Johann Christoph Männling

Johann Christoph Männling
Johann Christoph Männling

Johann Christoph Männling (* 14. Oktober 1658 in Wabnitz bei Oels; † 4. Juli 1723 in Stargard) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch des Elibethanischen Schule und des Maria-Magdalena-Gymnasiums in Breslau studierte Männling zuerst an der Universität Breslau, später in Wittenberg, wo er den theologischen Magistergrad erwarb. Schon in Wittenberg veröffentlichte er 1685 eine Philipp von Zesen stark nachempfundene Poetik u.d.T. Europäischer Parnassus. Ab 1688 begegnen wir ihm wieder in seiner schlesischen Heimat als evangelischer Pastor in Creutzburg, von wo er zwölf Jahre später wegen der Protestantenverfolgungen nach Stargard fliehen musste. Ab 1700 wirkte er hier zuerst als Diakon an der Johanniskirche, dann bis zu seinem Tode als Pastor an St. Augustin und Garnisonprediger.

Zeitlebens war Männling ein außerordentlicher Verehrer Lohensteins und verstieg sich sogar, zwei umfangreiche Kompilationen mit Kurzfassungen und kondensierten Zitaten aus Lohensteins Oeuvre zu verfassen, eine Art "Readers Digest" für Leser, die dessen Kolossalwerk zu erkauffen nicht vermögend genug seien. Der offensichtliche Erfolg dieser Werke ermunterte ihn, ein Gleiches auch für andere schlesische Barockdichter zu versuchen. Auch seine restlichen umfangreichen Bände sind in erster Linie kompilatorischer Natur im Stil von Paullini und Praetorius. Ein Großteil von Männlings Schriften ist heute verschollen, darunter die wohl nie gedruckten Stargarder Schuldramen.

Werke (Auswahl)

  • Europaeischer Parnassus. Wittenberg 1685
  • Arminius enucleatus, das ist ... Daniel Caspari von Lohenstein herrliche Realia. Stargard 1708
  • Lohensteinius sententiosus, das ist ... Daniel Caspari von Lohenstein ... sinnreiche Reden. Breslau 1710
  • Auserlesener Curiositäten merckwürdiger Traum-Tempel. Liegnitz 1714
  • Deutsch-Poetisches Lexicon. Frankfurt/Oder 1715
  • Poetischer Blumen-Garten. Breslau 1717 (Lyrik)
  • Expediter Redner. Frankfurt/M. u. Leipzig 1718 (Ndr. Kronberg 1974)

Literatur

  • Paul Tworek: Leben und Werke des Johann Christoph Männling: Ein Beitrag zur Literaturgeschichte des schlesischen Hochbarock. P. Moser Verlag, Breslau, 1938
  • Marian Szyrocki: "Männling, Johann Christoph". In: Walther Killy (Hg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache (15 Bände). Gütersloh, München: Bertelsmann-Lexikon-Verl., 1988-1991 (CD-ROM: Berlin 1998, ISBN 3-932544-13-7), Bd. 7, S. 420f.
  • Jakob Franck: Männling, Johann Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 209 f.
  • Gerhard Dünnhaupt: " Johann Christoph Männling (1658-1723)", in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 4. Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 2624-37. ISBN 3-7772-9122-6

Weblinks


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