Internationale Gesellschaft für Neue Musik

Internationale Gesellschaft für Neue Musik
ISCM Logo

Die International Society for Contemporary Music (ISCM) ist die älteste internationale Dachorganisation zur Förderung der Neuen Musik. Sie gilt als eine der bedeutendsten musikkulturellen Gesellschaften der Welt. Im deutschsprachigen Raum wird sie auch als Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Von links nach rechts: György Ligeti, Lukas Ligeti, Frau György Ligeti, Conlon Nancarrow und Michael Daugherty auf den ISCM World Music Days in Graz, Österreich, 1982

Die ISCM war ursprünglich eine Initiative der Zweiten Wiener Schule während der Salzburger Festspiele. Sie wurde am 11. August 1922 auf Anregung von Rudolf Réti und Egon Wellesz und in Anwesenheit der Komponisten Béla Bartók, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Zoltán Kodály, Darius Milhaud, und Anton Webern sowie in Abwesenheit von Alban Berg, Maurice Ravel, Ottorino Respighi, Arnold Schönberg und Igor Stravinsky im Café Bazar in Salzburg gegründet. Nachdem Richard Strauss das Präsidium des Gründungskomitees übernommen hatte, wurde Edward Dent zum ersten Präsidenten gewählt. Sitz der IGNM wurde London.[1]

Das Sekretariat der Organisation befindet sich heute in Amsterdam. Die ISCM versteht sich als internationales Netzwerk zur Förderung der Neuen Musik.

Die ISCM verfügt über 49 internationale Sektionen (Stand 2008) in einzelnen Ländern. Diese sind gewöhnlich unabhängig von der Dachorganisation und senden Delegierte zur Hauptversammlung der ISCM. Die Mitglieder der Sektionen sind ebenfalls Mitglieder der ISCM; sie können bis zu sechs Werke für die Aufführung im Rahmen der Weltmusiktage vorschlagen. Länderorganisationen, die zeitgenössische Musik fördern, aber nicht den Status einer Landessektion der ISCM besitzen, können als assoziierte Mitglieder geführt werden. Dieser Status überträgt sich auch auf die Mitglieder dieser Organisationen. Einzelne Berufsmusiker werden als Ehrenmitglieder geführt.

Die ISCM gibt das „World New Music Magazine“ heraus.

Weltmusiktage

Eine zentrale Aufgabe ist die Veranstaltung der Weltmusiktage (World New Music Days), die an jährlich wechselnden Orten stattfinden. Im Rahmen der Weltmusiktage findet neben musikalischen Veranstaltungen zur Neuen Musik auch ein Mitgliedertreffen der Organisation statt.

Weltmusiktage:[2]

  • 1922 in Salzburg
  • 1923 in Salzburg
  • 1924 in Prag/Salzburg
  • 1925 in Venedig
  • 1926 in Zürich
  • 1927 in Frankfurt aM
  • 1928 in Siena
  • 1929 in Genf
  • 1930 in Liège/Brüssel
  • 1931 in Oxford/London
  • 1932 in Wien
  • 1933 in Amsterdam
  • 1934 in Florenz
  • 1935 in Prag
  • 1936 in Barcelona
  • 1937 in Paris
  • 1938 in London
  • 1939 in Warschau
  • 1941 in New York
  • 1942 in San Francisco
  • 1946 in London
  • 1947 in Kopenhagen
  • 1948 in Amsterdam
  • 1949 in Palermo/Taormina
  • 1950 in Brüssel
  • 1951 in Frankfurt aM
  • 1952 in Salzburg
  • 1953 in Oslo
  • 1954 in Haifa
  • 1955 in Baden-Baden
  • 1956 in Stockholm
  • 1957 in Zürich
  • 1958 in Straßburg
  • 1959 in Rom
  • 1960 in Köln
  • 1961 in Wien
  • 1962 in London
  • 1963 in Amsterdam
  • 1964 in Kopenhagen
  • 1965 in Madrid
  • 1966 in Stockholm
  • 1967 in Prag
  • 1968 in Warschau
  • 1969 in Hamburg
  • 1970 in Basel
  • 1971 in London
  • 1972 in Graz
  • 1973 in Reykjavik
  • 1974 in Rotterdam
  • 1975 in Paris
  • 1976 in Boston
  • 1977 in Bonn
  • 1978 in Stockholm/Helsinki
  • 1979 in Athen
  • 1980 in Tel Aviv
  • 1981 in Brüssel
  • 1982 in Graz
  • 1983 in Århus

