Israelitische Religionsgemeinschaft Baden

Israelitische Religionsgemeinschaft Baden

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden K.d.ö.R (IRGB) ist ein Zusammenschluss von jüdischen Gemeinden in Baden. Das Verhältnis zwischen Baden-Württemberg und dem Landesverband jüdischer Gemeinden wurde in einem Staatsvertrag geregelt.

Sie ist Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland und umfasst heute zehn Gemeinden mit 5000 Mitgliedern (Stand 31. Dezember 2007). So gehören der IRGB in Baden die jüdischen Gemeinden von Emmendingen, Pforzheim, Baden-Baden, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Lörrach, Mannheim und Konstanz an.[1] Eine Besonderheit gilt für Villingen-Schwenningen und für Rottweil:[2] Sowohl die im November 2001 gegründete Jüdische Gemeinde für Villingen-Schwenningen und Schwarzwald Baar e.V als auch die im Dezember 2002 gegründete Israelitische Kultusgemeinde Rottweil[3] gehören zur Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, obwohl sich die Städte Villingen-Schwenningen und Rottweil im Gebiet von Württemberg befinden. Vor der Shoa bestanden außerdem noch in Müllheim, Sulzburg, Ihringen, Kippenheim, Ettlingen, Eppingen, Bruchsal, Rastatt, Breisach jüdische Gemeinden in Baden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1809 wurde erstmals die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden gegründet. 1862 gab es 24099 Juden in Baden. Der Dachorganisation gehörten damals in 221 Orten 123 selbstständige jüdische Gemeinden und viele Filialgemeinden der IRGB an. 1933 gab es noch 20617 Juden in Baden. Am 22. Oktober 1940 wurden in der Wagner-Bürckel-Aktion über 6000 Juden aus Baden und dem Saarland in das Camp de Gurs deportiert.[4]

Die Israelitische Kultusgemeinde Konstanz verklagte 2006 den jüdischen Landesverband in Baden auf Zahlung von Zuschüssen sowohl für die Gemeindearbeit als auch zum Bau der Synagoge. Die IRGB verweigerte die Zahlung und verwies auf den Streit mit der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz betreffend unter anderem die Bewirtschaftung der bereits gezahlten Mittel. Weiterhin beanspruchte die IRGB ein Grundstück, das die Stadt Konstanz der jüdischen Gemeinde geschenkt hatte um dort die neue Synagoge zu Konstanz zu errichten.

Der 4. Senat des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (VGH) entschied am 27. Februar 2007:[5]„Sowohl die laufenden Zuschüsse für die Gemeindearbeit als auch die Zuschüsse zum Bau der Synagoge könne die Klägerin allein aufgrund „inner-kirchlicher„ Rechtsbeziehungen verlangen. Deshalb habe über den Streit ausschließlich das Schieds- und Verwaltungsgericht beim Zentralrat der Juden in Deutschland zu entscheiden.“

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.zentralratdjuden.de/de/topic/59.html?landesverband=1
  2. http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.681.html
  3. http://www.alemannia-judaica.de/rottweil_betsaal_neu.htm#Anfang%202008:%20Die%20jüdische%20Gemeinde%20in%20Rottweil%20ist%20selbstständig
  4. http://www.jgm-net.de/Baden/index.html
  5. http://vghmannheim.de/servlet/PB/menu/1205755/index.html?ROOT=1153033

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs — Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs K.d.ö.R. (IRGW) ist ein jüdischer Landesverband mit Sitz in Stuttgart für den württembergischen Landesteil Baden Württembergs. Die IRG Stuttgart ist weiterhin als einzige, große Gemeinde für… …   Deutsch Wikipedia

  • Israelitische Kultusgemeinde — ist ein Synonym für den Ausdruck jüdische Gemeinde. Er wird vor allem in Österreich verwendet, wird aber auch in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz benutzt. Oft wird das Wort mit „israelisch“ verwechselt, das Wort „israelitisch“… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Israelitischer Kultusgemeinden in Österreich — Als Israelitische Kultusgemeinden werden jüdische Gemeinden bezeichnet. In Österreich ist „Israelitische Kultusgemeinde“ (IKG) der amtliche Name für jüdische Gemeinden. Oft wird das Wort mit „israelisch“ verwechselt, das Wort „israelitisch“ ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste israelitischer Kultusgemeinden in Österreich — Als Israelitische Kultusgemeinden werden jüdische Gemeinden bezeichnet. In Österreich ist „Israelitische Kultusgemeinde“ (IKG) der amtliche Name für jüdische Gemeinden. Oft wird das Wort mit „israelisch“ verwechselt, das Wort „israelitisch“ ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Oberrat der Israeliten Badens — Der Oberrat der Israeliten Badens wurde durch das großherzogliche Edikt vom 13. Januar 1809 als Landesverband der jüdischen Bewohner geschaffen und nach 1945 wieder errichtet. Der Großherzog Karl Friedrich von Baden anerkannte die Juden seines… …   Deutsch Wikipedia

  • ZdJiD — Das Leo Baeck Haus in der Berliner Tucholskystraße: Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland Der am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründete Zentralrat der Juden in Deutschland, die größte Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und… …   Deutsch Wikipedia

  • Zentralrat der Juden — Das Leo Baeck Haus in der Berliner Tucholskystraße: Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland Der am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründete Zentralrat der Juden in Deutschland, die größte Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und… …   Deutsch Wikipedia

  • Beiertheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Fächerstadt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Residenz des Rechts — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”