- Iwojima
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Iwojima NASA-Bild von Iwojima Gewässer Pazifischer Ozean Inselgruppe Kazan-rettō Geographische Lage 24° 46′ 40″ N, 141° 18′ 52″ O24.777777777778141.31444444444169Koordinaten: 24° 46′ 40″ N, 141° 18′ 52″ O Fläche 23,16 km² Höchste Erhebung Suribachi
169 mEinwohner 400
17 Einw./km²Hauptort Iōtō (historisch) Karte von Iwojima Iwojima (jap. 硫黄島, Iōtō auch Iōjima ( anhören?/i), wörtlich: „Schwefelinsel“) ist eine rund 21 km² große Vulkaninsel im Pazifik, etwa 1200 km südlich von Tokio. Sie gehört zur Kazan-rettō der Ogasawara-Inseln.
Die Insel ist für Zivilisten nicht zugänglich, es sind heute jedoch rund 400 japanische Soldaten auf ihr stationiert. Die Insel ist im Juni 2007 auf Wunsch der früheren Bewohner von der japanischen Regierung wieder zu ihrer ursprünglichen Bezeichnung Iōtō (veraltet: Iwōtō), unter der sie vor dem Zweiten Weltkrieg bekannt war, umbenannt worden. Japanische Marineoffiziere, welche vor der Schlacht um Iwojima zur Befestigung der Insel dahin verlegt worden waren, hatten die Schreibweise des Kanji für Insel (島) als -jima (Kun-Lesung) statt -tō (On-Lesung) interpretiert.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Besiedlung
Die Insel war bis 1889 unbewohnt, wurde dann aber besiedelt, 1891 in den japanischen Staatsverband eingegliedert und als Stützpunkt im Pazifik ausgebaut.
Im Jahr 1943 betrug die Einwohnerzahl ca. 1100 verteilt auf Motoyama (元山, dt. „Ursprungsberg“ da zentrale Erhebung der Insel) und darum Higashi (東, dt. „Osten“), Minami (南, dt. „Süden“), Nishi (西, dt. „Westen“) und Kita (北, dt. „Norden“). Die Gemeindeverwaltung, die bis 1940 existierte (als die Gemeinde nach Ogasawara eingemeindet wurde), war für die gesamte Inselkette Kazan-rettō zuständig und damit auch für die Orte Ishinomura und Nishimura auf Kita-Iwojima. Sie hatte ihren Sitz im Ort Higashi im Osten der Insel. Im Jahr 1944 wurde die Zivilbevölkerung auf die japanischen Hauptinseln evakuiert.
Zweiter Weltkrieg
Siehe Hauptartikel: Schlacht um Iwojima
Im Zweiten Weltkrieg gehörte sie zu Japans pazifischen Stützpunkten.
Die wirtschaftlich unwichtige Insel hatte eine sehr große strategische Bedeutung sowohl für die Japaner als auch für die Amerikaner:
Die Japaner konnten amerikanische Bomberflotten, die von Saipan aus in Richtung Tokio starteten, bereits sehr früh ausmachen und die Hauptinsel warnen. Für die Amerikaner war es nach der Eroberung dieser Insel wesentlich leichter, die japanische Hauptinsel zu bombardieren, da nun auch Jagdflugzeuge als Geleitschutz die Bomber begleiten konnten, was vorher wegen der zu geringen Reichweite nicht möglich war. Außerdem hätte Iwo Jima bei einer Invasion auf die japanische Hauptinsel - zu der es nicht gekommen ist (vgl. Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki) - eine wichtige Rolle gespielt.
Nach über 50-stündiger Bombardierung landeten am 19. Februar 1945 schließlich US-Truppen auf der Insel. Die Schlacht um Iwojima wurde eine der blutigsten des Pazifikkriegs. Laut dem Historiker Samuel E. Morison beklagte man auf amerikanischer Seite 6825 Tote und 27.909 Verwundete, während 20.703 japanische Gefallene registriert wurden. Lediglich 216 japanische Soldaten überlebten das Inferno Iwojima.
Am 23. Februar 1945 nahm der Associated Press-Fotograf Joe Rosenthal das Foto Raising the Flag on Iwo Jima auf, das zeigt, wie eine Gruppe von sechs Soldaten eine US-Flagge auf dem höchsten Punkt der Insel hisst, dem Vulkan Suribachi. Das preisgekrönte Foto ging um die Welt und nimmt einen Platz im kollektiven Gedächtnis der USA ein.
Nachkriegszeit
1965 stürzte bei Wartungsarbeiten der 411,5 Meter hohe Sendemast des LORAN-C Senders auf Iwojima um und zerstörte hierbei auch das Sendergebäude der Station.
Politische Situation
Iwojima wurde 1877 von Japan annektiert und war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1968 von den USA besetzt. Anschließend wurde sie an Japan zurückgegeben. Heute ist die Insel nicht permanent bewohnt bzw. dient als Militärstützpunkt der Japaner. Für den Zutritt ist eine besondere Erlaubnis erforderlich.
Geologie
Die Gegend ist immer noch vulkanisch aktiv. So kam es zu Unterwassereruptionen in den Jahren 1986, 1992 und 2005. Der 169 Meter hohe Suribachi bildet die höchste Stelle der Insel.
Wirtschaft
Im Norden der Insel wurde bis 1944 Zuckerrohranbau betrieben. Auf der „Schwefelinsel" (Übersetzung des Namens Iwo Jima) wurde auch Schwefel abgebaut.
Verfilmungen
Clint Eastwood verfilmte 2006 die Schlacht um Iwo Jima von 1945. Da er für die Insel nur eine eingeschränkte Drehgenehmigung erhielt, musste er in Island sowie Barstow (Kalifornien) drehen. Bemerkenswert war, dass Eastwood zwei Filme parallel, Flags of our Fathers aus Perspektive der Amerikaner, und Letters from Iwo Jima aus Perspektive der Japaner drehte. Flags of our Fathers basiert auf dem gleichnamigen Buch James Bradleys, Sohn von John Bradley.
Galerie
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Satellitenbild, Falschfarben
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Schiffe vor dem Vulkan Suribachi der Insel Iwojima. Im Vordergrund die USS Carl Vinson
Einzelnachweise
- ↑ Japan changes name of Iwo Jima. USA Today, 20. Juni 2007, abgerufen am 19. Juni 2009 (englisch).
Weblinks
Commons: Iwojima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- National Archives: Flag Raising-Foto von Rosenthal
- ap-Seite zur Geschichte des Iwojima-Fotos von Joe Rosenthal
- National Park Service: U.S. Marine Corps War Memorial (offizielle Seite) (englisch)
- Japans Niederlage begann in Iwojima (am 15. Februar 2005 in der Stuttgarter Zeitung erschienener dpa-Artikel)
- Flags of our Fathers - der Film
- Spurensuche auf Iwo Jima (am 12. Januar 2007 in der NZZ erschienener Artikel)
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