Jobbörse

Jobbörse

Jobbörsen (auch Stellenbörse oder Stellenmarkt) sind große Sammlungen von Stellenausschreibungen verschiedener Unternehmen. Jobbörsen wurden früher vorwiegend in Printmedien angeboten. Heutzutage versteht man darunter meist Online-Stellenbörsen.

Inhaltsverzeichnis

Nutzung durch Arbeitgeber

Onlinebasierte Jobbörsen werden von Arbeitgebern als Mittel im kurzfristigen Personalmarketing bzw. Recruiting genutzt. 87% der offenen Stellen werden auf der eigenen Unternehmens-Webseite und 61,2 Prozent in Internet-Stellenbörsen ausgeschrieben, im Vergleich zu 20,2% in Printmedien.[1] Die meisten Bewerbungen erhalten die Unternehmen über Online-Jobbörsen. Die eigene Karriereseite folgt auf dem zweiten Platz. Eigene Mitarbeiter und deren Empfehlungen kommen auf die Plätze 3 und 4. Dieselbe Reihenfolge ergibt sich auch bei den Einstellungen[2]

Nutzung durch Bewerber

Die Internet-Stellenbörse ist mit 66,8% der bei der aktiven Suche durch Bewerber nach offenen Stellen und potenziellen Arbeitgebern am häufigsten genutzte Kanal. Mit deutlichem Abstand folgen Unternehmens-Webseiten und Karrierenetzwerke. Printmedien werden hingegen von nur noch 28,4% der Befragten häufig zur Stellensuche genutzt.[1]

Jobbörse

Eine Jobbörse ist ein Internet-basierter Online-Stellenmarkt, in welchem der Betreiber Stellenangebote von Arbeitgebern und / oder Stellengesuche von Bewerbern mittels Informationsabfrage und –Selektion zur Vermittlung bereitstellt. Stellenangebote bzw. Stellengesuche sollen originäre Einträge bei einer Jobbörse sein. Job-Suchmaschinen und Wiederverwerter („Traffic Partnerships“) sind demzufolge keine eigenständigen Jobbörsen, da diese Angebote bzw. Gesuche bereits in einer anderen Jobbörse im Internet erschienen sind. Jobbörsen können bilaterale Stellenmärkte (Angebote und Gesuche) oder unilaterale Stellenmärkte (entweder Angebote oder Gesuche) sein, je nach Betriebsmodell der betreffenden Jobbörse. Generalistisch orientierte und Spezial-Jobbörsen werden zusammen mit Jobsuchmaschinen unter dem Begriff Jobportale zusammengfasst. Im Gegensatz dazu stellen HR-Portale mit allgemeinen Informationen zu Bewerbungstipps und Arbeitsmarkt mangels spezifischer Stellenangebote oder Stellengesuche keine Jobbörsen im Sinne dieser Definition. Ebenso sind Arbeitgeber-Karriereseiten, auf denen Stellenanzeigen veröffentlicht werden, keine Jobbörse, da diese Arbeitgeber-Stellenmärkte ausschließlich Stellenangebote für die eigene Firma und nicht von Dritten veröffentlichen.

Entwicklung

Ab Mitte der 1990er hat sich durch die Ausbreitung des Internets eine zunehmende Verlagerung in den Online-Bereich stattgefunden, da die Prozesse zur Stellenbesetzung dadurch teilweise automatisiert und beschleunigt werden können. Ein weiterer Grund sind die geringeren Kosten gegenüber den Print-Stellenanzeigen.Im Jahr 2009 wurden 62,9% aller Vakanzen werden in Internet-Stellenbörsen ausgeschrieben. In diesem Recruiting-Kanal wurden somit deutlich mehr freie Stellen veröffentlicht als in Printmedien, wo im Jahr 2009 nur noch knapp zwei von zehn Stellenanzeigen durch deutsche Großunternehmen geschaltet wurden. Das entspricht einem Rückgang um 6,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und um 17,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2002.[1]

Jobbörsen begannen zunächst mit der Digitalisierung des eigentlichen Stellenmarkts, der der klassischen Ansammlung von Stellenanzeigen in Printmedien entspricht. Die entscheidenden Qualitätsmerkmale von Jobbörsen sind u.a. die Nutzungshäufigkeit, die Aktualität, die Qualität der Suchergebnisse, der Angebotsumfang sowie die Benutzerfreundlichkeit.

