J. C. Dahl

J. C. Dahl
Gewitterstimmung bei Dresden
Lyshornet bei Bergen
Fjord bei Holmestrand, 1843, Alte Nationalgalerie (Berlin)

Johann Christian Claussen Dahl (* 24. Februar 1788 in Bergen; † 14. Oktober 1857 in Dresden; oft I. C. Dahl oder J. C. Dahl genannt) war ein norwegischer Landschaftsmaler der Romantik. Er lebte und wirkte in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dahl absolvierte von 1803 bis 1809 eine Dekorationslehre in Bergen. 1811 bezog er die Kunstakademie Kopenhagen, wo er bei Carl Adolf Lorentzen, Nicolaj Dajon und Georg Haas studierte, und kam 1818 nach Dresden, wo er 1820 Mitglied und 1824 Professor der Kunstakademie Dresden wurde. Von hier aus machte er Reisen durch die Alpengegenden Deutschlands, besuchte Italien und kehrte zweimal in seine nordische Heimat zurück. Im Jahre 1820 zog er nach Neapel um und malte dort unter anderem mit Franz Ludwig Catel. Bei einem Aufenthalt in Rom schloss er sich dem Kreis um Bertel Thorvaldsen an und kehrte im selben Jahr nach Dresden zurück. 1847 folgten Aufenthalte in Paris und Brüssel.

Fleißige Naturstudien führten ihn zu einer eigentümlichen realistischen Richtung, der es aber an vollendeter Technik mangelte. Zwei große Gemälde aus der charaktervollen Natur seiner Heimat stellen den Sturz der Tinterrare in Obertellemarken und eine Talschlucht mit Wasserfall an der Küste von Bergen dar.

Auch verfasste er ein Werk über die nordische Holzarchitektur, betitelt: "Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst aus den frühsten Jahrhunderten in den innern Landschaften Norwegens" (Dresd. 1837). So sorgte er beispielsweise dafür, daß die zum Abriß vorgesehene Kirche des norwegischen Ortes Vang - die Stabkirche Wang - vom preußischen König aufgekauft und im schlesischen Krummhübel im Riesengebirge wiedererrichtet wurde.

Dahl starb am 14. Oktober 1857 und wurde auf dem Eliasfriedhof in Dresden begraben. Am 14. Mai 1934 wurden seine Gebeine an seinen Geburtsort Bergen überführt.

Werkauswahl

  • 1816: Kallehauge bei Vordingborg, Öl auf Leinwand, 180 × 250 cm, Billedgalleri, Bergen
  • 1817: Frederiksholms Kanal in Kopenhagen mit dem Brauhaus Christians IV., Öl auf Leinwand, 42 x 60 cm, Neue Pinakothek, München
  • 1818: Blick auf den Sund, Öl auf Leinwand, 37 × 59 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1819: Morgen nach einer Sturmnacht, Öl auf Leinwand, 74 x 105 cm, Neue Pinakothek, München
  • 1820: Prinzessin Caroline Amalie, Papier, 22 × 16 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1820: Schlucht in der Sächsischen Schweiz, Öl auf Leinwand, 63 x 48 cm, Neue Pinakothek, München
  • 1820: Der Ausbruch des Vesuvs, Öl auf Leinwand, 93 × 138 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1820: Die Kaserne bei Pizzofalcone, Papier, 30 × 44 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1823: Mühle im Liebethaler Grund, Öl auf Leinwand, 26 x 37,5 cm, Galerie Neue Meister, Dresden
  • 1827: Bauta am Sognefjord, Öl auf Leinwand, 62 × 76 cm, Privat-Sammlung, Oslo
  • 1836: Lyshornet bei Bergen, Öl auf Leinwand, 41 × 50 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1836: Fortundal, Öl auf Leinwand, 199 × 265 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1838: Hellefoss, Öl auf Leinwand, 98 × 155 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1839: Blick auf Dresden bei Vollmondschein, Öl auf Leinwand, 78 x 130 cm, Galerie Neue Meister, Dresden
  • 1842: Frogner Gut, Privat-Sammlung
  • 1842: Ansicht von Stalheim, Öl auf Leinwand, 191 × 246 cm, Nasjonalgalleriet, Oslo
  • 1843: Dresden im Mondschein, Öl auf Leinwand, 67 × 101 cm, Sammlung Rasmus Meyer, Bergen
  • 1849: Birke im Sturm, Öl auf Leinwand, 92 × 73 cm, Billedgalleri, Oslo
  • 1852: Maridalen, Öl auf Leinwand, 52,5 x 81,5 cm, Galerie_Neue_Meister, Dresden
  • 1854: Mabødalen, Öl auf Leinwand, 71 × 110 cm, Sammlung Rasmus Meyer, Bergen

Schüler

Literatur

  • Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995, Oktagon Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-927789-74-7.

Weblinks


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