Joachim von Delbrück

Joachim von Delbrück

Ernst Wilhelm Felix Joachim Delbrück, ab 1916 von Delbrück (* 30. März 1886 in Tuchel in Westpreußen; † 1. August 1951 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Kritiker und Herausgeber.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Delbrück war der Sohn des königlich preußischen Staatsministers Prof. Dr.jur. Dr.phil. h.c. Clemens von Delbrück (1856–1921) und der Meta Liedke (1857–1914). Erst Joachims Vater Clemens Delbrück war am 22. Mai 1916 in den preußischen Adelsstand erhoben worden (Wappenbrief vom 31. Juli 1916) – erblich auch für seine Nachkommen.

In erster Ehe heiratete Joachim Delbrück am 24. April 1909 in München Juliane Fallenbacher (* 16. Februar 1882 in Senftenberg, Niederlausitz, Brandenburg; † ....), die Tochter des Musiklehrers Alois Fallenbacher und der Maria Suchanek. Diese Ehe blieb kinderlos und wurde wieder geschieden.

In zweiter Ehe heiratete er am 16. Dezember 1924 in Essen Betty Limpio (* 6. September 1903 in Graudenz, Westpreußen; † 5. März 1953 in München), die Tochter des Bauunternehmers Johann Limpio und der Mathilde Schulz. Dieser Ehe entstammen eine Tochter und ein Sohn.

Zu derselben Familie Delbrück gehören auch der Nobelpreisträger Max Delbrück (1906–1981) und andere Persönlichkeiten (siehe Delbrück (Familie)).

Delbrück war Intendant des Reichssenders München.

Werke

Romane / Erzählungen

  • Über den Feldern. München und Leipzig 1911.
  • Variété. Ullstein-Verlag, Wien und Berlin 1916.
  • Der Untergang des Postdampfers. Verlag Georg Müller, München 1916.
  • Spiel in Moll. Ein Chopin-Roman. Ullstein-Verlag 1919 (die niederländische Ausgabe erschien (o. J.) unter dem Titel Chopins Levensroman. Met 12 afbeeldingen in Gravenhage)

Zu seinen Werken gehört auch Spiel in Moll, ein Roman über den Komponisten Chopin. Eine Lesung von drei Kapiteln aus diesem Werk veranlasste allerdings Thomas Mann am 29. Oktober 1918, Delbrück in seinem Tagebuch als „Esel“ zu bezeichnen; trotzdem erfuhr das Buch Verbreitung und wurde z. B. ins Niederländische übersetzt.

Sachbücher

  • Der Tag ohne Licht. Sechs Monate unter Bergleuten. Berlin, Verlag für Kulturpolitik, 1928.
  • Clemens von Delbrück. Ein Charakterbild. Verlag G. Stilke, Berlin 1922.

Herausgeberschaften

  • Das Buch der Schiffbrüche. Mit 10 Bildbeigaben von Wilhelm Thöny. Autoren: Holger Drachmann, Selma Lagerlöf, Charles Sealsfield, Edgar Allan Poe, Noble, Farrere, Friedrich Gerstäcker, Pierre Mille, Karl Hans Strobl, Pierre Loti, Daudet, Wilhelm Hauff. Verlag Georg Müller, München und Leipzig 1910.
  • General Tod - Kriegsnovellen. Verlag Georg Müller, München 1915
  • Der deutsche Krieg in Feldpostbriefen. 9 Bände, München 1915–1917
  • Magnus J. von Crusenstolpe (Autor): Russische Hofgeschichten. Unter Benutzung zeitgenössischer Originaldokumente bearbeitet, eingeleitet und mit zahlreichen Anmerkungen herausgegeben von Joachim Delbrück. 4 Bände, Verlag Georg Müller, München 1917-1923.
  • Heinrich Conrad (Hg.), Carl Eduard Vehse (Autor): Badische und hessische Hofgeschichten. Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Joachim Delbrück, München 1922.
  • Carl Eduard Vehse: Bayerische Hofgeschichten. Eingeleitet und mit Anmerkungen von Joachim Delbrück (Hg.), Verlag Georg Müller, München 1922.
  • Friederike. Das Sesenheimer Idyll in Worten Goethes. Potsdam 1935
  • Clemens von Delbrück: Die wirtschaftliche Mobilmachung in Deutschland 1914. Aus dem Nachlass herausgegeben, eingeleitet und ergänzt von seinem Sohn Joachim von Delbrück, Verlag für Kulturpolitik, 1924.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Clemens von Delbrück — Clemens Gottlieb Ernst Delbrück, seit 1916 von Delbrück (* 19. Januar 1856 in Halle an der Saale; † 17. Dezember 1921 in Jena) war ein deutscher Politiker …   Deutsch Wikipedia

  • Delbrück (Familie) — Delbrück ist der Name einer niedersächsischen Familie aus Alfeld an der Leine, die ihre direkte Stammreihe mit Daniel Delbrück oder Delbrügge (um 1645–1719) beginnt, Bürger und Brauer, Ratsherr und Landesschatzmeister in Alfeld.… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Delbrück — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: außer genealogischen Angaben kaum etwas über sein Leben; außer Werkliste fast nichts über seine literarische Arbeit Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Behlke — (* 19. Oktober 1934 in Biesenthal bei Berlin; † 5. April 2011 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Molekularbiologe. Er war ein Spezialist für die Untersuchung von Proteinwechselwirkungen mittels analytischer Ultrazentrifugation. Er wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Hedwig Luise von Hessen-Homburg — (* 2. März 1675 in Kassel; † 14. März 1760 in Varel) war eine Prinzessin von Hessen Homburg und durch Heirat Gräfin von Schlieben. Leben Hedwig Luise war eine Tochter des Landgrafen Friedrich II. von Hessen Homburg (1633–1708), des berühmten… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Graf von Bernstorff — Albrecht Theodor Andreas Graf von Bernstorff (* 6. März 1890 in Berlin; † 23. oder 24. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Diplomat und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er gehörte zu den be …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern Berlins — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben, ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 1.1 A–K …   Deutsch Wikipedia

  • Anna von Mohl — Anna Helmholtz im Jahre 1869. Gemälde von Wilhelm Füssli Anna von Helmholtz (* 19. September 1834 in Tübingen; † 1. Dezember 1899 in Volosca, Istrien) war eine Berliner Salonière der Kaiserzeit und Ehefrau des Physikers …   Deutsch Wikipedia

  • Tribunal von Nürnberg — Auf der Anklagebank: Göring, Heß, von Ribbentrop, Keitel (vorne), Dönitz, Raeder, von Schirach und Sauckel (dahinter) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Trägern des Pour le Mérite (Militärorden) — Diese Liste führt Ritter des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1740 durch Friedrich den Großen wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie im Königreich Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”