Jay-Z

Jay-Z
Jay-Z (2006)

Jay-Z (* 4. Dezember 1969 in Brooklyn, New York, bürgerlich Shawn Corey Carter) ist ein US-amerikanischer Rapper und Musikproduzent. Er arbeitet zuweilen auch unter den Pseudonymen Hov, Hova, J-Hova und Jigga. Jay-Z war Chief Executive Officer der Plattenfirma Def Jam und besitzt heute die Modefirma Rocawear. Seit 2008 ist er mit der R&B-Sängerin Beyoncé Knowles verheiratet.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Jay-Z mit seiner Frau Beyoncé Knowles.

Jay-Z wurde von einer alleinerziehenden Mutter aufgezogen und von den rauen Sitten der New Yorker Straße geprägt. Sein Künstlername war ursprünglich „Jazzy“, bis er merkte, dass es bereits diverse Künstler mit diesem Namen gab. Nach mehreren erfolglosen Versuchen eine Karriere als Künstler zu beginnen, gründete Jay-Z schließlich mit Damon Dash die Plattenfirma Roc-a-Fella Records, über die er sein Debütalbum Reasonable Doubt veröffentlichte. Dieses fand zwar einigen Anklang in der Szene, brachte jedoch keinen kommerziellen Erfolg. Es enthielt vier Singleauskopplungen: Ain’t No Nigga (mit Foxy Brown), Can’t Knock the Hustle (mit Mary J. Blige), Dead Presidents (das ein Sample des Rappers Nas "I'm out for dead presidents to represent me" enthielt) und Feelin' It.

1997 platzierte sich das Nachfolgealbum In My Lifetime, Vol. 1 auf Platz drei der US-Charts und legte den Grundstein für seinen finanziellen Erfolg bei einem breiteren Publikum. Ein Jahr später veröffentlichte Jay-Z das Album Vol. 2: Hard Knock Life und verlagerte damit seinen Fokus von der Rap-Musik auf ein Mainstream-Publikum. Aus dem Album wurden die Singles Can I Get A..., Hard Knock Life (Ghetto Anthem), Jigga What?, Jigga Who?, It’s Alright und Money Ain’t a Thang ausgekoppelt.

1999 wurde Vol. 3: Life and Times of S. Carter veröffentlicht, ein kommerziell erfolgreiches Album, das weiteren Anlass für Kritik am Pop-orientierten Stil seiner Musik aus der Rap-Szene gab. Gastmusiker auf seinem nächsten Album Dynasty Roc La Familia sind beispielsweise Beanie Sigel, Memphis Bleek, Amil, Scarface, Just Blaze, R. Kelly, Kanye West, The Neptunes und Snoop Dogg. Vol. 3: Life and Times of S. Carter ist das letzte Album, auf dem Rapperin Amil mitwirkt − sie wurde anschließend von dem Label Roc-A-Fella Records wegen Erfolglosigkeit entlassen.

Der nächste Erfolg für Jay-Z war das 2001 veröffentlichte Album The Blueprint, gefolgt von einem Unplugged-Album. Dann wurde das Album Best of Both Worlds mit R. Kelly veröffentlicht. 2002 kam mit The Blueprint 2: The Gift & The Curse ein Doppelalbum auf den Markt.

Jay-Z im März 2007

2003 ging Jay-Z mit Rappern wie 50 Cent, Busta Rhymes und Sean Paul auf Tournee, während er an seinem Album The Black Album arbeitete. Von dem Black Album wurde auch eine gesonderte A-cappella-Version produziert, um Remixe durch andere Musiker zu fördern. Das bekannteste und kontroverseste dieser Projekte war 2004 The Grey Album von DJ Danger Mouse, der The Black Album mit dem White Album der Beatles kombinierte, so dass ein Bastard-Pop-Album entstand. Die Plattenfirma EMI unternahm rechtliche Schritte gegen das Grey Album, was die Internet-Protestaktion Grey Tuesday auslöste. Ebenfalls 2004 entstand in Zusammenarbeit mit Linkin Park ein weiteres Bastard Pop-Album mit Namen Collision Course.

