Isselburg

Isselburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Isselburg
Isselburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Isselburg hervorgehoben
51.8330555555566.466666666666717
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Borken
Höhe: 17 m ü. NN
Fläche: 42,73 km²
Einwohner:

11.196 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 262 Einwohner je km²
Postleitzahl: 46419
Vorwahlen: 02873, 02874
Kfz-Kennzeichen: BOR
Gemeindeschlüssel: 05 5 54 032
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Minervastraße 12
46419 Isselburg
Webpräsenz: www.isselburg.de
Bürgermeister: vakant
Lage der Stadt Isselburg im Kreis Borken
Kreis Borken Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve Kreis Wesel Kreis Coesfeld Kreis Coesfeld Niedersachsen Kreis Steinfurt Niederlande Raesfeld Heiden Rhede Bocholt Borken Reken Velen Stadtlohn Heek Ahaus Gescher Legden Schöppingen Gronau Vreden Südlohn IsselburgKarte
Über dieses Bild

Isselburg ist eine Stadt im westlichen Münsterland im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Borken im Regierungsbezirk Münster.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Stadtgliederung

Die Stadt Isselburg gliedert sich in die Ortsteile Isselburg, Anholt, Heelden, Herzebocholt, Vehlingen und Werth. Der Fluss Issel durchfließt das Stadtgebiet von Südosten nach Nordwesten und ist Namensgeber der Stadt.

Nachbargemeinden bzw. -städte

Die Stadt Isselburg grenzt im Norden an die Stadt Dinxperlo, Aalten (NL), im Osten an die Stadt Bocholt, im Süden an die Städte Hamminkeln und Rees sowie im Westen an die Gemeinde Oude IJsselstreek (NL).

Geschichte

1169 wird bereits ein Herr von Anholt im Lehnsbuch des Bischofs von Utrecht genannt. Erster nachweislicher Herr von Anholt war Stephan I. von Sulen 1234 bis 1249. Anholt entwickelte sich zu einer reichsunmittelbaren Herrschaft mit landeshoheitlichen Rechten. Am 25. Mai 1347 verlieh Stephan IV. von Sulen (1313 bis 1347) der Ansiedlung um die Burg Anholt das Stadtrecht. Stadt und Burg waren eng miteinander verbunden. Die Herren von Anholt waren nachweislich: 1234 bis 1402 von Sulen, 1402 bis 1641 die Grafen von Bronckhorst-Batenburg, seit 1641 die Fürsten zu Salm (1743 zu Salm-Salm).

Anholt wurde zur Festung ausgebaut. Drei Stadttore, die Stadtmauer, der Außengraben, der Wall sowie der innere Stadtgraben sicherten in unruhigen Zeiten die Stadt. Vom einstigen Eindruck einer kleinen Schloss- und Residenzstadt ist durch die letzten Kriegstage 1945 nicht viel geblieben. Einige Zeugnisse der Vergangenheit Anholts sind noch zu besichtigen, unter anderem das historische Rathaus von 1567, Wall und Graben (15. Jh.), Eiskeller, Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, adelige Häuser und die Wasserburg Anholt, noch heute im Privatbesitz der Fürsten zu Salm-Salm.

Isselburg wird erstmals um 1300 als „Yselberge“ erwähnt. Eine Burg dürfte bereits im 14. Jahrhundert vorhanden gewesen sein. Sie wurde um das Jahr 1410 vom Graf von Kleve ausgebaut und dann „Neyenborg“ genannt. Herzog Adolf I. von Kleve verlieh der auf dem heutigen Stadtgebiet gegründeten Siedlung im Jahre 1441 das Stadtrecht. 1570 nahm die Stadt die Lehre Luthers an, bis auf eine einzige Familie. Mit dem Herzogtum Kleve kam Isselburg 1609 an Brandenburg. In den Jahren 1624, 1669 und 1697 fiel die Stadt Bränden zum Opfer. Die im 17. Jahrhundert entstandene reformierte Gemeinde baute 1689 ihre Kirchen, die Katholiken 1785. Die zur Verhüttung der Raseneisenerzvorkommen in der Isselniederung 1794 gegründete Eisenhütte Minerva (seit 1874 Isselburger Hütte) brachte eine gute wirtschaftliche Entwicklung und Bevölkerungszuwachs (1830: 660, 1867: 1140, 1900: 2235 Einwohner). Das Werk, heute nur noch Eisengießerei, blieb bis in die Gegenwart wichtiger Wirtschaftsfaktor. Reste der alten Stadtmauer und der einzige erhaltene Wehrturm an der katholischen Kirche zeugen von der Größe der Burg, die die Herren von Kleve als östlichsten Vorposten ihres Einflussbereiches errichteten. Der Turm, in dem eine Wachstube aus dem 15. Jahrhundert fast original erhalten ist, ist seit kurzem wieder für Besichtigungen geöffnet.

