Intel i486

Intel i486
Intel i486SX mit 25 MHz

Der Intel 80486 oder i486 wurde von Intel als Nachfolger des i386 entwickelt und war die erste CPU der 80486-Generation auf dem Markt. Der 486er (gesprochen „Viersechsundachziger“) – wie der 80486 häufig auch genannt wird – wurde von AMD kopiert und als Am486 verkauft. Die Taktraten des i486 betrugen 16 MHz (i486SX) bis 100 MHz (DX4). Als Nachfolger entwickelte Hersteller Intel den Pentium-Prozessor.

Die 486er-Generation wurde 1989 veröffentlicht und dominierte den PC-Markt von ungefähr 1992 bis 1995. Anfangs waren die 486er sehr teuer und kosteten umgerechnet etwa 6000 Euro und mehr. Sie waren somit für den normalen Anwender bis 1992 nicht oder kaum erschwinglich. Der 80486 war der letzte Prozessor, der in seinen ersten Baumustern noch ohne aktive Kühlung und bei entsprechend dimensionierter Gehäuselüftung, sogar ohne passiven Kühlkörper auskam (80486DX33). Ein typisches System dieser Zeit besaß zum Beispiel eine 120-MB-Festplatte, 4 MB Hauptspeicher, eine VGA-Grafikkarte und als Betriebssystem MS-DOS 5.0 mit Windows 3.1 als grafische Benutzeroberfläche.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Modelle

i486DX

i486DX-33
i486DX-50
  • Codename: P4
  • L1-Cache: 8 KB
  • L2-Cache: abhängig vom verwendeten Mainboard bzw. Chipsatz
  • Sockel 486, Sockel 1, Sockel 2, Sockel 3 mit einem Front Side Bus von 16, 25, 33 oder 50 MHz
  • Betriebsspannung (VCore): 5 V
  • Erscheinungsdatum: 1989
  • Fertigungstechnik: CHMOS IV mit 1,0 µm
  • Gehäuse: CPGA-168, TQFP-176 und PQFP-196
  • Die-Größe: 81 mm² bei 1,2 Millionen Transistoren
  • Taktraten:
    • 25 MHz
    • 33 MHz
    • 50 MHZ

i486SX

i486SX-25
i486SX im PQFP-Gehäuse

Der i486SX ist ein i486 ohne bzw. mit abgeschalteter FPU. Auf diese Weise konnte Intel auch Prozessoren mit defekter Floating-point-unit noch als preiswerte Alternative verkaufen, statt sie entsorgen zu müssen.

  • Codename: P4S / P23
  • L1-Cache: 8 KB
  • L2-Cache: abhängig vom verwendeten Mainboard bzw. Chipsatz
  • Sockel 486, Sockel 1, Sockel 2, Sockel 3 mit einem Front Side Bus von 16, 25 oder 33 MHz
  • Betriebsspannung (VCore): 5 V
  • Erscheinungsdatum: September 1991
  • Fertigungstechnik: CHMOS IV mit 1,0 µm
  • Die-Größe: 66 mm² bei 1,185 Millionen Transistoren
  • Gehäuse: CPGA-168, TQFP-176, PQFP-132, PQFP-196 und PQFP-208
  • Taktraten:
    • 16 MHz
    • 20 MHz
    • 25 MHz
    • 33 MHz

i486DX2

Ein Intel i486DX2-66 Mikroprozessor in der Aufsicht
  • L1-Cache: 8 KB (Write-Through, Write-Back)
  • L2-Cache: abhängig vom verwendeten Mainboard bzw. Chipsatz
  • Sockel 486, Sockel 1, Sockel 2, Sockel 3 mit einem Front Side Bus von 20, 25 oder 33 MHz
  • Betriebsspannung (VCore): 5 V, 3,3 V
  • Erscheinungsdatum: März 1992
  • Fertigungstechnik: CHMOS V mit 0,8 µm
  • Die-Größe: 76 mm² bei 1,2 Millionen Transistoren (Gewicht: ca. 24 g)
  • Gehäuse: CPGA-168, TQFP-176 und PQFP-208
  • Taktraten:
    • 40 Mhz
    • 50 MHz
    • 66 MHz

Das DX2 in der Bezeichnung bezieht sich auf die Verdopplung des internen CPU Taktes gegenüber dem Front Side Bus Takt. Ein DX2/66 hatte also intern 66 MHz Taktfrequenz bei einer externen Taktfrequenz von 33 MHz.

i486GXSF (FA80486GXSF33)

i486GXSF

Der i486GX ist ein Prozessor für Embedded-Anwendungen. Eingesetzt werden kann die CPU durch ihren sehr geringen Energieverbrauch in batteriebetriebenen Geräten. Von der Ausstattung her entspricht sie in etwa, abgesehen vom externen 16 Bit breiten Datenbus, einem i486SX.

