Integrated Graphics Processor

Integrated Graphics Processor
Intel 810e Northbridge mit IGP

Als Integrated Graphics Processor (IGP), (engl.: integrierter Grafikprozessor) bezeichnet man Grafikprozessoren (GPUs), die im Chipsatz der Hauptplatine integriert sind. Sie werden auch als Onboard-Grafikkarte bezeichnet und greifen im Normalfall auf den Arbeitsspeicher des Systems zurück da sie, im Gegensatz zu dedizierten Grafikkarten, meistens keinen lokalen Speicher besitzen.

IGPs bieten die gleichen Funktionen wie dedizierte Grafikkarten, haben aber bei 3D-Darstellungen eine deutlich geringere Geschwindigkeit. Die Verbindung mit der Northbridge ist intern, wie bei dedizierten Grafikkarten, über PCI, PCI-Express oder AGP realisiert. Sie kommen häufig in Notebooks sowie auch Bürorechnern und Servern zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Vergleich mit dedizierten Grafikkarten

Vorteile

  • Geringere Energieaufnahme und daraus resultierende gesteigerte Laufzeit bei Notebooks sowie bessere Umweltverträglichkeit.
  • IGPs können meist passiv gekühlt werden, da sie weniger Wärme produzieren.
  • Systeme mit IGPs sind billiger, da diese keinen eigenen Speicher verwenden und keine eigene Platine benötigen.
  • Einsparung von Platz, da die IGP häufig in der Northbridge des Chipsatz integriert ist.
  • Die 2D-Grafikleistung für Office- und ähnliche Anwendungen unterscheidet sich nicht von dedizierten Grafikkarten.

Nachteile

  • Bei Defekt der GPU muss die gesamte Hauptplatine ausgewechselt werden oder eine Grafikkarte mittels (AGP, PCI(e) bzw. früher (E)ISA-Bus) Steckkarte angeschlossen werden.
  • Integrierte GPUs haben in der Regel keinen eigenen Speicher und nutzen daher den Arbeitsspeicher des Systems mit. Die Größe des so genannten Shared Memory lässt sich meist im Bios des Rechners einstellen. Dieser Speicher steht dem Anwender dann nicht mehr als Arbeitsspeicher zur Verfügung. Standardwerte sind 8 MB bis 256 MB, wobei manche Systeme den beanspruchten Grafikspeicher je nach Bedarf dynamisch anpassen können. Außerdem belastet die IGP dauerhaft die Bandbreite des Speicherbus. Bei DDR-SDRAM im Einkanalmodus mit einer Übertragungsrate von 1,6 GiB/s kann dies bis zu 27 % ausmachen.
  • Die 3D-Grafikleistung integrierter GPUs ist üblicherweise eher schwach und reicht nur für Spiele mit geringen Grafik-Anforderungen.
  • Neuerungen wie bessere Pixelshader und einhergehend neue Versionen von Direct X und OpenGL werden deutlich später verfügbar.

Hersteller

Bekannte Hersteller von IGPs sind AMD (früher ATI Technologies), Intel, NVIDIA, SiS und VIA Technologies. Weit verbreitet sind Intel Graphics Media Accelerator, Nvidia Nforce und ATI Radeon Xpress.

Durch die weite Verbreitung von integrierten Grafiklösungen ist Intel Marktführer bei Grafikchips, ohne dedizierte Grafikkarten im Angebot zu haben. Im 3. Quartal 2008 entfallen 49,4 % (2006 34,8; 2003 35%) der verkauften Grafikeinheiten im Gesamtmarkt auf Intel, 27,8 % auf Nvidia und 20,6 % auf AMD.[1]

Quellen

  1. http://jonpeddie.com/press-releases/gpu_market_defies_gravity_so_far/

Wikimedia Foundation.

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