Jelena Gadschijewna Issinbajewa

Jelena Gadschijewna Issinbajewa
Jelena Issinbajewa in Doha (2010)
Issinbajewa (2003)
Issinbajewa nach ihrem Sieg bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka
Issinbajewa (2007)

Jelena Gadschijewna Issinbajewa (russisch Елена Гаджиевна Исинбаева, engl. Transkription Yelena Isinbayeva, von ihr selbst verwendete Umschrift Yelena Isinbaeva; * 3. Juni 1982 in Wolgograd) ist eine russische Leichtathletin, die sich auf den Stabhochsprung spezialisiert hat. Sie wurde 2004 und 2008 Olympiasiegerin, 2006 Europameisterin sowie 2005 und 2007 Weltmeisterin. Issinbajewa verbesserte im Freien und in der Halle 27 Mal den Weltrekord (Stand: 28. August 2009) und übersprang als erste Frau eine Höhe von 5,00 Metern (22. Juli 2005). Ihr Vater, Gadschi Gadschijewitsch Issinbajew, gehört der kleinen Volksgruppe der Tabassaranen an. Bevor sie mit dem Stabhochsprung begann, hatte Issinbajewa eine Karriere als Kunstturnerin angestrebt.

Jelena Issinbajewa hat bei einer Körpergröße von 1,74 m ein Wettkampfgewicht von 65 kg.

Inhaltsverzeichnis

Vor 2004

Ihr erster großer internationaler Wettkampf waren die Junioren-Weltmeisterschaften in Annecy. Dort sprang sie 3,90 m und beendete den Wettkampf auf dem neunten Platz. 1999 wurde sie in Bydgoszcz Junioren-Weltmeisterin und verbesserte sich auf 4,10 m.

2000 wurde sie erneut Junioren-Weltmeisterin und steigerte sich auf 4,20 m. Im gleichen Jahr wurde der Stabhochsprung der Frauen olympische Disziplin.

2001 wurde Issinbajewa wieder Erste, diesmal bei den Junioren-Europameisterschaften. Sie gewann mit einer Höhe von 4,40 m. Im gleichen Jahr stellte sie beim Internationalen Stadionfest Berlin (ISTAF) mit 4,46 m einen neuen Junioren-Weltrekord auf, der erst 2005 von der Deutschen Silke Spiegelburg um zwei Zentimeter verbessert wurde. Bei den Europameisterschaften 2002 in München wurde sie mit 4,55 m Zweite hinter ihrer Landsfrau Swetlana Feofanowa.

2003 steigerte sie sich erneut: Bei den Halleneuropameisterschaften der unter-23-Jährigen gewann sie mit 4,65 m die Goldmedaille. Am 13. Juli 2003 sprang sie bei einem Leichtathletik-Meeting in Gateshead mit 4,82 m einen neuen Weltrekord. Aufgrund dieser Leistung war Issinbajewa die Topfavoritin für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003 in Paris, doch sie wurde Dritte, hinter Feofanowa und der Deutschen Annika Becker.

2004

In Donezk stellte Issinbajewa mit 4,83 m einen neuen Hallenweltrekord auf, doch Feofanowa schnappte ihr diesen Rekord nur eine Woche später wieder weg und sprang dabei einen Zentimeter höher. Bei den Hallenweltmeisterschaften eroberte sich Issinbajewa den Weltrekord zurück und sprang 4,86 m. Sie gewann den Titel vor der US-Amerikanerin Stacy Dragila, Feofanowa wurde Dritte.

Am 27. Juni 2004 kehrte Issinbajewa nach Gateshead zurück und verbesserte ihren eigenen Weltrekord im Freien auf 4,87 m. Feofanowa steigerte sich daraufhin nochmals und sprang eine Woche später in Iraklio nochmals einen Zentimeter höher.

Feofanowas Rekord hielt nicht einmal drei Wochen, denn am 25. Juli eroberte sich Issinbajewa in Birmingham den Weltrekord zurück und sprang 4,89 m. Fünf Tage später erhöhte sie in London den Weltrekord auf 4,90 m.

Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen war der Stabhochsprung-Wettbewerb der Frauen ein mit Spannung erwarteter Wettkampf. Das Duell Issinbajewa – Feofanowa ging in die entscheidende Runde. Am Ende eines spannenden Wettkampfs, bei dem Issinbajewa beinahe vorzeitig ausgeschieden wäre, scheiterte Feofanowa an der Höhe von 4,90 m. Issinbajewa stand damit als Siegerin fest. Doch sie hatte noch nicht genug und sprang mit 4,91 m neuen Weltrekord. Nach dem Sieg meinte Issinbajewa, dass die magische Grenze von 5 Metern wohl bald erreicht sein würde; sie habe diese Höhe im Training bereits mehrmals übersprungen.

Nur zehn Tage später, am 3. September beim Golden-League-Meeting in Brüssel, erhöhte sie den Weltrekord auf 4,92 m.

