Ambystoma laterale

Ambystoma laterale
Blauflecken-Querzahnmolch
Blauflecken-Querzahnmolch (Ambystoma laterale)

Blauflecken-Querzahnmolch (Ambystoma laterale)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Querzahnmolche (Ambystomatidae)
Gattung: Eigentliche Querzahnmolche (Ambystoma)
Art: Blauflecken-Querzahnmolch
Wissenschaftlicher Name
Ambystoma laterale
Hallowell, 1856

Der Blauflecken-Querzahnmolch (Ambystoma laterale), auch Blaupunkt-Querzahnmolch genannt, ist ein im östlichen Nordamerika verbreiteter Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae). Innerhalb der Familie und Gattung ist es die am nördlichsten vorkommende Spezies.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Erwachsene Tiere erreichen eine Gesamtlänge von 8 bis 14 Zentimetern. Die Männchen bleiben etwas kleiner als die Weibchen und haben einen etwas längeren Schwanz in Relation zum Rumpf. Die recht breitköpfigen und langgestreckten Salamander weisen auf dem durch 12 bis 14 Rippenfurchen segmentierten Rumpf in blau-schwärzlicher Grundfärbung ein Zeichnungsmuster aus blauen und weißen Flecken (oberseits) und entsprechenden Punkten an den Flanken auf. Der Bauch ist blass und kontrastiert so mit der dunklen Oberseite.

Verbreitung, Lebensraum, Lebensweise

Der Blauflecken-Querzahnmolch kommt in nordöstlichen Staaten der USA (rund um die Großen Seen, Neuenglandstaaten etc.) sowie im südöstlichen Kanada in den Provinzen Ontario und Québec vor. Vorwiegend befinden sich die Populationen nördlich der sogenannten Wisconsin-Glaziallinie (Vergletscherungsgrenze der letzten Eiszeit).

Als Landlebensräume werden feuchte Laubwälder und sumpfiges Buschland bevorzugt; es gibt aber auch Vorkommen in Nadelwäldern. Tagsüber verbergen sich die Tiere unter Totholz, Falllaub oder Felsen, um in der Abenddämmerung und nachts auf Nahrungssuche nach Insekten, Würmern, Schnecken und Spinnen zu gehen. Die Überwinterung findet in frostsicheren Unterschlüpfen an Land statt. Als Fortpflanzungsgewässer dienen temporär wasserführende Kleingewässer wie Tümpel und Gräben innerhalb von Wäldern, die nicht zu früh austrocknen dürfen, um die Larvenentwicklung zu gewährleisten.

Fortpflanzung und Individualentwicklung

Blauflecken-Querzahnmolch

In der Paarungszeit im Frühjahr wandern Blauflecken-Querzahnmolche zu ihren Laichgewässern. In den südlichen Verbreitungsgebieten ist dies Ende März/Anfang April der Fall, weiter im Norden später, teilweise bis in den Juni hinein. Innerhalb weniger Tage findet dann das Laichgeschehen statt („Explosivlaichen“; vergleiche beispielsweise Grasfrosch). Ein Weibchen produziert im Durchschnitt etwa 200 bis 250 gallertumhüllte Eier je Saison. Nach der Befruchtung durch das Männchen (vergleiche hierzu: Querzahnmolche) heftet das Weibchen den Laich einzeln oder in kleinen Klumpen von zwei bis 15 Eiern an Wasserpflanzen fest.

Nach drei bis vier Wochen schlüpfen die Larven und beginnen nun eine aquatile Lebensweise. Dabei ernähren sie sich vor allem von Kleinkrebsen und Mückenlarven. Zwei bis drei Monate nach dem Schlupf erfolgt die Metamorphose; das weitere Leben findet an Land statt. Nach zwei Jahren werden die Tiere schließlich geschlechtsreif – Männchen sind zu diesem Zeitpunkt etwa 42 bis 45 Millimeter lang, Weibchen 51 bis 52 Millimeter – und beteiligen sich ihrerseits an der Fortpflanzung.

Hybridisierung, Gynogenese

Blauflecken-Querzahnmolche bringen zusammen mit anderen Ambystoma-Arten (unter anderem dem Jefferson-Querzahnmolch und dem Östlichen Tigersalamander) regelmäßig Hybriden hervor. Etwa 70 Prozent aller Bestände sollen mit solchen Hybriden vergesellschaftet sein.

Als eine zoologische Besonderheit treten mitunter außerdem eingeschlechtliche, rein weibliche Populationen auf, wobei diese Weibchen klonal-triploide Chromosomensätze aufweisen. Sie benutzen das Sperma von Männchen verschiedener Ambystoma-Arten lediglich zur Stimulation der Eiablage, ohne jedoch ihre Erbinformationen (Chromosomen) zu benötigen und weiterzutragen. Dieses bei Querzahnmolchen in den 1960er-Jahren entdeckte Phänomen wird auch als Gynogenese bezeichnet.

Gefährdung

Der Gesamtbestand dieser Art wird derzeit nicht als bedroht angesehen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion wird der Blauflecken-Querzahnmolch daher in der Kategorie „LC“ (least concern – nicht gefährdet) geführt. In einzelnen Staaten wird die Art dagegen als gefährdet oder sogar stark gefährdet eingestuft. Gründe sind unter anderem der Verlust von naturnahen Wäldern und Waldgewässern, Kahlschlag in Forsten sowie Saurer Regen, der den pH-Wert in den Larvenhabitaten unter eine kritische Grenze (etwa pH 4,5 bis 5) herabsetzt. Auch die Konkurrenz mit eingeschlechtlichen Populationen (siehe oben) könnte lokale „Normalbestände“ in ihrer Ausbreitung hemmen.

Weblinks

(teilweise Quellen)


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