Jan Fitschen

Jan Fitschen
Jan Fitschen (rechts) bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 m im Jahr 2006

Jan Fitschen (* 2. Mai 1977 in Nordhorn) ist ein deutscher Langstreckenläufer und mehrfacher Deutscher Meister. Er ist 176 cm groß und etwa 60 kg schwer.

Seine Leichtathletik-Karriere begann Fitschen in Osnabrück, wo er aufwuchs. Seit 1998 startet er für den TV Wattenscheid 01 Leichtathletik und wird von Tono Kirschbaum trainiert. 1999 machte er bei den U-23-Europameisterschaften mit einem fünften Platz über 1500 Meter auf sich aufmerksam.

Fitschen wurde 2001 für die Hallenweltmeisterschaften in Lissabon gesperrt. Er und andere Sportler liefen gemeinsam mit Dieter Baumann den 3000m-Endlauf der Deutschen Hallenmeisterschaften am 24. und 25. Februar 2001 in Dortmund. Baumann bekam vom Vorsitzenden des DLV-Rechtsausschusses, Wolfgang Schoeppe, die Starterlaubnis, die vom Oberlandesgericht Frankfurt bestätigt wurde, was aber nicht vom Internationalen Leichtathletik-Verband IAAF anerkannt wurde.[1][2][3][4] Damit können auch Läufer, die mit dem gesperrten Teilnehmer starten, gesperrt werden.

Über 5000 Meter wurde Fitschen 2001, 2002, 2005 und 2006 Deutscher Meister, ebenso über die 10.000 Meter in den Jahren 2005, 2006 und 2007. In der Halle wurde er über 3000 Meter siebenmal in Folge (2002 bis 2008) Deutscher Meister.

Sein bisher größter Erfolg war der Sieg bei den Leichtathletik-Europameisterschften 2006 über 10.000 Meter in persönlicher Bestzeit von 28:10,94 Minuten. Begünstigt wurde Fitschens Sensationserfolg durch ein taktisch geprägtes Rennen, das er als ehemaliger Mittelstreckenläufer im Schlussspurt gewinnen konnte. Er wurde damit erst der dritte deutsche Europameister über diese Distanz nach Jürgen Haase und Manfred Kuschmann. Unter anderem wurde er zum „Leichtathleten des Jahres 2006“ gewählt.

Parallel zum Leistungssport absolvierte Fitschen ein Studium der Physik an der Ruhr-Universität Bochum, das er 2008 mit dem Diplom abschloss.

Aufgrund einer Verletzung musste Fitschen sowohl auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 als auch an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin verzichten. Bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona belegte Fitschen als Titelverteidiger über die 10.000 Meter-Strecke den 12. Platz. Danach wechselte er auf die Straße. Im Halbmarathonwettbewerb beim Köln-Marathon im Oktober wurde er in 1:05:19 Stunden Dritter.

Im April 2011 siegte Fitschen beim 25-Kilometer-Lauf in Herne in 1:16:56 Stunden vor dem zeitgleichen Tansanier Ezekiel Jafari. Im folgenden Monat gab er beim Düsseldorf-Marathon sein Debüt über die 42,195-Kilometer-Distanz und belegte bei Hitze und kräftigem Wind in 2:20:15 Stunden den achten Platz.

Weblinks

 Commons: Jan Fitschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Entscheidung nicht akzeptabel
  2. Chronologie zur Sperrentscheidung der IAAF in Bezug auf Dieter Baumann
  3. Hoffnung für Fitschen: IAAF setzt Sondersitzung an
  4. Kann Fitschen doch noch zur WM?

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