Logos der Weltmusiktage

Vorstand

  • John Davis, Australien (Vorsitzender)
  • Peter Swinnen, Belgien (stellv. Vorsitzender)
  • Tapio Tuomela, Finnland
  • Olga Smetanova, Slowakei
  • David McMullin, USA
  • Lars Graugaard, Dänemark (Schatzmeister)
  • Franz Eckert, Österreich (Rechtsberater)
  • Arthur van der Drift, Niederlande (Generalsekretär)

Ehrenmitglieder

Literatur

  • Anton Haefeli: IGNM. Die Internationale Gesellschaft für Neue Musik. Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart. Atlantis, Zürich 1982, ISBN 3-7611-0596-7.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 84 Jahre – Internationale Gesellschaft für neue Musik
  2. Musikfest Salzburg 2002

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Internationale Gesellschaft für Neue Musik — Internationale Gesellschaft für Neue Musik,   Abkürzung IGNM, 1922 in Salzburg gegründete Gesellschaft zur Förderung des zeitgenössischen Musikschaffens; Sitz: London …   Universal-Lexikon

  • Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik — Die Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik (HGNM) ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der Neuen Musik. Der Verein wurde am 31. Januar 1987 in Hannover gegründet. Ziel des Vereins ist die Förderung und Vermittlung der Neuen Musik. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Gesellschaft für Elektroakustische Musik — e.V. (DEGEM) Zweck …   Deutsch Wikipedia

  • Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein — Altar des ISKCON Tempels in Berlin Die Internationale Gesellschaft für Krishna Bewusstsein (ISKCON, Kurzform von International Society for Krishna Consciousness), im Westen besser bekannt als Hare Krishna, ist eine von Abhay Charan Bhaktivedanta… …   Deutsch Wikipedia

  • Neue Musik — Neue Musik,   Begriff, der im weitesten Sinn eine Musik bezeichnet, deren Repräsentanten nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchen. So ist Neue Musik einerseits an keine Epoche gebunden, sofern sie bestrebt ist, überkommene Vorbilder zu überwinden …   Universal-Lexikon

  • Neue Musik — Unter dem Oberbegriff Neue Musik werden unterschiedliche Kompositionsrichtungen der „ernsten“ Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zusammengefasst. Der Musikjournalist Paul Bekker zeigte in seinem gleichnamigen Vortrag (1919) Tendenzen des damals… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeitgenössische Musik — Unter dem Oberbegriff Neue Musik werden unterschiedliche Kompositionsrichtungen der ernsten Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zusammengefasst. Der Musikjournalist Paul Bekker zeigte in seinem gleichnamigen Vortrag (1919) Tendenzen des damals… …   Deutsch Wikipedia

  • ARBOS - Gesellschaft für Musik und Theater — ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater in Wien, Salzburg und Klagenfurt, versteht sich als Vereinigung zur Förderung des Neuen Musiktheaters, von Szenischen Konzerten, des Theaters der Jugend, Gehörlosentheater, Inszenierten Räumen,… …   Deutsch Wikipedia

  • ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater — in Wien, Salzburg und Klagenfurt, versteht sich als Vereinigung zur Förderung des Neuen Musiktheaters, von Szenischen Konzerten, des Theaters der Jugend, Gehörlosentheater, Inszenierten Räumen, Theatralischen Ausstellungen sowie Formen… …   Deutsch Wikipedia

  • Institut für Neue Medien — Das Institut für Neue Medien (INM) mit Sitz in Frankfurt am Main wird seit 1994 unter Trägerschaft des Institut für Neue Medien e.V. als autonome Plattform im Aufgabengebiet Neue Medien Forschung und Entwicklung und Internet Anwendungen und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”