Jakuszyce

Jakuszyce
Jakuszyce
Wappen fehlt
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Jakuszyce (Polen)
Jakuszyce
Jakuszyce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Jelenia Góra
Gmina: Szklarska Poręba
Geographische Lage: 50° 49′ N, 15° 26′ O50.81666666666715.433333333333Koordinaten: 50° 49′ 0″ N, 15° 26′ 0″ O
Höhe: 886 m n.p.m
Einwohner:

100

Wirtschaft und Verkehr
Schienenweg: Jelenia Góra–Kořenov
Nächster int. Flughafen: Breslau
Neues Gleis in Jakuszyce (2009)

Jakuszyce [jaku'ʃɨtsɛ] (deutsch Jakobsthal) ist eine Ansiedlung mit weniger als 100 Einwohnern im Südwesten Polens. Sie gehört zur Stadt Szklarska Poręba (Schreiberhau) im Powiat Jeleniogórski in der Woiwodschaft Niederschlesien, und liegt zwischen Riesengebirge und Isergebirge. Die klimatischen Bedingungen in Jakuszyce entsprechen denen in den Alpen in 1500 m Höhe.

Geografie und Verkehr

Jakuszyce liegt am Neuweltpass (polnisch Przełęcz Szklarska, tschechisch Novosvětský průsmyk) (886 m), einem Gebirgspass, der die geografische Grenze zwischen dem Riesengebirge im Osten und dem Isergebirge im Westen bildet. Er stellt von jeher eine der wichtigsten Verbindungen zwischen der schlesischen Nordseite und der böhmischen Südseite der Sudeten dar. Die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien verläuft südlich des Passes, wo sich auch der Grenzübergang befindet. Über den Pass verläuft die E 65 von Stettin nach Prag.

Über den Pass führt die Bahnstrecke Jelenia Góra–Kořenov von Niederschlesien nach Böhmen. Die Station Jakuszyce in 886 m Höhe ist Polens höchstgelegener Bahnhof an einer Normalspurstrecke. Bis 1997 verkehrten auf der Trasse noch Güterzüge, die aus Richtung Jelenia Góra kommend bis Jakuszyce fuhren. Am 28. August 2010 wurde der grenzüberschreitende Reiseverkehr wieder aufgenommen, der infolge des Zweiten Weltkrieges aufgegeben worden war.

Gebietsaustausch zwischen der Tschechoslowakei und Polen 1958

Karte des Gebietstausches

Interessant ist die Nachkriegsgeschichte der Bahnstrecke über den Neuweltpass. Jenseits des Passes beginnt an den nach Süden abfallenden Hängen des Isergebirges eine urwaldartige Einöde. Die auf Jakuszyce folgende, aufgelassene Station Nowy Świat (Neuwelt) liegt etwa fünf Kilometer südlich des Passes mitten im Wald, noch auf polnischem Gebiet, und war vor dem Zweiten Weltkrieg die Haltestelle für den böhmischen Ort Neuwelt (Nový Svět). Erst nach einem weiteren Kilometer folgte die Staatsgrenze zur Tschechoslowakei. Die erste Station auf tschechischem Gebiet, Harrachov, einen Kilometer unterhalb der Grenze, hieß früher Tkacze und lag, wie auch die anschließenden drei Bahnkilometer bis an den Fluss Jizera (Iser), noch im Jahr 1958 ebenfalls in Polen.

1958 fand ein Gebietsaustausch zwischen der Tschechoslowakei und Polen statt, in dessen Verlauf die Tschechoslowakei die beiden polnischen Weiler Zieleniec (Hoffnungsthal) (heute: Údolí Naděje) und Tkacze (Strickerhäuser) (heute: Mýtiny) erwarb, die an der Südspitze des auf die böhmische Südseite des Isergebirges ausgreifenden polnischen Territoriums lagen. Im Gegenzug sicherte Polen sich ein flächenmäßig gleich großes Gebiet an der einst tschechischen Nordflanke des Mrtvý vrch (Todtenberg, 1060 m), östlich des Neuweltpasses im Riesengebirge, das aber ebenfalls auf der Südseite des Passes liegt.

Die Unterzeichnung des Staatsvertrags über den Gebietsaustausch erfolgte am 10. Oktober 1958.

Literatur

  • Łaborewicz, Ivo: Tkacze – trzynaście lat w Polsce. SUDETY, Nr. 7/8, Wrocław, 2002

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