Institut zur Erforschung des deutschen Volkstums im Süden und Südosten

Institut zur Erforschung des deutschen Volkstums im Süden und Südosten

Das Südost-Institut (Kurzform: SOI) ist ein Forschungsinstitut für Geschichte und Gegenwart der Länder Südosteuropas. Es wurde 1930 in München gegründet und befindet sich seit 2007 in Regensburg, wo es im Rahmen des Wissenschaftszentrums Ost- und Südosteuropa Regensburg mit dem Institut für Ostrecht und dem Osteuropa-Institut kooperiert.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Das Südost-Institut wird von der öffentlich-rechtlichen Stiftung für wissenschaftliche Südosteuropaforschung getragen und durch Mittel des Freistaates Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst) finanziert. Es fördert und veröffentlicht wissenschaftliche Arbeiten, hält wissenschaftliche Tagungen ab und unterhält eine wissenschaftliche Bibliothek. Eine weitere Aufgabe besteht in der Pflege der Beziehungen zu anderen, ähnliche Zwecke verfolgenden Institutionen und Organisationen und in deren Unterstützung bei der gemeinsamen Durchführung von Forschungsarbeiten auszubauen. Zur Kernkompetenz zählt die länderübergreifende Grundlagenforschung und Herausgabe von Nachschlagewerken, Handbüchern und Quelleneditionen sowie Fachmonographien. Zusätzliche thematische Schwerpunkte liegen insbesondere im Bereich der Minderheiten- und Konfliktforschung.

Geschichte

Das Südost-Institut wurde 1930 als Institut zur Erforschung des deutschen Volkstums im Süden und Südosten gegründet. Unter seinem ersten Direktor Karl Alexander von Müller widmete es sich zunächst der bairischen Siedlungsgeschichte. Mit dem Eintritt von Fritz Valjavec ins Institut wurde ab 1935 ganz Südosteuropa in den Blick genommen. Nun wurden vermehrt Kontakte mit Wissenschaftlern aus Südosteuropa geknüpft. Während des Zweiten Weltkriegs war Valjavec Professor an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin, die dem Reichssicherheitshauptamt unterstellt war. Nach dem Krieg dauerte es bis 1951, als das Institut seine Arbeit wieder aufnahm. Jetzt begann - in Ergänzung zur historischen - der Ausbau der Gegenwartsabteilung. Im Zuge der Verlegung der Stiftung Wissenschaft und Politik von Ebenhausen nach Berlin zum Jahr 2001 wechselte auch das Personal dieser Abteilung in die Bundeshauptstadt. Das reduzierte Institut wurde auf Beschluss des bayerischen Wissenschaftsministeriums 2007 nach Regensburg verlegt.

Bibliothek

Die Bibliothek des Südost-Instituts umfasst etwa 120.000 bibliografische Einheiten. Sie ist damit der zweitgrößte Partner in der Bibliothek im Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa. Für das Fachportal IREON wertet sie die Literatur Südosteuropas aus.

Publikationen

Zu der umfangreichen Publikationstätigkeit des Instituts zählen:

Zeitschriften

  • Südost-Forschungen – Internationale Zeitschrift für Geschichte, Kultur und Landeskunde Südosteuropas (1936 ff., Jg. 65/66.(2006/07))
  • Südosteuropa (1952 ff., vierteljährlich)

Handbücher

  • Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas (1974-1981, 4 Bände)
  • Lexikon zur Geschichte Südosteuropas (2004)

Reihen

  • Südosteuropäische Arbeiten (1933 ff., bislang 137 Bände)
  • Südosteuropa-Bibliographie (1956-1992, 6 Bände)
  • Untersuchungen zur Gegenwartskunde Südosteuropas (1957-2002, 37 Bände)

Literatur

  • Nehring, Karl: Geschichte des Südost-Instituts, in: Südost-Institut München. 1930-1990. Mathias Bernath zum siebzigsten Geburtstag, München 1990 (=Südosteuropa-Bibliographie/Ergänzungsband 2), S. 21-31.
  • Seewann, Gerhard: Das Südost-Institut 1930-1960, in: Südostforschung im Schatten des Dritten Reiches. Institutionen, Inhalte, Personen, München 2004 (=Südosteuropäische Arbeiten 119), S. 49-92.

Weblinks


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