Jens Jessen (Journalist)

Jens Jessen (Journalist)

Jens Jessen (* 1955 in Berlin) ist ein deutscher Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jessen besuchte das Arndt-Gymnasium Dahlem, studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er war von 1984 bis 1988 Verlagslektor in Stuttgart und Zürich, Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von 1988 bis 1996, Feuilletonchef der Berliner Zeitung von 1996 bis 1999 und ist seit dem Jahr 2000 Ressortleiter des Feuilletons der Wochenzeitung Die Zeit. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Literaturkritik, Filmkritik und Politisches Feuilleton.[1]

Er ist Enkel des nationalsozialistischen Wirtschaftsprofessors und Widerstandskämpfers gegen das Hitler-Regime Jens Jessen, der im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet wurde.

Kritisiert wurde sein Kommentar zur Debatte um die Jugend- bzw. Ausländerkriminalität: In seinem Videoblog fragte Jessen vor dem Hintergrund des Gewaltverbrechens in der Münchener U-Bahn, „ob es nicht zu viele besserwisserische deutsche Rentner gibt, die den Ausländern hier das Leben zur Hölle machen“.[2] Wenn solche „Spießer“ auftreten, entstehe eine „Atmosphäre der Intoleranz, vor deren Hintergrund man Gewalttaten spontaner Natur beachten muss.“[3] Kritiker warfen ihm vor, er schreibe damit dem Opfer des Gewaltverbrechens Schuld zu.[4]

Werke (Auswahl)

als Autor
  • Bibliographie der Selbstzeugnisse deutscher Theologen. Tagebücher und Briefe. Land Verlag, Frankfurt/M. 1984, ISBN 3-8204-8101-X.
  • Deutsche Lebenslügen. Erkundungen einer bewußtlosen Gesellschaft. Verlag Hohenheim, Stuttgart 2000, ISBN 3-89850-014-4.
  • Das Recht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm Dissertation, Universität Kiel 1978.
als Herausgeber

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.perlentaucher.de/autoren/5416.html
  2. http://www.youtube.com/watch?v=lXhLAdPFROs
  3. Cora Stephan: Das beste Argument gewinnt - Politisches Feuilleton
  4. Prügel für die Geprügelten, focus.de, 21. Januar 2008
  5. Inhalt: Charles Taylor: Kapitalismus ist unser faustischer Pakt. Amitav Ghosh: Das Leben in Amerika ist angenehm. Ludger Lütkehaus: Wir haben genug. Richard Sennett: Die Angst, überflüssig zu sein. Eva Illouz: Berechnung und Hingabe. Jurij Andruchowytsch: Schock ohne Therapie, Markt ohne Ordnung. Jeremy Rifkin: Europa, wir brauchen dich. Ernst-Wilhelm Händler im Gespräch mit Thomas Anheuser und Christoph Siemes. Camille de Toledo: Die Toleranz der Goldfische. Robert Menasse: Kassandras letzter Brief. Jens Jessen: Fegefeuer des Marktes.

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