Jetons

Jetons

Jetons (auch Spielmarken oder Tokens), beim Pokern auch Chips genannt, sind Plastikmarken, die als Spielgeld in Gesellschaftsspielen, beim Poker oder im Glücksspiel benutzt werden. In einigen Fällen taucht der Begriff Chip auch in Verwendung für privates Ersatzgeld auf.

Neben den münzenartigen runden Jetons gibt es auch rechteckige Ausführungen welche dann Plaques genannt werden. Diese werden meist nur für höhere Werte verwendet und sind eher in Europa verbreitet während sie in Amerika kaum verwendet werden.

Inhaltsverzeichnis

Ausführung

Pokerkoffer mit Chips

In klassischen Kasinos wird der französische Begriff Jeton verwendet, wie auch die Sprache bei vielen klassischen Kasino-Spielen wie Roulette französisch ist. Bei Spielen, die wie Poker ihren Ursprung im englischsprachigen Raum haben, wird fast nur der englische Begriff Chip verwendet.

In deutschen Spielbanken werden üblicherweise Jetons ab einem Wert von 1 Euro bis 10.000 Euro ausgegeben. Die Gäste sollen ihre Einsätze nur mit den Jetons tätigen, in Ausnahmefällen werden Einsätze mit echtem Geld zugelassen, meist auch nur auf einfachen Chancen.

Ein Jeton eines US-amerikanischen Kasinos wiegt meist zwischen 8,5 und 10 Gramm und maximal 11,5 Gramm, da er entweder aus homogenem Material, wie dem keramikartigen sogenannten Clay (einem Material welches nur anfänglich etwas mit Ton zu tun hatte und heute aus Mineralien und verstärkenden hitzefesten Fasern unter hohem Druck und hoher Temperatur gegossen wird) oder bei preiswerteren Jetons aus Kunststoff besteht und als Ballast einen Metallkern hat.

Material

Qualitativ hochwertigere, somit aber auch preisteurere Chips werden oft aus einer Ton-/Lehmmischung (Clay) oder aus Keramik hergestellt. In der Vergangenheit wurden vereinzelt auch Jetons aus lackiertem Elfenbein benutzt. Die preisgünstigeren Chips sind reine Kunstoffchips mit einem Metallkern, der für das Gewicht des Chips sorgt. Bei Chips aus Clay ist das Gewicht gleichmäßig über den Chipkörper verteilt im Gegensatz zu Chips mit Kern. Claychips haben einen Anteil zwischen 7 und 15 Prozent an Ton, ein 100 Prozent Clay Chip würde sehr schnell zerbrechen. Im privaten Bereich werden in Pokerkoffern dagegen Chips mit einem Gewicht zwischen 8 und 13,5 Gramm vertrieben, obwohl die Qualität der Chips nicht vom Gewicht abhängig ist. Beim Durchmesser hat sich der Kasinostandard von 39 mm fast überall durchgesetzt. Manchmal sind die Kanten abgeschrägt ('angefast'); dies erleichtert das Hantieren, z. B. das Zusammenschieben von Haufen zu Stapeln. Auch springen geworfene Jetons dadurch nicht übers Tableau.

Im Gegensatz zu Spieljetons im privaten Bereich (wo in der Regel nicht um nennenswerte Geldbeträge gespielt wird) sind die „professionellen“ Jetons im Spielkasino ein Zahlungsmittel (juristisch: Ein vom Kasino ausgegebener Schuldschein). Auf ihnen ist deshalb neben dem Wert immer auch der Name des Spielkasinos (des Schuldners) vermerkt, schon um Verwechslungen mit Jetons anderer Kasinos zu vermeiden, außerdem vielfach:

  • die Währung
  • ein Hologramm zum Schutz vor Fälschungen
  • eine einmalige Registriernummer, ebenfalls zum Schutz vor Fälschungen und um Verwechslungen zwischen den Einsätzen verschiedener Spieler zu vermeiden, oder alternativ
  • eine „Satznummer“ oder farbige „Satzmarkierung“, die die Jetons der einzelnen Spieler an einem Tisch voneinander unterscheidet.
  • gegenwärtig (Ende 2007) wird auch die Einführung von RFID-Tags zum Schutz vor Fälschungen erwogen.

Werte

Die US-amerikanische New Jersey Casino Kontrollkommission gibt für ihre Casinos per Gesetz folgende Jetonfarben vor:[1]

Wert in $ Farbe
1 Weiß
2,50 Pink
5 Rot
10 Blau
20 Gelb
25 Grün
100 Schwarz
500 Violett
1.000 Orange (übergroß)
5.000 Grau (übergroß)
20.000 „Senf-Gelb“ (übergroß)

Zur Vermeidung von Streitigkeiten werden Jetons mit einem größeren Wert, meist ab 50 Euro, durch eine eindeutige identifizierende Nummer gekennzeichnet, die der Gast sich gegebenenfalls merken kann. Jetons können in der Regel durch den Gast in eigener Verantwortung oder durch einen der Croupiers platziert werden. Beim Roulette ist es - in gut ausgestatteten Kasinos - möglich, einem Gast farblich gekennzeichnete Jetons auszugeben, die er jeweils nur am ausgebenden Tisch verwenden kann; so unterscheiden sich die von ihm annoncierten oder selbst getätigten Einsätze zweifelsfrei von denen anderer Spieler, so dass Streitigkeiten der Satzherkunft auf dem Tableau ausgeschlossen sind.

Sonstiges

  • Die Platzierung von Jetons wird in der Spielersprache auch als Stellung bezeichnet; dementsprechend nennen Kenner den Vorgang des Platzierens von Jetons Stellen.
  • Die Gesamtheit der gesetzten und nicht auf der Gewinnchance liegenden Jetons wird Masse genannt.
  • Jetons im Wert von 20 Euro werden des Öfteren auch als Louis oder Louis d'or bezeichnet. Dies geht auf die französischen Wurzeln des Roulettespiels zurück, da unter Ludwig XVIII. die französische Goldmünze Louis d’or 20 Franc wert war.
  • Verschiedene Kasinos verkaufen technisch hochwertige Jetons für Heimroulettespieler, die den eigenen optisch nachempfunden sind.
  • Unter Croupiers gilt es in Deutschland als unprofessionell, beim Roulette von 'Chips' zu sprechen; damit werden vergleichsweise minderwertige Spielzeugchips bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. [1]

Weblinks


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