransport auf Kähnen zwischen der Grube „Churprinz Friedrich August“ zur Hütte in Halsbrücke.

1788/89 baute Mende bei Halsbrücke das Rothenfurther Kahnhebehaus, das heute als das erste Schiffshebewerk der Welt gilt. Es bestand aus Unterbecken, Oberbecken und der Hebevorrichtung; mit Muskelkraft und Flaschenzügen überwand man einen Höhenunterschied von 6,8 Metern. Bis 1868 wurde mit diesem Hebewerk gearbeitet. Im Jahr 1791 errichtete er sodann das Kahnhebehaus Großvoigtsberg, das den Höhenunterschied zwischen dem Christbescherunger Bergwerkskanal und der Freiberger Mulde überwand.

Ein weiteres Verdienst Mendes war die Projektierung und Leitung der Arbeiten zur Schiffbarmachung von Abschnitten der Saale und der Unstrut zwischen 1790 und 1795. Mit den Untersuchungen zur Planung war er bereits 1778 beauftragt worden.

Den Bau einer Dampfmaschine konnte er nicht mehr vollenden. Er starb 1798 in Freiberg (Sachsen).

Literatur

  • Otfried Wagenbreth: Leben und Werk des Maschinendirektors Johann Friedrich Mende : zu seinem 250. Geburtstag. In: Sächsische Heimatblätter. 39(1993), S. 211-218
  • Wappler: Oberberghauptmann von Trebra und die drei ersten sächsischen Kunstmeister Mende, Baldauf und Brendel. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. 41(1905), S. 69-178
  • Otfried Wagenbreth; Eberhard Wächtler (Hrsg.): Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte.. 2. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8.

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