Irmgard Möller

Irmgard Möller

Irmgard Maria Elisabeth Möller (* 13. Mai 1947 in Bielefeld) ist ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Tochter eines Oberstudienrats studierte Germanistik. 1971 wurde sie Mitglied der Rote Armee Fraktion. Sie soll die Aktionen der Gruppe im Raum Stuttgart koordiniert und organisiert haben. Am 8. Juli 1972 nahm die Polizei sie an einem Kiosk in Offenbach fest. 1976 verurteilte man sie wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Nach dem Tod Ulrike Meinhofs 1976 wurde sie in das Gefängnis Stuttgart-Stammheim verlegt und war mit anderen Gefangenen aus der RAF zusammengelegt.

Als einzige der RAF-Gefangenen in Stammheim überlebte sie die so genannte Todesnacht von Stammheim. Am 18. Oktober 1977 waren Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe im Hochsicherheitstrakt der JVA Stuttgart tot aufgefunden worden, Irmgard Möller wurde mit zahlreichen Messerstichen in die Chirurgische Klinik Tübingen geflogen und notoperiert.

Sie bestreitet bis heute die offizielle Version eines kollektiven Suizids und spricht von staatlich angeordneten Morden.

Im Mai 1979 wurde sie wegen zwei Bombenanschlägen und Schüssen auf Polizeibeamte während ihrer Festnahme unter anderem wegen dreifachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach dem Urteil wurde sie nach Lübeck verlegt und hatte jahrelang täglichen Umschluss mit der ebenfalls dort inhaftierten RAF-Gefangenen Hanna Krabbe. In der Nachfolge dieser Ereignisse bildete sich aus verschiedenen Frauengruppen ein Solidaritätskomitee für Möller.[1] Möller verbüßte 23 Jahre Haft und wurde 1995 aus der Justizvollzugsanstalt Lübeck entlassen. Seit 2006 lebt sie in Hamburg und äußert sich hin und wieder in Interviews.

Literatur

  • Oliver Tolmein: „RAF – Das war für uns Befreiung“. Ein Gespräch mit Irmgard Möller über bewaffneten Kampf, Knast und die Linke; Hamburg: Konkret-Literatur-Verlag, 20023; ISBN 3-89458-149-2 (pdf)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Monica Jacobs: Civil Rights and Women’s Rights in the Federal Republic of Germany Today; in: New German Critique 13 (Special Feminist Issue); S. 164–174, hier S. 171f.

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