Istarawschan

Istarawschan
39.90833333333369.005
Istarawschan (Tadschikistan)
Istarawschan
Istarawschan
Blick auf die Altstadt vom Mug Teppe
Hinterseite der Abd-al-Latifa Medrese
Mosaik am Hauptportal der Abd-al-Latifa Medrese

Istarawschan (tadschikisch: Истаравшан, in persischer Schrift: ‏استروشن‎) ist eine Stadt im Nordwesten Tadschikistans. Sie liegt in der Provinz Sughd und hat 54.200 Einwohner (2003). [1] Bis 2000 war sie unter dem russischen Namen Ura-Tjube (Ура́-Тюбе tadschikisch: Uroteppa/Уротеппа) bekannt. Sie ist Verwaltungssitz des Bezirks Istaraschwan, in dem insgesamt 199.000 Menschen leben.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Zentrum der Stadt liegt in einer Höhe von 992m ü. NN 78 Kilometer südwestlich von Chudschand an den nördlichen Vorbergen des Turkestanischen Gebirgszuges. Der Bezirk Istaraschwan umfasst 1830km², im Westen und Norden grenzt er an Usbekistan, im Südwesten an Kirgisien.

Bevölkerung

69,55 Prozent der Bevölkerung gehören dem Staatsvolk der Tadschiken an, dazu kommen 40 Prozent Usbeken und 4,5 Prozent sind Angehörige anderer Nationalitäten (Russen, Koreaner, Moldauer, Kasachen, Kirgisen, Deutsche, Tataren, Armenier und Ukrainer). In der Stadt wird Tadschikisch, Usbekisch und Russisch gesprochen. Rund 60 Prozent der Bevölkerung leben in Großfamilien. Die große Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. [2]

Geschichte

Die Gründung der Stadt wird von einigen dem Perserkönig Kyros II. zugeschrieben. Im Jahr 329 v. Chr. soll Alexander der Große die Stadt erobert haben, in griechischen Quellen wird sie demnach als Kiropol bezeichnet. Ab dem 15. Jahrhundert erhielt sie, mit Ankunft der Usbeken auf diesem Territorium den Namen Ura-Tjube. Am 2. Oktober 1866 wurde die Stadt von russischen Truppen eingenommen. [3]

Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt unter russischer Herrschaft 20.837 Einwohner (1897); in der Mehrzahl Tadschiken und Usbeken. Im russischen Teil, in der Nähe der auf dem Berg gelegenen Zitadelle wohnten damals etwa 300 Russen, in diesem Viertel gab es eine orthodoxe Kirche, ein Telegrafenamt, ein Lazarett und eine russische Schule. In dem von Tadschiken und Usbeken bewohnten Teil standen über 1800 Wohnhäuser und 65 Moscheen.

Sehenswürdigkeiten

Die Altstadt mit Häusern vom 18. bis zum 20. Jahrhundert hat ihr typisch orientalisches Gepräge erhalten. An Architekturdenkmälern werden besonders erwähnt die Medrese Abd-al-Latifa, auch genannt Kok-Gumbes (russisch: Кок-Гумбез, 15. Jahrhundert), das Mausoleum Baba-Togo (russisch: Баба-Того) und das Architekturensemble Sary Masar (russisch: Сары-Мазар (beide aus dem 16. Jahrhundert). [4]

Wirtschaft

Lebensmittelverarbeitende Industrie und Textilindustrie sind die Hauptzweige, dazu kommt das traditionelle holz- und metallbearbeitende Handwerk und die Herstellung von glasiertem Geschirr, Lederbearbeitung und Schneiderhandwerk. Трикотажная ф-ка; пищ. пр-тия. [5]

Quellen

  1. Stuchwort Ura Tjube auf dem Lexikon geografischer Termini (russisch
  2. Zahlen vom Websseitenprojekt Istraschwan der Organisation Relief International
  3. Stichwort Ura-Tjube in der russischen Ausgabe des Brockhaus
  4. Stuchwort Ura Tjube auf dem Lexikon geografischer Termini (russisch
  5. Stuchwort Ura Tjube auf dem Lexikon geografischer Termini (russisch

Weblinks


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