Neben musikalischen Aktivitäten versuchte sich Jay-Z mit dem Designerlabel Roc-a-Wear auch in der Modeindustrie. Außerdem brachte er zusammen mit der Sportfirma Reebok eine Schuhkollektion mit dem Namen S. Carter bzw. Shawn Carter heraus. Weiterhin ist er Mitbesitzer der NBA-Basketballmannschaft New Jersey Nets.

Im Dezember 2004 wurde er zum neuen Präsidenten und Chief Executive Officer des Hip-Hop-Labels Def Jam ernannt, nachdem dieses Roc-a-Fella Records vollständig übernommen hatte. Jay-Z's Vertrag mit Def Jam lief Ende 2007 aus und wurde nicht verlängert.[1] Seine Nachfolge trat im Juni 2008 Shakir Stewart an.

Am 7. Januar 2005 starb Jay-Z's Neffe Colleek D. Luckie an den Folgen eines Autounfalls.[2] Jay-Z hatte eine enge Bindung zu ihm. 2006 versöhnte er sich nach mehrjährigem Streit mit Nas, der auf seinem Album American Gangster mitwirkt.

Nach dem angekündigten Ende seiner musikalischen Karriere in Form des Black Albums, das sein letztes sein sollte, wurde sein Comeback-Album Kingdom Come am 21. November 2006 veröffentlicht.

Im Herbst 2006 tourte Jay-Z zusammen mit Memphis Bleek und einigen Künstlern seines Labels Roc-A-Fella Records durch Europa, Australien, Japan und Afrika bei der Water For Life Tour, mit dem Zweck sauberes Trinkwasser für Familien in Afrika zugänglich zu machen.

Im August 2007 wurde bekannt, dass Jay-Z Topverdiener im Bereich Hip-Hop ist. Sein Jahresgehalt wurde laut Forbes Magazine auf 36 Millionen US-Dollar geschätzt.[3] Im Zeitraum Juni 2009 bis Juni 2010 verdiente Jay-Z laut Forbes 63 Millionen US-Dollar. Sein Vermögen schätzt das Magazin im Jahr 2009 auf 150 Millionen US-Dollar.[4][5]

Am 8. September 2009 erschien sein Album The Blueprint 3. Sein 2011 erschienenes Album, das er zusammen mit Kanye West kreierte, hatte den Titel Watch the Throne. Das Artwork zum Album lieferte der Givenchy-Stardesigner Ricardo Tisci.

Reputation in der Szene

Die Alben Reasonable Doubt, The Blueprint und The Black Album gelten als Meilensteine und Klassiker innerhalb und außerhalb der Hip-Hop-Szene. Durch sein Album The Blueprint tauchte er in den Jahresbestenlisten verschiedener Musikmagazine, wie im US-Rolling Stone, New Musical Express, Spin und im Pitchfork Media auf. Des Weiteren sorgte der Erfolg von The Blueprint auch zum Karriereschub für Kanye West. Er gilt außerdem als einer der „kommerziell erfolgreichsten schwarzen Musiker seiner Zeit“.[6][7] In einem Interview 2009 kritisierte The Game das Verhalten Jay-Zs als nicht mehr altersgerecht.[8]

Diskografie

Hauptartikel: Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartpositionen Anmerkung
US UK DE AT CH
1996 Reasonable Doubt 23 US: Platin
Verkäufe weltweit: 2.000.000
1997 In My Lifetime, Vol. 1 3 US: Platin
Verkäufe weltweit: 2.000.000
1998 Vol. 2: Hard Knock Life 1
(5)
76 US: 5x Platin
Verkäufe weltweit: 8.000.000
1999 Vol. 3: Life and Times of S. Carter 1
(1)
75 US: 3x Platin
Verkäufe weltweit: 6.000.000
2000 The Dynasty: Roc La Familia 1
(1)
98 89 US: 2x Platin
Verkäufe weltweit: 3.000.000
2001 The Blueprint 1
(3)
30 55 59 US: 2x Platin
Verkäufe weltweit: 3.000.000
2002 The Blueprint²: The Gift & The Curse 1
(1)
23 61 52 US: 4x Platin
Verkäufe weltweit: 5.000.000
2003 The Black Album 1
(2)
34 47 29 US: 3x Platin
Verkäufe weltweit: 5.000.000
2006 Kingdom Come 1
(1)
76 17 US: 2x Platin
Verkäufe weltweit: 2.100.000[9]
2007 American Gangster 1
(1)
30 99 17 US: Platin
Verkäufe weltweit: 1.500.000[10]
2009 The Blueprint 3 1
(2)
4 22 37 12 US: Platin
Verkäufe weltweit: 2.200.000[11]