  • L1-Cache: 8 KByte (write-through)
  • Datenbus: 16 Bit
  • Betriebsspannung: 3,3 V
  • Betriebsspannung I/O: 3,3 V
  • Erscheinungsdatum: ?
  • Fertigungstechnik: ?
  • Die-Größe: ? mm² bei ? Millionen Transistoren
  • Gehäuse: TQFP-176
  • Taktraten:
    • 0 MHz (Stop-Clock-Modus)
    • 16 MHz ab 2,0 V Vcore
    • 20 MHz ab 2,2 V Vcore
    • 25 MHz ab 2,4 V Vcore
    • 33 MHz ab 2,7 V Vcore

i486SX2

Intel i486SX2-50
  • L1-Cache: 8 KB
  • L2-Cache: abhängig vom verwendeten Mainboard bzw. Chipsatz
  • Sockel 486, Sockel 1, Sockel 2, Sockel 3 mit einem Front Side Bus von 25 oder 33 MHz
  • Betriebsspannung (VCore): 5 V
  • Erscheinungsdatum:
  • Fertigungstechnik:
  • Die-Größe: ? mm² bei 0,9 Millionen[1] Transistoren
  • Gehäuse: CPGA-168
  • Taktraten:
    • 50 MHz
    • 66 MHz

Intel DX4

Intel DX4 mit 100 MHz
Intel DX4 mit 75 MHz, PQFP
  • L1-Cache: 16 KB, wahlweise mit Write-Through- oder Write-Back-Strategie
  • L2-Cache: abhängig vom verwendeten Mainboard bzw. Chipsatz
  • Sockel 3 mit einem Front Side Bus von 25 und 33 MHz
  • Betriebsspannung (VCore): 3,3 V
  • Erscheinungsdatum: März 1994
  • Fertigungstechnik: 0,6 µm
  • Die-Größe: 81 mm² bei 1,6 Millionen Transistoren
  • Gehäuse: CPGA-168 und SQFP-208
  • Taktfrequenzen: 75 und 100 MHz

Das DX4 in der Bezeichnung bezieht sich auf die Verdreifachung (die 4 war wohl ein Marketingtrick) des internen CPU-Taktes gegenüber dem Front-Side-Bus-Takt. Ein DX4/100 hatte also intern 100 MHz Taktfrequenz bei einer externen Taktfrequenz von 33 MHz.

i486SL(-NM)

Intel i486-SL mit 25 MHz

Diese stromsparende Varianten der i486er wurden oft in Einsteiger-Notebooks eingesetzt, die nicht viel Leistung benötigten. Man kann beide Prozessoren als erste Notebookprozessoren bezeichnen, da sie speziell dafür gefertigt wurden. Allerdings stellte Intel erst mit dem Pentium MMX Tillamook viele Jahre später wieder einen speziellen Notebookprozessor vor.

  • L1-Cache: 8 KB
  • L2-Cache: abhängig vom verwendeten Mainboard bzw. Chipsatz
  • FPU: ja, außer i486SL-NM
  • Sockel 3 mit einem Front Side Bus von 20, 25 oder 33 MHz
  • Betriebsspannung (VCore): 3,45 V
  • Erscheinungsdatum: 1992
  • Fertigungstechnik:
  • Gehäuse: PQFP-132
  • Taktraten: 20, 25 oder 33 MHz

Sondermodelle

i486 Overdrive

Ein Intel i486 Overdrive Prozessor ist zum Aufrüsten von existierenden 80486-Systemen gedacht und ist eine spezielle Version der jeweiligen i486DX2-, i486SX2- und Intel-DX4-Prozessoren.

Damit diese Overdrive-Prozessoren in der älteren Systemumgebung lauffähig sind, besitzen sie eine vorgegebene Taktvervielfachung und ignorieren die externen Einstellungen des Multiplikators. Außerdem funktionieren sie grundsätzlich mit 5 Volt Spannungsversorgung. Im Fall der Overdrive-Version des Intel DX4 befindet sich auf der Prozessoroberfläche ein Spannungswandler, der die notwendige Prozessorbetriebsspannung von 3,3 Volt aus der vorhandenen 5 Volt Spannung generiert.

Die erste OverDrive-CPU ist ein im Mai 1992 vorgestellter i486DX2, der in einer i486SX-Hauptplatine betrieben werden kann. Somit kann ein solches System mit einer FPU nachgerüstet werden, die dem i486SX fehlt. Darauf folgend wurden die übrigen Varianten des i486 als OverDrive-CPU angeboten.

i487

Intel i487SX

Der i487 (Codename: P32S / P23N) war der mathematische Koprozessor (FPU) für die i486SX-Prozessoren. Allerdings war der i487 kein wirklicher Koprozessor sondern ein vollwertiger i486DX. Der i487 deaktivierte den i486SX und übernahm alle Funktionen des Prozessors.

Um dies zu ermöglichen besitzt der i487 einen zusätzlichen Pin im Vergleich zum i486DX. Dieser Pin verhindert außerdem die Nutzung des i487 als vollwertigen i486DX.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.cpu-collection.de/?l0=co&l1=Intel&l2=i486%20SX#A80486SX2-50

Weblinks

 Commons: Intel i486 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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