Janis Pujats

Janis Pujats

Jānis Kardinal Pujats (* 14. November 1930 in Nautreni, Landkreis Rēzekne, Lettland) ist Erzbischof von Riga.

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Leben

Jānis Pujats empfing nach theologischen und philosophischen Studien im Jahre 1951 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend wirkte er als Seelsorger in verschiedenen Pfarreien Rigas und unterrichtete am katholisch-theologischen Seminar Geschichte und Liturgik. Er hatte an der Ausarbeitung neuer Bücher und der Umsetzung der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil maßgeblichen Anteil.

Von 1979 bis 1984 war er Generalvikar von Riga, wurde aber seitens der Politik gezwungen, dieses Amt niederzulegen und als einfacher Gemeindeseelsorger zu arbeiten.

Am 8. Mai 1991 erhielt er die Ernennung zum Erzbischof von Riga. Die Bischofsweihe spendete ihm Erzbischof Francesco Colasuonno am 1. Juni desselben Jahres. Papst Johannes Paul II. erhob ihn in pectore 1998 zum Kardinal und nahm ihn im Rahmen des feierlichen Konsistoriums im Jahre 2001 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Silvia in das Kardinalskollegium auf.

Kardinal Pujats ist als Erzbischof von Riga auch Metropolit der restlichen drei lettischen Diözesen Liepāja, Rēzekne-Aglona und Jelgava.

Wirken

Im Mai 2007 hat Pujats in einem Offenen Brief Homosexualität als „völlige Entgleisung im Feld der Sexualität“ und als „unnatürliche Form der Prostitution“ bezeichnet.[1] In einem Interview im März 2008 stellte er fest, dass Homosexualität keine Sexuelle Orientierung sei, sondern eine Perversion, eine Sucht wie wie Drogenmissbrauch oder Alkoholismus und Homosexuelle können daher keine Menschenrechte geltend machen. „Wer zum Laster neigt, muss zur Disziplin gerufen und behandelt werden.“ Wenn man an gleichgeschlechtlichen Sex denke könne man sich schlecht ein glückliches Leben vorstellen. Zur Forderung nach Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften meint Pujats, „dass die Hölle zwar der Ort grenzenlosen Leidens ist, dass es aber dennoch nicht an Anwärtern fehlt, die unbedingt in die Hölle möchten.“ Er zeigt auch die Gefahr auf, dass durch Abhängigkeiten von Untergebenen eine kleine Gruppe Homosexueller leicht ihr Ziel erreichen könnten und vergleicht es mit dem System in der UdSSR.[2] In seinem offenen Brief erklärte Pujats auch, die EU-Mitgliedschaft habe die Gesellschaft „sexualisiert“ und das würden Homosexuelle nun ausnützen. „Sie greifen uns mit ihren Perversionen an“, erklärte Pujats, der Homosexuelle als „sexuell verrückte Leute“ bezeichnete.[1].

2005 davor konnte der CSD unter Polizeischutz stattfinden und es wurden Eier und Tomaten geworfen.[3] 2006 wurden die Teilnehmer an einem Ersatzgottesdienst von Gegendemonstranten verbal, handgreiflich und mit Fäkalien attackiert, dadurch am Verlassen der anglikanischen Kirche gehindert und konnten sie erst unter herbeigerufenen Polizeischutz über einen Seiteneingang verlassen.[4] 2007 rief Pujats auf gegen den in Riga geplanten CSD auf die Straße zu gehen. „Wenn 1.000 sexuell verrückte Leute auf dem Marktplatz ihren Pride abhalten, sollten mindestens 40.000 bis 50.000 Menschen dagegen marschieren.“[1] Der CSD konnte dann hinter Gittern und unter Polizeischutz stattfinden und die Teilnehmer wurden zum Schluss mit Bussen evakuiert.[5] Im März 2008 sagte der Kardinal: „Natürlich verurteilt die Kirche die Anwendung von Gewalt, doch kann sie nicht dafür verantwortlich gemacht werden, was in den Straßen passiert, wenn die Parade-Teilnehmer auf Gegner stoßen. Die Aufrechterhaltung der Ordnung in den Straßen gehört zu den Zuständigkeiten der Polizei.“[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Kardinal: Homosexualität = Prostitution, Queer.de, 10. Mai 2007
  2. a b Valdis Grinsteins: Kardinal Pujats: „Sexuelle Perversionen sind keine Menschenrechte“, kathnews.de, 23. März 2009; Erstveröffentlicht in der katholischen Zeitschrift Catolicismo
  3. Riga: Polizei schützt CSD, queer.de, 25. Juli 2005
  4. Nach CSD-Verbot: Kampfszenen in Riga, queer.de, 22. Juli 2006
  5. CSD Riga unter Polizeischutz abgehalten, queer.de, 4. Juni 2007

Weblinks




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