Institut zur Zukunft der Arbeit

Institut zur Zukunft der Arbeit
Sitz des Instituts zur Zukunft der Arbeit in der ehemaligen Bremer Landesvertretung in Bonn (2008)

Das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) ist ein von der Deutsche Post AG gegründetes privates Wirtschaftsforschungsinstitut in der Rechtsform gemeinnützige GmbH (gGmbH). Es hat seinen Sitz in der ehemaligen Landesvertretung Bremens in Bonn.

Inhaltsverzeichnis

Zusammensetzung

Das IZA wird von der Deutsche Post-Stiftung mit umfangreichem Wissenschaftssponsoring gefördert. Darüber hinaus wird Auftragsforschung für namhafte Institutionen betrieben. Es ist an den wissenschaftlichen Lehrbetrieb der Universität Bonn angebunden und in die Doktorandenausbildung der Bonn Graduate School of Economics integriert.

Zusätzlich bietet das IZA Politikberatung in allen Bereichen der Arbeitsmarktökonomie an. 2010 beriet das IZA u. a. die Bundesregierung bei der Reform der Hinzuverdienstregeln. Ebenso berät es Projekte auf europäischer und internationaler Ebene.

Präsident des Instituts ist Klaus Zumwinkel, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutsche Post World Net.

CEO und Direktor ist seit Gründung im April 1998 Klaus F. Zimmermann, der zugleich auch Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin war. Direktor für Arbeitsmarktpolitik ist Hilmar Schneider, Direktor Forschung ist Marco Caliendo, Direktor Administration Martin T. Clemens.

Unterstützt wird das IZA von Research Fellows und Policy Fellows, Netzwerken führender Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Ziele

Das Institut zur Zukunft der Arbeit versteht sich als Wirtschaftsforschungsinstitut für internationale Arbeitsmarkt-Grundlagenforschung und Politikberatung sowie als weltweit vernetzter Think Tank für ökonomische Analysen nationaler wie internationaler Entwicklungen im Bereich Arbeit und Beschäftigung.

Die Forschungsprogramm des IZA erstreckt sich über sieben Bereiche:

  • Evaluation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen
  • Verhaltens- und Personalökonomie
  • Migration, Integration, demografischer Wandel
  • Arbeitsmärkte und Institutionen
  • Arbeitsmärkte in Transformations- und Schwellenländern
  • Zukunft von Arbeit und Beschäftigung
  • Internationale Beschäftigung und Entwicklung.

Das Institut zur Zukunft der Arbeit verfolgt damit drei zentrale Aufgaben:

  • International wettbewerbsfähige Forschungstätigkeit auf allen Gebieten der Arbeitsökonomie
  • Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktikable Konzepte
  • Vermittlung von Forschungsergebnissen und Konzepten an die Öffentlichkeit.

IZA Prize in Labor Economics

Positionen des IZA

Im März 2010 hat das IZA ein umfangreiches Positionspapier „Agenda 2020 – Strategien für eine Politik der Vollbeschäftigung“ vorgelegt. Im November 2010 wurde die „Agenda Zuwanderung: Ein Zehn-Punkte-Aktionsplan für gesteuerte Arbeitsmigration und bessere Integration“ veröffentlicht.[1] Am 8. Januar 2011 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung ein umfangreiches Positionspapier von IZA-Direktor Professor Klaus F. Zimmermann zur Zukunft der Arbeit.[2]

Zu den – teils kontrovers diskutierten – Reformvorschlägen des IZA für den deutschen Arbeitsmarkt zählen das Workfare-Konzept[3] als Alternative zum Kombilohn-Modell, die Ablehnung der flächendeckenden Einführung von Mindestlöhnen, flexiblere (längere) Arbeitszeiten, die Lockerung des Kündigungsschutzes sowie die Anhebung des Renteneintrittsalters. Laut einer Meldung des Magazins Focus[4] präsentierte der IZA-Direktor für Arbeitsmarktpolitik Hilmar Schneider auf einer Tagung den Vorschlag einer „Arbeitslosen-Auktion“, bei der Unternehmen Arbeitskraft ersteigern können.

Quellen

  1. http://ideas.repec.org/p/iza/izasps/sp32.html IZA Standpunkte Nr. 32
  2. http://www.sueddeutsche.de/karriere/die-zukunft-der-arbeit-arbeitnehmer-wappnet-euch-1.1043554 Süddeutsche Zeitung: Die Zukunft der Arbeit. Arbeitnehmer wappnet euch. Zehn Thesen
  3. IZA Research Report No. 18: Umsetzung des Workfare-Ansatzes im BMWi-Modell für eine existenzsichernde Beschäftigung – Abschlussbericht bmwi.de, abgerufen am 22. Juli 2008
  4. Focus: Arbeitslose zu versteigern

Literatur

Weblinks

Selbstbeschreibung, Publikationen:

Kontroverse Themen in der Presse:

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