Filmografie

  • 1998: Streets Is Watching
  • 2000: Hard Knock Life
  • 2002: State Property
  • 2002: Paper Soldiers
  • 2004: Fade to Black
  • 2006: Diary of Jay-Z: Water for Life

Auszeichnungen

Grammy Awards

  • 1999: Best Rap Album: Vol. 2… Hard Knock Life
  • 2001: Best Rap Performance By A Duo Or Group: Big Pimpin (mit UGK)
  • 2004: Best R&B Song: Crazy in Love (mit Beyoncé Knowles)
  • 2004: Best Rap/Song Collaboration: Crazy in Love (mit Beyoncé Knowles)
  • 2005: Best Rap Solo Performance: 99 Problems
  • 2006: Best Rap/Song Collaboration: Numb/Encore (mit Linkin Park)
  • 2008: Best Rap/Song Collaboration: Umbrella (Rihanna feat. Jay-Z)
  • 2009: Best Rap Performance By A Duo Or Group: Swagger Like Us (Jay-Z & T.I. feat. Lil’Wayne & Kanye West)
  • 2010: Best Rap Solo Performance: D.O.A. (Death of Auto-Tune)
  • 2010: Best Rap/Sung Collaboration: Run This Town (Jay-Z, Rihanna & Kanye West)
  • 2010: Best Rap Song: Run This Town (Jay-Z, Rihanna & Kanye West)
  • 2011: Best Rap Performance by a Duo or a Group: On to the Next One (Jay-Z, Swizz Beatz)
  • 2011: Best Rap/Sung Collaboration: Empire State of Mind (Jay-Z, Alicia Keys)
  • 2011: Best Rap Song: Empire State of Mind (Jay-Z, Alicia Keys)

Weitere Nominierungen

  • 1999: Best Rap Solo Performance: Hard Knock Life
  • 1999: Best Rap Performance By A Duo Or Group: Money Ain’t a Thang (mit JD)
  • 2001: Best Rap Album: Vol. 3: The Life and Times of S. Carter
  • 2002: Best Rap Performance By A Duo Or Group: Change the Game (mit Beanie Sigel, Memphis Bleek & Static)
  • 2002: Best Rap Solo Performance: Izzo (H.O.V.A.)
  • 2003: Best Male Rap Solo Performance: Song Cry
  • 2004: Best Rap Album: The Blueprint 2: The Gift & Curse
  • 2004: Best Rap Song: Excuse Me Miss (mit Pharrell Williams)
  • 2004: Best Rap/Song Collaboration: Frontin (mit Pharrell Williams)
  • 2004: Record Of The Year: Crazy in Love (mit Beyoncé Knowles)
  • 2005: Best Rap Album: The Black Album
  • 2005: Best Rap Song: 99 Problems

Soul Train Music Award

  • 2005: Soul Train Music Award for Best R&B/Soul or Rap Music Video: 99 Problems
  • 2007: Soul Train Music Award for Best R&B/Soul or Rap Music Video: Show Me What You Got

Weblinks

 Commons: Jay-Z – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Newsmeldung auf rap.de
  2. http://www.rocafella.com/News.aspx?item=101361&sectionid=137
  3. Jay-Z Topverdiener im Bereich Hip-Hop Artikel bei RauteMusik.FM
  4. http://www.forbes.com/lists/2010/53/celeb-100-10_Jay-Z_WRB5.html
  5. http://www.forbes.com/2009/05/06/richest-black-americans-busienss-billionaires-richest-black-americans_slide_18.html
  6. Thomas Lindemann: The Blueprint in: Rolling Stone-Sonderheft Sounds. Edition zur populären Musik. Nr. 1/2008, S. 102, ISSN 1618-5129
  7. http://www.pitchforkmedia.com/article/feature/40568-staff-list-the-top-100-albums-of-2000-04-part-two/page_3
  8. http://www.hot97svg.com/profiles/blogs/game-is-prepared-for-a
  9. http://www.worldwidealbums.net/
  10. http://www.worldwidealbums.net/
  11. http://www.worldwidealbums.net/

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