Internationaler Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen

Internationaler Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen
Lage des Naturparks Bourtanger Moor-Bargerveen.
Aussicht über das Bargerveen
Hochmoor im Emsland (Renaturierungsfläche)
Torfmoos ist in sauren Hochmooren die wichtigste torfbildende Pflanze

Der Internationale Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen ist ein 2006 gegründeter Naturpark im Westen des deutschen Bundeslandes Niedersachsen sowie im Nordosten der Niederlande. Er erstreckt sich über Teile der niedersächsischen Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim sowie über Teile der niederländischen Provinz Drenthe und ist bei dünner Besiedlung von Mooren, Heideflächen, Wasserflächen und Kanälen sowie von Landwirtschaft und Torfabbau geprägt. Eine weitere geläufige Bezeichnung lautet Internationaler Naturpark Moor.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der am 1. Juni 2006 gegründete, etwa 140 km² große Naturpark umfasst auf niedersächsischer Seite den südlichen Teil des ehemals insgesamt über 3.000 km² großen Bourtanger Moores. Der niederländische Teil des Internationalen Naturparks Moor, zugleich der noch vorhandene bzw. renaturierte niederländische Teil des Bourtanger Moores heißt Bargerveen. Dieser Teil ist 1.200 ha groß und besteht überwiegend aus Hochmooren. Bereits 1992 wurde im Bargerveen der Torfabbau eingestellt; die niederländische Natur- und Forstbehörde (Staatsbosbeheer) richtete daraufhin das Natuurreservaat Bargerveen ein. Auf einer Höhe von maximal 20 m ü.NN. durchziehen 200 km Radwege und 30 km Wanderpfade den Naturpark, der darüber hinaus auf mehr als 4.600 ha Fläche Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete umfasst. Ein Anteil von 3.900 ha seiner Fläche stellt ehemalige Torfabbaugebiete dar, die der durch den Bau von 40 km Deichen und der Zuschüttung von 50 km Gräben, der Wiedervernässung bzw. naturnahen Nachnutzung zugeführt wurden.

Flora und Fauna

Im Internationalen Naturpark Moor liegen verschiedene ökologische und hydrologische Moortypen vor, die teilweise von Wald, Heide oder Ackerland begrenzt werden. In dieser großenteils nährstoffarmen Landschaft existieren verschiedene hochspezialisierte und daher gefährdete Arten: u.a. die Ringelnatter (Natrix natrix), die Kreuzotter (Vipera berus), die Waldeidechse (Zootoca vivipara), der Ziegenmelker (Caprimulgidae) und die Sumpfohreule (Asio flammeus) sowie Torfmoosrasen, das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) und der Sonnentau (Drosera).

Der Rote Franz

Im Sommer 1900 wurde im Bourtanger Moor bei Meppen-Versen eine mittlerweile etwa 1700 Jahre alte Moorleiche gefunden. Sie erhielt den Namen „Der Rote Franz“, da biologisch-chemische Vorgänge das Haar der männlichen Moorleiche im Morastwasser rotbraun färbten. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass der Mann ein Reiterkrieger war und durch einen Kehlschnitt starb. Der Rote Franz befindet sich heute im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch

Weblinks


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