Instandsetzungsbataillon 7

Instandsetzungsbataillon 7
Logistikbataillon 7

internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1956/2007
Land Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Heereslogistiktruppen
Typ Bataillon der Eingreifkräfte
Stärke ~ 1050
Unterstellung Panzerbrigade 21

Das Logistikbataillon 7 ist ein Logistikbataillon der Panzerbrigade 21Lipperland“ mit Standort in der Glückauf-Kaserne in Unna, Nordrhein-Westfalen. Die 3. und 4. Kompanie sind in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne Augustdorf, Nordrhein-Westfalen aufgestellt. Das Bataillon gehört zu den Eingreifkräften der Bundeswehr. Einer breiten Öffentlichkeit ist das Bataillon durch den Vorwurf bekannt, Ausbilder der 7. Kompanie des Vorgängerverbandes Instandsetzungsbataillon 7 hätten im Jahre 2004 während der Allgemeinen Grundausbildung Rekruten misshandelt.

Inhaltsverzeichnis

Auftrag

Auftrag des Logistikbataillons 3 im Grundbetrieb

  • stellt sicher die fachliche Ausbildung und Inübunghaltung gemäß der gültigen Konzeption für die Logistikkräfte des Heeres;
  • führt durch Allgemeine Grundausbildung und Vollausbildung;
  • führt durch Anteile der Dienstpostenausbildung für Materialbuchhalter;
  • versorgt das Bataillon;

Auftrag des Logistikbataillons 3 im Einsatz

  • stellt sicher die ununterbrochene Einsatzunterstützung der Divisionstruppen;
  • erkundet, richtet ein und betreibt bis zu zwei Divisionstruppennachschubpunkte und bis zu zwei Divisionstruppeninstandsetzungspunkte;
  • versorgt die Divisionstruppen mit Mengenverbrauchsgüter, Nichtverbrauchsgüter, Einzelverbrauchsgüter, Marketenderwaren und Feldpost;
  • schiebt ab Leergut, Schadmaterial und fremdes Wehrmaterial;

Gliederung

Datei:Unna Glueckaufkaserne IMGP4403.jpg
Glückauf-Kaserne Unna-Königsborn

Das Bataillon gliedert sich zukünftig in 6 Kompanien:

  • 1. Kompanie: Stab - Versorgungs- und Unterstützungs Kompanie Unna-Königsborn
  • 2. Kompanie: leichte Instandsetzungskompanie Unna-Königsborn
  • 3. Kompanie: leichte Instandsetzungskompanie Augustdorf
  • 4. Kompanie: gemischte Nachschubkompanie Augustdorf
  • 5. Kompanie: gemischte Nachschubkompanie Unna-Königsborn
  • 6. Kompanie: Einsatz- und Unterstützungskompanie mit Rekrutenausbildung Unna-Königsborn

Wappen

Das Bataillonswappen beinhaltet das Feldzeugzeichen der Instandsetzungstruppe auf blauem - Waffenfarbe der technischen Truppen - Grund, das Westfalenross als Zeichen der regionalen Verbundenheit mit Westfalen und den Hammer und Schlegel, um die besondere Verbindung zum Bergbau deutlich zu machen.

Aus traditionellen Gründen wurde das Wappen vom Vorgängerverband Instandsetzungsbataillon 7 übernommen.

Geschichte

1956 wurde das Bataillon im ehemaligen Flugabwehrkanonen-Bestandslager in Unna als Feldzeugbataillon 512 als Kader aufgestellt und bis 1959 auf Kompaniestärke aufgestockt. Der Auftrag des Bataillons war die Instandsetzung von Rad- und Kettenfahrzeugen sowie leichter und schwerer Waffen für die jetzt aufgelöste 7. Panzerdivision. 1959 wurde das Bataillon in Instandsetzungsbataillon 470 umbenannt, seit 1966 mittleres Instandsetzungsbataillon 470, seit 1972 nach einer Umgliederung und Unterstellungswechsel wieder Instandsetzungsbataillon 470. 1975 erhielt das Bataillon mit Eingliederung in die 7. Panzerdivision in 1974 den Namen Instandsetzungsbataillon 7. 2006 wurde der Verband und die übergeordnete Brigade der 1. Panzerdivision in Hannover unterstellt. Im September 2007 erfolgte die Umbenennung in Logistikbataillon 7.

Misshandlungsvorwürfe

Im Sommer 2004 sollen in der 7. Kompanie (Coesfeld) insgesamt 163 Rekruten bei einer normalerweise in der Allgemeinen Grundausbildung nicht vorgesehenen fingierten Geiselnahme gefesselt, getreten, geschlagen, mit Stromstößen misshandelt und beschimpft worden sein. Die Rekruten hätten zwar jederzeit die Möglichkeit gehabt, durch ein Codewort die Übung abzubrechen, jedoch sei davon aber nur selten Gebrauch gemacht worden, da das Codewort „Tiffy“ in der Kompanie mit „Weichei“ gleichgesetzt worden sei. Nachdem im November 2004 die Vorwürfe publik wurden, wurde am 19. März 2007 vor dem Landgericht Münster der Prozess gegen 17 Ausbilder und den Kompaniechef eröffnet, bei dem geklärt werden soll, ob die Ausbilder aus sadistischen Motiven gehandelt haben und/oder der Körperverletzung schuldig sind. Die Beschuldigten relativieren und rechtfertigen die Vorgänge jedoch teilweise und verweisen auf das zumindest billigende Verhalten einer Mehrheit der Rekruten. Im August 2007 wurden bereits zwei der angeklagten Ausbilder zu einer Bewährungs- beziehungsweise Geldstrafe verurteilt. [1] [2] Im März 2008 hat das Landgericht Münster die letzten Urteile verkündet. Demnach wurden gegen fünf Angeklagte Haftstrafen von bis zu 22 Monaten auf Bewährung verhängt. Für drei Angeklagte endete der Prozess mit Freisprüchen, ein weiteres Verfahren wurde eingestellt. Der frühere Kompaniechef wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.[3] Reinhold Robbe, im Zeitraum des Prozesses, Wehrbeauftragter kommentierte dazu, dass "es sich hier nicht um irgendwelche Abenteuergeschichten handelt, die damals in Coesfeld passiert sind, sondern dass gegen elementare Rechte der Soldatinnen und Soldaten verstoßen wurde. [..] ihm gebe nach wie vor zu denken, dass sich niemand an den Wehrbeauftragten gewandt habe und das Ganze durch Zufall ans Tageslicht gekommen sei."[4] Der Bundesgerichtshof hob am 14. Januar 2009 zwei Freisprüche sowie zwei Geldstrafen auf und wies die Verfahren zurück an das Landgericht Münster.[5]

Einzelnachweise

  1. Bericht über die Misshandlungsvorwürfe bei RP-Online
  2. Bericht über die Misshandlungsvorwürfe beim Internetdient der Deutschen Welle
  3. Bericht in der Welt Online
  4. Stern. de: Bewährung für Rekruten-Schleifer
  5. FAZ.net: Misshandlung von Rekruten. BGH hebt Freisprüche gegen Bundeswehr-Ausbilder auf. 14. Januar 2009.

Weblinks

51.5641997.6831987Koordinaten: 51° 33′ 51″ N, 7° 41′ 0″ O


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