Jerry Quarry

Jerry Quarry
Jerry Quarry Boxing pictogram.svg
Daten
Geburtsname Jerry Quarry
Gewichtsklasse Schwergewicht
Nationalität US-amerikanisch
Geburtstag 15. Mai 1945
Geburtsort Bakersfield
Todestag 3. Januar 1999
Todesort Templeton
Stil Linksauslage
Größe 1,83 m
Kampfstatistik
Kämpfe 66
Siege 53
K.-o.-Siege 32
Niederlagen 9
Unentschieden 4

Jerry Quarry (* 15. Mai 1945 in Bakersfield, Kalifornien; † 3. Januar 1999 in Templeton, Kalifornien), Spitzname "The Bellflower Bomber", war ein irischstämmiger US-amerikanischer Boxer. Er wurde von manchen als "weiße Hoffnung" bezeichnet, vermutete aber Rassismus dahinter und verwehrte sich mit "I'm fighting for the human race" gegen das Label.

Er bestritt 66 Profikämpfe, von denen er 53 gewann, 32 davon vorzeitig, 4 unentschieden endeten und 9 verlor. Zu seinen größten Kämpfen zählten die Fights gegen Muhammed Ali und Joe Frazier, die er allerdings verlor. Seine größten Siege feierte er in Nicht-Titelkämpfen. Jerry Quarry hatte einen der härtesten Punchs der damaligen Boxszene. Nach heutigen Maßstäben war er allerdings ein Cruisergewichtler.

Karriere

Er begann seine Karriere 1965. Nach 20 Kämpfen ohne Niederlage (17-0-3) wurde er 1966 vom Veteranen Eddie Machen ausgekontert. Bis zu dieser Niederlage hatte Rocky Marciano vorgehabt, Quarrys Vertrag für 100.000,00 $ übernehmen, ließ es dann aber sein.

1967 war er selbst gegen den schwachen Clubfighter Memphis Al Jones am Boden, konnte aber gewinnen.

Im gleichen Jahr boxte er gegen den Ex-Champ Floyd Patterson unentschieden und gewann das Rematch. Auch Thad Spencer konnte er K.O. schlagen.

Überraschend verlor er gegen den Ex-Mittelgewichtler 1967 Jimmy Ellis im Kampf um die vakante WBA-WM.

Er besiegte den US-Amateurmeister Buster Matthis Sr.

Einen anderen Titelkampf bestritt er 1969 gegen Joe Frazier um den NYSAC Welttitel. Quarry verlor in der 7. Runde durch technischen K.O., trotz einer herausragenden Vorstellung, insbesondere in der ersten Runde.

George Chuvalo schlug ihn auch K.O., aber der Abbruch war umstritten, als Quarry sich nur anzählen lassen wollte und zu spät aufstand.

Es schien bergab zu gehen, aber gerade wenn man nicht mehr mit ihm rechnete, drehte er immer wieder mal auf.

Er verlor zwei mal gegen Muhammad Ali 1970 und 1972, 1974 ein Rematch gegen Frazier und gegen Ken Norton, andererseits konnte er die Puncher Mac Foster (24-0, alle durch K.O.) und Earnie Shavers K.O. schlagen und den damals ungeschlagenen und gefürchteten Puncher Ron Lyle nach Punkten deklassieren.

Nebenbei fing Quarry ab 1975 an, ein paar TV-Rollen anzunehmen. Ohne je Weltmeister geworden zu sein, verdiente er sich als Boxer 5 Millionen Dollar.

Der Zerfall

1983 im Alter von 37 Jahren bereitete sich Quarry auf ein Comeback vor. Im selben Jahr wurde bei ihm bereits Dementia Pugilistica diagnostiziert, eine Art der Demenz, die durch Schläge auf den Kopf, verursacht in den Boxkämpfen ausgelöst wurde. Nach und nach führt diese Krankheit zu Alzheimer-ähnlichen Symptomen.

Trotz dieser niederschmetternden Diagnose startete Quarry im Jahr 1992 ein weiteres sogenanntes Comeback für eine Gage von gerade mal 1.050 US-Dollar. Es wurde eine bittere Niederlage in der 6. Runde für ihn. Quarry wurde zeit seines Lebens von dem Spruch seines Vaters getrieben: "Es gibt kein Aufhören für einen Quarry" (There's no quit in a Quarry.). Diesem Lebensmotto folgend zollte sein Körper nun immer mehr Tribut: Die Krankheit begann, sich unaufhaltsam weiter zu entwickeln. Innerhalb der nächste Jahre konnte er sich nicht mehr alleine anziehen und essen und musste von Verwandten gepflegt werden.

Zum Ende hin musste Quarry an Maschinen für lebenserhaltende Maßnahmen angeschlossen werden. Er starb im Januar 1999. Nach seinem Tod wurde eine Stiftung gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Dementia Pugilistica näher zu erforschen und bessere Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Sieben Jahre später starb sein Bruder Mike Quarry an der gleichen Erkrankung.

Noch vor seinem Tod wurde Jerry Quarry 1995 in die World Boxing Hall of Fame aufgenommen.
Es gibt ein Lied über das Leben und die Karriere von Jerry Quarry von Rev Hammer. Es trägt den Titel der Demenzerkrankung Dementia Pugilistica.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jerry Quarry — Statistics Real name Jerry Quarry Nickname(s) Irish, The Bellflower Bomber Rated at Heavyweight Nationality …   Wikipedia

  • Jerry Quarry — Fiche d’identité Nom complet Jerry Quarry Surnom Irish, Bellflower Belter Nationalité …   Wikipédia en Français

  • Quarry — ist der Familienname folgender Personen: Jerry Quarry (1945–1999), US amerikanischer Boxer Mike Quarry (1951–2006), US amerikanischer Boxer Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort b …   Deutsch Wikipedia

  • Quarry Hunslet — Jerry M. mit typischen Wagen für den Transport von Schieferplatten. Die Lokomotive der Mills Class ist ein Beispiel für die Bauart mit abgesenktem Führerhausboden. Der Begriff Quarry Hunslet (Steinbruch Hunslet) bezeichnet von Hunslet gebaute,… …   Deutsch Wikipedia

  • Jerry Finn — (* 31. März 1969; † 21. August 2008 in Los Angeles) war ein US amerikanischer Musikproduzent. Hauptsächlich betreute Finn Pop Punk und Punkrockbands. So produzierte er unter anderem Rancid bei ihrem bekanntesten Album ...And Out Come the Wolves… …   Deutsch Wikipedia

  • Jerry Finn — Birth name Jerry Finn Born March 31, 1969(1969 03 31) Died August 21, 2008(2008 08 21) (aged 39)[1] …   Wikipedia

  • Jerry Finn — Datos generales Nacimiento 31 de marzo de 1969 Origen …   Wikipedia Español

  • Quarry, Jerry — ▪ 2000       American boxer (b. May 15, 1945, Los Angeles, Calif. d. Jan. 3, 1999, Templeton, Calif.), became a championship heavyweight contender but never a champion; he posted a professional record of 53–9–4 with 33 knockouts and was known as… …   Universalium

  • Jerry Goldsmith — Pour les articles homonymes, voir Goldsmith. Jerry Goldsmith …   Wikipédia en Français

  • Jerry Finn — Pour les articles homonymes, voir Finn (homonymie). Jerry Finn Naissance 31 mars 1969 …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”