Meta-Jobbörsen

Meta-Jobbörsen basieren auf automatisierten Suchvorgängen, bei denen die Stellenanzeigen von bestimmten Jobbörsen durchsucht werden und in einem Index für Suchabfragen bereitgestellt werden. Die Verzweigung erfolgt dann auf die jeweilige Original-Stellenanzeige, die in der Jobbörse publiziert wurde.

Jobsuchmaschinen

Unter Jobsuchmaschine versteht man ein Internet-Angebot, das auf Stellenanzeigen verweist und - im Gegensatz zur (Meta-)Jobbörse - maximale Marktübersicht dadurch anstrebt, dass auch Stellenanzeigen veröffentlicht werden, für die kein Geld bezahlt wurde. Mittels komplexer Suchmaschinentechnologie wird sichergestellt, dass dem Nutzer hochrelevante Ergebnisse angezeigt werden. Diese Suchmaschinen sind üblicherweise kostenlos benutzbar und beinhalten meistens Werbung in der einen oder anderen Ausführung. Im Gegensatz zu generellen Suchmaschinen wie Google oder Bing wenden Jobsuchmaschinen spezifische Analysen an, um die Herkunft von Stellenananzeigen zu selektieren oder berufs- und job-spezifische Bezeichnungen anhand einer semantischen Analyse zuzuordnen können, dies erhöht die Qualität der angezeigten Stellenangebote für die Jobsuchenden. Für die Jobsuchenden bieten diese Angebote aufgrund des breiteren Marktüberblicks einen deutlichen Vorteil ggü. allgemeinen Jobbörsen.

Spezial-Jobbörsen

Spezial-Jobbörsen grenzen sich von den generalistischen Jobbörsen ab durch Spezialisierungen auf bestimmte Branchen, Funktionen, Zielgruppen, lokale Fokussierung oder den zugelassenen Anbieterkreis.

Am 30. Juni 2010 gab es 2.018 Jobportale im Internet.[3]

Qualität der Jobbörsen

Die Metastudie „Deutschland Beste Jobportale“[4] hat die Qualität der verschiedenen Jobportale anhand einer Kombination aus Nutzung, Kundenzufriedenheitsanalysen und Ergebnisqualität gemessen. Es wurden sowohl die Bewerberseite als die Arbeitgeberseite befragt. Für diese Untersuchung konnten die Antworten von über 1.000 Unternehmen bzw. über 10.000 Bewerbern zugrunde gelegt werden. Danach ergaben sich folgende Rangfolgen für die Qualität:

Rangliste bei den Bewerbern

  1. Kimeta
  2. StepStone
  3. Jobrapido
  4. iCjobs
  5. Jobware Online-Service
  6. jobpilot.de
  7. Gigajob
  8. Kalaydo
  9. FAZjob.net
  10. meinestadt.de
  11. Monster.de

Rangliste bei den Arbeitgebern

  1. StepStone
  2. Jobware Online-Service
  3. Stellenanzeigen.de
  4. jobpilot.de
  5. Kalaydo
  6. XING
  7. Monster.de
  8. Bundesagentur für Arbeit
  9. Gigajob
  10. experteer.de

Einzelnachweise

  1. a b c Recruiting Trends 2011. In: Monster.de. Abgerufen am 30. September 2011.
  2. Quo Vadis Recruitment 2010? Institute for Competitive Recruiting, 2010, abgerufen am 30. September 2011.
  3. Jobbörsen. In: Crosswater Job Guide. Abgerufen am 30. September 2011.
  4. Deutschlands Beste Jobportale 2011. ICR, Institute for Competitive Recruiting, abgerufen am 30. September 2011.

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