Jean Cousin (Komponist)

Jean Cousin (Komponist)

Jean Escatafer dit Cousin (* um 1425; † nach 1475) war ein französischer oder frankoflämischer Komponist und Sänger.

Jean Cousin diente von 1446 bis 1448 zusammen mit Johannes Ockeghem und elf weiteren Sängern in der Kapelle des Herzogs Karl I. von Bourbon in Moulins.

Zwischen 1448 und 1461 fand er Anstellung in der französischen Hofkapelle, vielleicht schon um 1452, da zu diesem Zeitpunkt Ockeghem Bediensteter des französischen Königs wurde. Erst 1461 ist Cousin dort jedoch als Mitglied der Hofkapelle nachweisbar: anlässlich der Trauerfeier für Karl VII. erhielt er ein Kleid.

Um Cousin die Annahme einer 3. Präbende zu ermöglichen, bat der König Ludwig XI. den Papst, Ockeghem, Cousin und anderen Mitgliedern der königlichen Kapelle den Besitz von drei Benefizien zu erlauben. Dem gab der Papst mit seiner Bulle vom 5. Dezember 1463 statt.

Bis wenigstens 1475 diente Cousin als Sänger und Priester dem französischen König, wobei er 1473 den dritten Platz in der Hierarchie der Hofkapelle erreicht hatte. Wann dieses Amtsverhältnis beendet wurde, ist wegen des Verlustes der Rechnungen der Hofkapelle für die Zeit nach 1475 nicht eruierbar.

Von Cousin ist nur die Missa turbae erhalten geblieben, die ihren Namen von Trompetenmotiven im Tenor und Contratenor ableitet. Eine von Johannes Tinctoris 1473 erwähnte Missa Nigra sum scheint verloren.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jean Cousin — ist der Name folgender Personen: Jean Cousin (Komponist) (Jean Escatafer dit Cousin; * um 1425; † nach 1475), französischer oder frankoflämischer Komponist und Sänger Jean Cousin (Seefahrer), französischer Leutnant in der Flotte des Reeders Ango… …   Deutsch Wikipedia

  • Cousin — bezeichnet: einen Verwandtschaftsgrad, siehe Verwandtschaftsbeziehung#Cousin und Cousine Cousin Island, Insel der Seychellen Cousin (Fluss), Fluss in Frankreich Cousin ist der Familienname folgender Personen: Daniel Cousin (* 1977), gabunischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Jean Jacques Rousseau — Jean Jacques Rousseau, Pastell von Maurice Quentin de La Tour, 1753 Jean Jacques Rousseau (* 28. Juni 1712 in Genf; † 2. Juli 1778 in Ermenonville bei Paris) war ein Genfer …   Deutsch Wikipedia

  • Jean Gilbert — in einer Fotografie von 1913 Jean Gilbert (* 11. Februar 1879 in Hamburg; † 20. Dezember 1942 in Buenos Aires; eigentlich Max Winterfeld) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Leben Jean Gilbert wuchs in eine …   Deutsch Wikipedia

  • Jean-Jacques Rousseau — Jean Jacques Rousseau, Pastell von Maurice Quentin de La Tour, 1753 Jean Jacques Rousseau (* 28. Juni 1712 in Genf; † 2. Juli 1778 in Ermenonville bei Paris) war ein Genfer Schriftsteller …   Deutsch Wikipedia

  • Jean Gilbert — (born Hamburg, 11 February 1879, died Buenos Aires, 20 December 1942) was an German operetta composer and conductor. His real name was Max Winterfeld. He adopted the name of Jean Gilbert for the production of his first operetta in 1901.Gilbert… …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Cos–Coz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Je — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Paa–Pam — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter von Paris — Aufgeführt sind Personen, die in Paris geboren wurden. Weitere Personen, die in Paris gelebt und gewirkt haben, sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Paris zu finden. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”