Issoire

Issoire
Issoire
Wappen von Issoire
Issoire (Frankreich)
Issoire
Region Auvergne
Département Puy-de-Dôme
Arrondissement Issoire
Kanton Issoire
Koordinaten 45° 33′ N, 3° 15′ O45.5441666666673.2491666666667390Koordinaten: 45° 33′ N, 3° 15′ O
Höhe 390 m (360–560 m)
Fläche 19,69 km²
Einwohner 14.163 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 719 Einw./km²
Postleitzahl 63500
INSEE-Code
Website www.issoire.fr

Blick vom Uhrenturm auf Issoire

Issoire ist eine Stadt mit 14.163 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) in der französischen Region Auvergne im Département Puy-de-Dôme. Sie ist Sitz der Unterpräfektur (französisch Sous-préfecture) des Arrondissements Issoire und Hauptort (französisch: chef-lieu) des Kantons Issoire.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt am Fluss Allier, bei der Einmündung seines Nebenflusses Couze Pavin, rund 37 km südlich von Clermont-Ferrand nahe der Autobahn A 75.

Geschichte

Der Ortsname dürfte keltischen Ursprungs sein. Eine römische Siedlung ist durch Funde zu vermuten. Austremoine, Missionar und erster Bischof der Auvergne, gründete hier Ende des 3. Jahrhunderts ein Kloster, die Keimzelle der heutigen Stadt. Diese wurde seit dem 19. Jahrhundert zum wirtschaftlichen und industriellen Zentrum im Allier-Tal, dominiert von der Aluminium-Herstellung und der Luftfahrtindustrie. Der Luftfahrtkonzern Pechiney-Rhénalu ist für Issoire und die Region der größte Arbeitgeber. Der Stadtkern um die romanische Kirche Saint-Austremoine hat sich sein historisches Flair erhalten.

Sehenswürdigkeiten

Saint-Austremoine
Bemalte Säulen in Saint-Austremoine
  • Die Kirche Saint-Austremoine wurde um 1130–50 errichtet und ist der größte Bau der auvergnatischen Bauschule der Romanik. Er ist ein formvollendetes Beispiel für den kreuzförmigen Grundriss und den pyramidalen Aufbau. In den Religionskriegen 1575 stark beschädigt, wurde die Kirche im 19. Jahrhundert mehr als gründlich restauriert und besitzt wieder die beiden sich gegenüberstehenden Ost- und Westriegel mit dem dazwischen eingespannten 65 Meter langen Langhaus und dem dekorativ aufgewerteten Ostbau mit Chorumgang und davon ausstrahlenden Kapellen. Wiederaufgebaut wurden auch die beiden Türme. Beachtenswert sind die Verzierungen – Mosaiken wie Skulpturen – außen am Chorhaupt und die Kapitelle in Chor und Querhaus. Die Restaurierung des 19. Jahrhunderts hat sich durch Anatole Dauvergne bemüht, im Innenraum die Farbe wieder zu ihrem Recht kommen zu lassen. Diese Ausmalung mit Ornamenten in kräftigen Farben wurde jedoch ohne besondere Rücksicht auf romanische Stilprinzipien durchgeführt und verleiht dem Raum eher ein orientalisches Aussehen. In der dazu kontrastierenden schlichten Krypta steht eine filigrane Marienstatue. Der Kirchenpatron, dessen Reliquien sich hier befinden, ist ebenfalls mit einer Statue gewürdigt.
  • La Tour de l'Horloge (Uhrenturm) mit Museum der Renaissance, darin das Atelier von Jean le Fier, der sich mit dem Problem der Zeitmessung beschäftigte.
  • Centre Culturel Nicolas Pomel, ehemalige Benediktinerabtei, seit 1975 städtisches Kultur- und Ausstellungszentrum, 1702–24 an Stelle eines mittelalterlichen Klosters errichtet, ab 1792 Rathaus, ab 1802 Kaiserliches Kollegium
  • Centre d'Art Roman Georges Duby, Museum der Kunst der Romanik mit Kapitelsaal (salle capitulaire) des ehemaligen Klosters
  • Place de la République mit den Renaissance-Gebäuden Maison à Arcades und Maison du Chancelier Duprat
  • Chapelle Sévigné Saint-Louis, neugotische Kapelle eines Pensionats (19. Jahrhundert)
  • Le Château de Parentignat, 4 km südöstlich in einem englischen Park gelegenes Schloss des 18. Jahrhunderts, siehe [1]


Feste

  • Festival d'Art Romain, mittelalterliches Folklorespektakel in der Altstadt alljährlich in der letzten Augustwoche

Städtepartnerschaft

Literatur

  • Ernst Adam: Vorromanik und Romanik. Frankfurt 1968, S. 136
  • Marcel Durliat: Romanische Kunst. Freiburg-Basel-Wien 1983, S. 483
  • Hermann Fillitz: Das Mittelalter I. (= Propyläen-Kunstgeschichte Bd. 5. Frankfurt am Main - Berlin [1969] 1990), Abb. 169
  • Hervé Kergall: Gotische Kathedralen und Kunstschätze in Frankreich. Eltville 1990. Abb. 81
  • Marie-Claire Ricard: Die Abteikirche von Issoire. Lyon 1988
  • Ulrich Rosenbaum: Auvergne und Zentralmassiv. Köln [1981] 1989, S. 95, Abb. 34,35,39, Farbtafel 15
  • Rolf Toman (Hrsg.): Die Kunst der Romanik. Architektur – Skulptur – Malerei. Köln 1996, S. 150
  • Sylvie Jolivet: Issoire: Restauration des décors de l'abbatiale. In: Le Moniteur des Travaux Publics et du Bâtiment, 10. Dezember 2004

Weblinks


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