2005

Auch 2005 setzte Issinbajewa ihre Rekordjagd fort. Am 5. Juli steigerte sie in Lausanne ihren eigenen Weltrekord um einen Zentimeter auf 4,93 m. Am 16. Juli verbesserte sie diesen beim Super-Grand-Prix-Meeting der IAAF in Madrid auf 4,95 m. Am 22. Juli übersprang sie in London als erste Frau eine Höhe von 5,00 Metern (Sprunghöhen und Zahl der Versuche: 4,70/1; 4,80/1; 4.96/2, Weltrekord; 5.00/1 Weltrekord). Am 12. August stellte sie erneut einen Weltrekord auf: Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki übersprang sie im Finale die 5,01 m im zweiten Versuch und wurde erstmals in ihrer Karriere Weltmeisterin, vor Monika Pyrek (POL, 4,60 m) und Pavla Hamáčková (CZE, 4,50 m).

2006

Bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften 2006 in Moskau gewann sie die Goldmedaille, allerdings mit vergleichsweise "niedrigen" 4,80 m. Ebenfalls Gold mit 4,80 m gewann sie bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 in Göteborg. Bei einem Hallenmeeting in Donezk stellte sie mit 4,91 m einen neuen Hallenweltrekord auf.

2007

Issinbajewas Siegessprung bei den Weltmeisterschaften 2007

Am 10. Februar 2007 stellte sie beim Hallenmeeting ebenfalls wieder in Donezk mit 4,93 m einen neuen Hallenweltrekord auf und verbesserte ihre eigene Rekordmarke aus dem Vorjahr. Im April erhielt sie den Laureus World Sports Award als Weltsportlerin des Jahres. In Ōsaka wurde sie am 28. August 2007 zum zweiten Mal nach Helsinki 2005 Weltmeisterin im Stabhochsprung. Einen neuen Weltrekord (5,02 m) verfehlte sie in drei Versuchen. Am 16. September scheiterte sie beim Meeting in Berlin in drei Versuchen an der Höhe von 5,02 m. Darauffolgend im September gewann sie bei den Leichtathletik-Meetings den Jackpot über 500.000 US-Dollar.

2008

Am 16. Februar 2008 konnte Issinbajewa beim Hallenmeeting in Donezk einen erneuten Hallenweltrekord von 4,95 m aufstellen. Am 8. März 2008 wurde sie in Valencia mit der Siegeshöhe von 4,75 m zum vierten Mal Hallenweltmeisterin. Bei der Golden Gala in Rom gelang ihr nach fast drei Jahren wieder ein Freiluft-Weltrekord, als sie am 11. Juli 5,03 m übersprang. Am 29. Juli stellte sie beim Meeting in Monaco mit 5,04 m einen weiteren neuen Weltrekord auf. Bei den Olympischen Sommerspielen in Peking war sie bereits nach zwei geglückten Versuchen über 4,70 m und 4,85 m Olympiasiegerin, danach verbesserte sie zuerst den Olympischen Rekord auf 4,95 m und dann den Weltrekord auf 5,05 m, wobei sie die beiden Rekordhöhen erst im jeweils dritten Versuch überquerte. Nach 2004 in Athen erreichte sie auch bei ihrem zweiten Olympiasieg einen neuen Weltrekord. Am 24. November wurde sie zum dritten Mal zur Leichtathletin des Jahres gekürt zusammen mit dem Leichtathleten des Jahres Usain Bolt.

2009

Dmitri Medwedew mit Issinbajewa (2009)

Am 15. Februar 2009 verbesserte sie beim Hallenmeeting in Donezk gleich zweimal den Hallenweltrekord. Sie übersprang 4,97 m, ehe sie sich auf 5,00 m verbesserte. Am 27. Mai erhielt sie zum zweiten Mal nach 2007 den Laureus World Sports Award als Weltsportlerin des Jahres. Am 17. August schied sie bei den Weltmeisterschaften in Berlin ohne eine gültige Höhe im Finale aus. Am 28. August stellte sie beim IAAF-Golden-League-Meeting Weltklasse Zürich einen neuen Weltrekord auf und übersprang 5,06 m. Am 2. September 2009 erhielt sie den Prinz-von-Asturien-Preis in der Kategorie Sport. Am 4. September 2009 gewann sie beim Meeting Memorial Van Damme in Brüssel auch das letzte aller sechs Meetings der IAAF Golden League und damit den Jackpot in Höhe von 333.333,33 US-Dollar.

2010

Bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften 2010 in Doha bezwang Issinbajewa ihre Anfangshöhe von 4,60 m, scheiterte jedoch an 4,75 m und erreichte somit nur den vierten Platz. Nach dieser abermaligen Erfolglosigkeit entschied sie sich für eine einjährige Auszeit.

2011

Im Februar 2011 gab sie ihr Comeback beim Hallenmeeting in Moskau, wo sie 4,81 m bezwang und somit gewann.

Im März 2011 trennte sie sich von ihrem Trainer Vitaly Petrov und kehrte zu ihrem vorherigen Mentor Yevgeny Trofimov zurück, der sie seit ihrem 15. Lebensjahr bis 2005 trainierte.

Während der Sommer-Saison 2011 nahm Issinbajewa an wenigen Wettkampfveranstaltungen teil, gewann jedoch am 29. Juli das IAAF Diamond League-Meeting in Stockholm, mit einer Saisonbestleistung von 4,76 m. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 in Daegu erreichte sie - mit einer bezwungenen Höhe von 4,60 m - jedoch nur den sechsten Platz.

Auszeichnungen

Weblinks


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