Seit der Schulneuordnung 1968 bestand ein Schulverband zwischen Anholt, Isselburg und Werth.

Gebietsreform

Die frühere Stadt Isselburg gehörte zum Kreis Rees (Sitz in Wesel) und wurde zum 1. Januar 1975 im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen mit den Gemeinden bzw. Städten Anholt, Heelden, Herzebocholt, Vehlingen, Werth und einem Teilgebiet der Gemeinde Wertherbruch (jetzt: Stadt Hamminkeln) zusammengeschlossen und dem Kreis Borken zugeordnet.[2]

Politik

Stadtratssitzung in der Verbundschule

Stadtrat und Bürgermeister

(Wahlperiode 2009–2014)

Bürgermeister war bis Oktober 2011 Adolf Radstaak (SPD).

Wappen, Flagge, Siegel

Rathaus von Anholt

„Der Stadt Isselburg ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten Münster vom 20. Juli 1976 das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge, eines Banners und eines Dienstsiegels verliehen worden.“ (siehe § 2 der Hauptsatzung der Stadt Isselburg[3])

Beschreibung des Wappens
„In Rot über einer gezinnten silbernen (weißen) Mauer ein zinnenbekröntes weißes Gebäude mit Spitzdach und Laterne, das Dach beseitet von zwei silbernen (weißen) Mauerankern.“[3]
Bedeutung

Im Wappen der neuen Stadt Isselburg wurden Haus und Mauer aus dem Isselburger Wappen von 1912, die beiden Maueranker und die Farben aus dem Wappen von Anholt entnommen. Das Wappen der Stadt Isselburg, die 1441 von den Grafen von Kleve die Stadtrechte erhielt, geht auf ein seit 1505 bekanntes Siegel - wohl der Schöffen - zurück; das Haus soll nach örtlicher Überlieferung das Gemeindehaus darstellen. Die Herren von Zuylen verliehen Anholt 1349 das Stadtrecht. Ihr Wappenbild erscheint erstmals 1433 - um einen Maueranker vermindert - im Siegel der Stadt. Auch die heute zur Stadt Isselburg gehörende ehemalige Titularstadt Werth führte einen (roten) Maueranker im Wappen.[4]

Beschreibung der Flagge
„Von Rot zu Weiß im Verhältnis 1 : 3 : 1 längsgestreift, in der Mitte der mittleren Bahn der Wappenschild der Stadt.“[3]
Beschreibung des Banners
„Von Rot zu Weiß im Verhältnis 1 : 3 : 1 längsgestreift, in der oberen Hälfte der mittleren Bahn der Wappenschild der Stadt.“[3]
Beschreibung des Dienstsiegels
„Das Siegel zeigt den Wappenschild der Stadt und führt im Siegelrund in Großbuchstaben die Umschrift STADT ISSELBURG.“[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Herausragendes Bauwerk der Stadt ist das Wasserschloss Burg Anholt, eine Barockresidenz, die heute neben den Wohnräumen der Fürstenfamilie zu Salm-Salm ein Museum und ein Hotel umfasst.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt zum einem der alte Ortskern von Isselburg mit dem historischen Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert und dem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert und zum anderen der Ortskern von Werth mit mittelalterlichem Rathaus und Windmühle. Ebenfalls sehenswert ist die St.Pankratius-Kirche in Anholt mit prächtigen Wand- und Deckengemälden. Naturliebhaber besuchen außerdem gerne den Biotopwildpark Anholter Schweiz.

Religion

Nasir-Moschee

2007 wurde die Nasir-Moschee der „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ eröffnet.

Verkehr

Schienen- und Busverkehr

Der nächste Bahnhof ist Empel-Rees an der zweigleisigen, elektrifizierten Hollandstrecke (DB-Kursbuchstrecke 420), der von der Ortsmitte ungefähr 5 km entfernt ist.

Von Empel-Rees verkehren im Schienenpersonennahverkehr in der Regel im Stundentakt

der Rhein-Express (RE 5) von Emmerich über Empel-Rees nach Koblenz und
die Regionalbahn "Der Weseler" (RB 35) von Emmerich über Empel-Rees nach Duisburg, in der Hauptverkehrszeit nach Düsseldorf.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der DB Regio NRW.

Zwischen den Bahnhöfen Empel-Rees und Bocholt verkehrt eine Buslinie über Isselburg.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Straßen

Im Fernstraßenbereich ist Isselburg an die Bundesautobahn 3 (E 35) und die Bundesstraße 67 angebunden.

Schulen

Neben Grundschulen in jedem Ortsteil gibt es in Isselburg eine Verbundschule.

Wirtschaft

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Weblinks

 Commons: Isselburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. a b c d e Hauptsatzung der Stadt Isselburg
  4. Kreis Borken: Wappen

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