Issersheilingen

Issersheilingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Issersheilingen
Issersheilingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Issersheilingen hervorgehoben
51.210.65294
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Schlotheim
Höhe: 294 m ü. NN
Fläche: 4,14 km²
Einwohner:

128 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99947
Vorwahl: 036043
Kfz-Kennzeichen: UH
Gemeindeschlüssel: 16 0 64 029
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 1
99994 Schlotheim
Bürgermeisterin: Christel Winkler (FWG)
Lage der Gemeinde Issersheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis
Altengottern Anrode Bad Langensalza Bad Langensalza Bad Tennstedt Ballhausen Blankenburg Bothenheilingen Bruchstedt Dünwald Flarchheim Großengottern Großvargula Haussömmern Herbsleben Heroldishausen Heyerode Hildebrandshausen Hornsömmern Issersheilingen Kammerforst Kammerforst Katharinenberg Kirchheilingen Kleinwelsbach Klettstedt Körner Kutzleben Langula Lengenfeld unterm Stein Marolterode Menteroda Mittelsömmern Mühlhausen Mülverstedt Neunheilingen Niederdorla Niederdorla Oberdorla Obermehler Oppershausen Oppershausen Rodeberg Schlotheim Schönstedt Schönstedt Sundhausen Tottleben Unstruttal Urleben Weberstedt WeinbergenKarte
Über dieses Bild

Issersheiligen ist eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen (Deutschland). Sie ist Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Schlotheim mit Sitz in der gleichnamigen Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Issersheilingen liegt am Westrand des Thüringer Beckens zwischen den Städten Schlotheim und Bad Langensalza. Das wellige, waldarme Gebiet des Heilinger Höhenzuges fällt nach Süden zu den Tälern des Welsbaches und der Unstrut allmählich ab. Der höchste Punkt der Gemarkung Issersheilingen liegt bei 335 m ü. NN. Durch die höhere Lage wurde die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten nicht so oft von Überschwemmungen heimgesucht wie die südlichen Nachbargemeinden Kleinwelsbach und Bothenheilingen.

Geschichte

Hügelgrab "Hök"

Das nahe der Gemeinde gelegene Bodendenkmal „Hök“ - ein Hügelgrab aus der Hallstattzeit - belegt eine frühe Besiedlung des Gebietes um Issersheilingen. Das Hügelgrab wurde bereits im 19. Jahrhundert durch den Dorfpfarrer erforscht. Vom Grabstandort aus hat man eine freie Sicht nach Westen, Süden und nach Südosten. Im Grabhügel wurden reiche Funde aus der Hallstattzeit, darunter Wendelringstücke und zehn Steigbügelarmringe geborgen.[2]

Für 1279 ist der Ortsname Issersheilingen erstmals schriftlich überliefert.

Der Ort lag ab 1945 in der sowjetischen Besatzungszone, dann DDR. So machte er alle durchgreifenden "gesellschaftlichen Veränderungen" mit. 1960 meldete das Dorf das Erreichen der "Vollgenossenschaftlichkeit", d.h., auch die letzten bis zu diesem Jahr noch selbständigen Bauern waren der LPG beigetreten.

Politik

Bürgermeister

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Christel Winkler (Freie Wähler) wurde am 6. Juni 2010 gewählt.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Umgebung von Issersheilingen - eine der kleinsten Gemeinden in Thüringen - wird von der Landwirtschaft geprägt. 1990 ließ sich im Ort eine mittelständische Fenster- und Türenbau-Firma nieder, die außerdem Kleinfassaden, Wintergärten, Insektenschutzsysteme, Vordächer und Sonnenschutzanlagen herstellt.

Verkehrsanbindung

Von Issersheilingen führen Verbindungsstraßen nach Schlotheim (acht km entfernt mit Anschluss an die B 249), nach Kirchheilingen (fünf km entfernt mit Anschluss an die B 84) und in die Stadt Bad Langensalza (zwölf km entfernt mit Anschluss an die B 247). In Bad Langensalza befindet sich auch der nächste Bahnhof (an der Bahnlinie Mühlhausen/Thüringen - Gotha).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Das Bodendenkmal Hök ist ein östlich der Ortslage befindliches Ensemble vorgeschichtlicher Hügelgräber, die sich als mit Rasen und teilweise auch Bäumen bewachsene Bodenstrukturen zeigen und die sogar im Ortswappen in symbolischer Form enthalten sind. Ihre maximale Größe beträgt 26 Meter im Durchmesser, die Hügel ragen noch zwei bis drei Meter über das Geländeniveau hinaus. Mindestens 15 Gräber sind bereits durch den Ackerpflug im Gelände eingeebnet worden. In der Region gibt es noch rund 50 Grabbauten aus der Zeit der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Thüringer Kultur der Älteren Eisenzeit. Sagen von einer großen, hier vor über tausend Jahren stattgefundenen Schlacht lockten schon vor Jahrhunderten Schatzgräber an. Die Hügel bergen jedoch die sterblichen Überreste von einstigen Stammesfürsten und spätere Nachbestattungen.[4] Vom Thüringischen Landesamt für archäologische Denkmalpflege wurde am Bodendenkmal Hök eine Hinweistafel aufgestellt.
Kirche St. Johannes der Täufer
  • Evangelische Kirche St. Johannes der Täufer: auf der Grundlage von Vorgängerbauten wurde der Kirchturm 1577 und das Kirchenschiff (Saalkirche) 1856 in der jetzigen Form errichtet. Zur DDR-Zeit war der Verfall der Kirche soweit fortgeschritten, dass der Kirchgemeinderat -auch wegen fehlender Baumaterialien- beschloss, die Kirche aufzugeben. Altar, Gestühl und Orgel wurden an andere Thüringer Kirchen abgegeben. Das Schadensbild zur Zeit der "Wende" 1990 war verheerend. Es wurde trotzdem -unter reger Beteiligung engagierter Bürger- eine Generalsanierung der Kirche in Angriff genommen. Heute (2011) ist die Kirche äußerlich wieder ein Schmuckstück, innen noch sehr einfach und unvollkommen. Über die Geschichte von Bau und Wiederaufbau der Kirche unterrichten instruktive Informationstafeln im Kircheninneren.
  • Neben der Kirche wurde das überwucherte Kriegerdenkmal zum Ersten Weltkrieg wieder sichtbar gemacht, restauriert und um die Namen der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen ergänzt

Literatur

  • Günter Saalfeld, Hanfried Fischer: Chronik der Gemeinde Issersheilingen in Thüringen. Von den Anfängen bis 2006, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1. Auflage 2006, 120 S. ISBN 3-934748-36-8
  • Informationstafeln zur Bau- und Wiederaufbau-Geschichte der Kirche in deren Innenraum

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer Jenzig-Verlag 2007 ISBN 978-3-910141-85-8 S.180/181
  3. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
  4. Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Hrsg.): «Issersheilingen». In: Kulturelle Entdeckungen. Landkreis Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Unstrut-Hainich-Kreis. Band 1 (Thüringen), Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2249-3, S. 234-237.

Weblinks


 Commons: Issersheilingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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