Joco-Dev

Joco-Dev

Joco-Dev, anfangs Joco-Dev-Quartett, dann Joco-Dev-Sextett, war eine 1965/66 gegründete, deutsche Rockband. Sie gehörte zu den Wegbereitern der DDR-Rockmusik. Anfänglich an westlichen Vorbildern orientiert, verfolgte die Band zunehmend ein eigenes musikalisches Konzept und zeichnete sich durch schnörkellose, geradlinige Rockmusik aus. Kompositionen der Band wie Stapellauf oder Wenn die Schwalben wiederkehren gehören heute zu den Ostrock-Klassikern. Ende 1980 löste Bandleader Detlef Lübke die Band auf.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name Joco-Dev entstand aus den Vornamen Joerg, Conny und Detlef von Mitgliedern des Joco-Dev-Quartetts.

Bandgeschichte

Die Band, 1967 zum Joco-Dev-Sextett erweitert, war eine der bekanntesten Beatbands der DDR. 1969-1972 wurden die ersten eigenen Titel (darunter Stapellauf, Das einzige was mir übrig blieb, Hadschi und Warum kann ich träumend durch die Straßen gehen) beim DDR-Rundfunk produziert und verhalfen der Band schnell zu wachsender Popularität. Weitere Eigenkompositionen wurden 1969 auf Schallfolie (Flexidisk) veröffentlicht. Anfang der 1970er Jahre entwickelte sich Joco-Dev zu einer der erfolgreichsten Rockbands Ostdeutschlands. 1971 erschien bei Amiga die erste Single der Band. Nach einem Zwischenfall mit dem DDR-Zoll 1973 wechselte die Besetzung mehrfach; die Entwicklung der Band stagnierte. Joco-Dev wurde Ende 1980 aufgelöst. Am 1. Januar 1981 gründeten Peter Paule Fincke (Schlagzeug), Wolfgang Densky (Gitarre) und Sänger Norbert Schmidt daraufhin die Heavy Metal-Band Formel I.

Besetzung

Zur Band gehörten 1967 Bandgründer Jörg Schenkel (Bass), Bandleader Detlef Lübke (Flöte, Saxophon), Norbert Schmidt (Gesang), Rainer Schubert (Gitarre), Peter Sitzer (Schlagzeug) und Helmut Schulte (Keyboards).

Beim ersten Wechsel kamen Peter Nehls (Gitarre) und Detlef Jörg Schmidt (Keyboards) neu in die Band. Nach 1973 kamen Gerdi Wagner (Gitarre), Christian Pittius (Keyboards), danach Frank Gursch (Keyboards), weiter Wolfgang Fuchs (Schlagzeug), danach Jürgen Burand (Schlagzeug) und Harry Wittkowski (Keyboards), Ralf-Egbert Römke (Gitarre), Peter Paule Fincke (Schlagzeug) – 1979 für Jörg Schenkel – Robert Hanke (Bass) und Wolfgang Densky (Gitarre). Harry Wittkowski ging zu Babylon.

Diskografie

Flexidisks

  • 1969: Das einzige, was mir übrig blieb
  • 1969: Hadschi
  • 1969: Geh den Weg nie allein

Singles

  • 1971: Stapellauf/Wenn die Schwalben wiederkehren (Amiga)

CD

  • 2001: Joco Dev

Sampler

  • 1972: Wir lagen im Grase auf hallo Nr. 1 (Amiga)
  • 1972: Stapellauf auf hallo Nr. 3 (Amiga)
  • 1973: Du bist mir nah auf hallo Nr. 8 (Amiga)
  • 1993: Stapellauf auf Rock aus Deutschland (CBC)
  • 1993: Stapellauf auf Original Amiga Masters (DSB)
  • 1996: Stapellauf auf Beatkiste 5 (Barbarossa)
  • 2000: Stapellauf auf hallo The Best 1 (Unionton)
  • 2003: Stapellauf auf DT-64 Story Vol. 15 (BMG)
  • 2003: Wenn die Schwalben wiederkehren auf DT-64 Story Vol. 5 (BMG)

Siehe auch

Literatur

Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-303-9.

Weblinks


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