Irmgard von Süchteln

Irmgard von Süchteln
Die Heilige Irmgard inmitten der Bedürftigen
Kloster Haus Aspel
Irmgardiskapelle mit Brunnen auf dem Heiligenberg in Viersen-Süchteln
Irmgardiskapelle, Blick auf die Westseite

Irmgard von Süchteln (auch Irmgard/Irmengardis von Aspel, ~ von Köln; * vor 1013 auf Haus Aspel bei Rees; † an einem 4. September zwischen 1082 und 1089) wird vor allem in Süchteln bei Viersen als Heilige verehrt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Lebensdaten und Lebensumstände Irmgards sind völlig unklar, da die legendarische Überlieferung keine sicheren Schlüsse gestattet. Sie soll als Einsiedlerin bei Süchteln gelebt haben. In Stadlers Heiligen-Lexikon liest man etwa: Sie hat sich besonders ausgezeichnet durch ihre werkthätige Nächstenliebe und ihre seltene Frömmigkeit. Dreimal bewog sie ihre Andacht, eine Reise nach Rom zu den Gräbern der Apostel zu unternehmen, wo sie jedesmal mit vielen Reliquien heiliger Blutzeugen beschenkt wurde. Unter andern soll sie einen Theil des Hauptes des hl. Papstes Sylvester I. nach Köln gebracht und der Domkirche geschenkt haben, in welcher sie nach ihrem Tode beigesetzt wurde. Historisch lässt sich davon nicht das Geringste absichern.

Ab 1013 ist eine Gräfin Irmgard von Aspel bezeugt, mit der man die Heilige gleichsetzt. Um 1050 hat sie ihren Besitz, die Burg und Grafschaft Aspel, dem Erzbistum Köln vermacht.

Irmgard starb wohl an einem 4. September. Sie wurde im Kölner Dom bestattet, 1319 wurden ihre Gebeine in die Agneskapelle im neuen Chor überführt.

1523 wurde eine deutschsprachige Legende der Heiligen in Köln gedruckt (VD 16 S 3401).

Den Namenstag der Heiligen begeht die katholische Kirche jährlich am 4. September, dem Todestag der Heiligen.

Der Kult konzentriert sich im Wesentlichen auf Süchteln, die „Irmgardisstadt“. Irmgard gilt als Stadtpatronin, die das Gemeinwesen in Notlagen beschützt. Ihren Namen tragen in Süchteln unter anderem ein Krankenhaus, ein Kindergarten, das Irmgardis-Stift (früher Mädchenpensionat, heute ein Altenheim) sowie die Irmgardiskapelle auf dem sogenannten Heiligenberg.

Einmal im Jahr, jeweils im September (am Sonntag nach dem 4. September oder am 4. September selbst), findet hier ihr zu Ehren die Irmgardis-Oktav statt, eine achttägige kirchliche Veranstaltung mit Gottesdiensten. Der Beginn der Feierlichkeiten, zu denen alljährlich auch viele Gäste von außerhalb, teils auch aus dem Ausland erwartet werden, ist die Irmgardisprozession, bei der die Monstranz mit Gebeinen der Hl. Irmgard von der Süchtelner Pfarrkirche St. Clemens über einen Kreuzweg mit Kniefallstationen zur Irmgardiskapelle auf dem Heiligenberg, der angeblichen Wirkungsstätte der Heiligen verbracht wird. Im Anschluss findet dort ein Waldgottesdienst statt.

Literatur

  • Josef Kleinermanns: Die h. Irmgardis von Aspel und ihre Beziehungen zu Rees, Süchteln und Köln : ein Beitrag zur Rhein. Heiligengeschichte. Stauff, Köln 1900 (Digitalisat der ULB Düsseldorf)
  • Arie Nabrings: Die hl. Irmgardis von Süchteln. Rheinlandia, Siegburg 1995, ISBN 3-931509-01-X (nicht ausgewertet).
  • Peter Norrenberg: Die heilige Irmgardis von Süchteln. Aus der rheinischen Geschichte, Band 19. Bonn 1894.
  • Dr.Margret Riedel: St. Irmgardis – Herrscherin und Heilige vom Niederrhein. Teil 1 und 2, Wesel-Diersfordt 1985.
  • Irmgard von Süchteln. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
  • Irmgard von Süchteln. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).

Weblinks

 Commons: Irmgard von Süchteln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Sekundäres


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