Ingo Schwichtenberg

Ingo Schwichtenberg
Helloween
Helloween bei ihrem Auftritt im Löwensaal in Nürnberg am 18. Januar 2006
Helloween bei ihrem Auftritt im Löwensaal in Nürnberg am 18. Januar 2006
Gründung 1984
Genre Speed Metal, Power Metal
Website http://www.helloween.org/
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Kai Hansen
(bis 1986 bzw. 1988)
E-Bass Markus Grosskopf
Gitarre Michael „Weiki“ Weikath
Schlagzeug Ingo Schwichtenberg (bis 1993)
Aktuelle Besetzung
Gesang Andi Deris (seit 1994)
Bass Markus Grosskopf
Gitarre Michael „Weiki“ Weikath
Gitarre Sascha Gerstner (seit 2002)
Schlagzeug Daniel „Dani“ Loeble (seit 2005)
Ehemalige Mitglieder
Gesang Michael „Michi“ Kiske (1987–1993)
Gitarre Roland Grapow (1988–2001)
Schlagzeug Ulrich „Uli“ Kusch (1994–2001)
Schlagzeug Mark Cross (2001–2003)
Schlagzeug Stefan Schwarzmann (2003–2005)

Helloween ist eine deutsche Speed- und Power-Metal-Band. Helloween wurde 1984 in Hamburg gegründet und ist eine der erfolgreichsten Metalbands aus Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Die Vorgängerbands von Helloween waren Gentry (mit Kai Hansen und Piet Sielck als Gitarristen) und Ironfist (neben erstgenannten mit Markus Großkopf als Bassist und Ingo Schwichtenberg als Schlagzeuger). Nach dem Ausstieg von Sielck kam der Gitarrist Michael Weikath von der Band Powerfool. Die Band wurde nun in Helloween umbenannt.

Erste Veröffentlichungen

Die ersten beiden Helloween-Lieder wurden auf dem Sampler Death Metal veröffentlicht. „Oernst of Life“ und „Metal Invaders“ bekamen so gute Kritiken, dass sich das Label Noise, das auch den Sampler veröffentlicht hatte, entschied, Helloween 1984 unter Vertrag zu nehmen.

1985 brachte die Band ihre selbstbetitelte Mini-LP heraus, auf der sich fünf Lieder befanden. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie mit Walls of Jericho ein Album, das ihnen durch Titel wie „Ride the Sky“, „Guardians“ und „How Many Tears“ einen ersten kommerziellen Erfolg einbrachte.

Auf der anschließenden Tour gab es erste Probleme in der Band. Hansen fühlte sich mit der Doppelbelastung als Gitarrist und Sänger überfordert, so dass man überlegte, für die Judas-Kurztour im Jahr 1986 einen zusätzlichen Sänger anzuheuern. So wurde der damals 18-jährige Michael Kiske, zu dieser Zeit bei der wenig bekannten Band Ill Prophecy beschäftigt, verpflichtet.

Kommerzieller Durchbruch

Mit dem neuen Sänger gelang Helloween 1987 der Durchbruch. Der erste Teil des eigentlich als Doppelalbum gedachten Keeper of the Seven Keys wurde eines der meistverkauften Metal-Alben Deutschlands und gilt bis heute als einflussreich.

Ein Jahr später wurde der zweite Teil veröffentlicht, sein kommerzieller Erfolg war noch größer als der seines Vorgängers. Mit „Dr. Stein“ enthielt das Album einen Top-Ten-Hit, welchen die Band bei der Popmusiksendung Formel Eins darbot.

Jedoch verließ Hansen wegen Problemen mit dem Management die Band, er gründete daraufhin Gamma Ray. Für Hansen kam Roland Grapow von Rampage in die Band.

1989 brachten Helloween mit Live in the UK ihr erstes Live-Album auf den Markt. Darauf ist neben Kiske am Gesang auch noch Hansen an der Gitarre zu hören.

Krise

Aus finanziellen Gründen unterschrieb Helloween nun einen Vertrag bei EMI-Records. Noise Records klagte darauf gegen Helloween wegen Vertragsbruchs, und so kam es zwangsweise zu einer längeren Veröffentlichungspause. Ende 1990 wurden die Goldenen Schallplatten, die Helloween für beide Keeper-Alben erhalten hatte, nach einer Wirtschaftsprüfung wieder aberkannt. Die Plattenfirma hatte die Exporte zu den Inlandsverkäufen hinzugezählt, um auf die erforderlichen 250.000 verkauften Einheiten zu kommen.

Nach der Pause erschien 1991 Pink Bubbles Go Ape. Dieses Album war kommerziell nicht erfolgreich, da man es in Deutschland nur per Import kaufen konnte. Der Hintergrund dafür war ein deutschlandweites Veröffentlichungsverbot durch Noise Records. Musikalisch ist Pink Bubbles Go Ape nach Meinung vieler Kritiker unter der Qualität der Vorgängeralben.

1993 brachten Helloween mit Chameleon ein Album auf den Markt, das von Fans und Kritikern oft als das schwächste Album der Band bezeichnet wird. Die Spannungen unter den Bandmitgliedern spitzten sich zu. Zudem musste Ingo Schwichtenberg die Band noch vor der Tour im selben Jahr aufgrund seiner schweren psychischen Probleme verlassen. Er beging am 8. März 1995 Selbstmord, indem er sich in Hamburg vor eine S-Bahn warf.

Die Umstrukturierungen gingen weiter. 1993 verließ auch Michael Kiske die Band. Man sprach von persönlichen und musikalischen Differenzen, genaue Gründe sind jedoch nicht bekannt. Kiske hat seitdem mehrfach die Gelegenheit genutzt, in Metal-Magazinen zu verkünden, dass er mit Heavy Metal nichts mehr zu tun haben möchte, da diese Art der Musik nur das „Schlechte im Menschen fördern würde“. Trotzdem sang er unter dem Pseudonym „Ernie“ auf dem ersten und unter seinem Namen auf dem zweiten Album von Avantasia. Mittlerweile hat sich Kiskes Meinung zum Heavy Metal teilweise geändert, was man in einem Interview mit Götz Kühnemund erfährt. Er hat mit Place Vendome sogar wieder eine Hard-Rock CD veröffentlicht.

Neuanfang

Mit Andi Deris, ehemals Pink Cream 69, fand Helloween einen neuen Sänger, der Kiske ersetzen sollte. Er entwickelte sich binnen weniger Jahre zum Hauptsongwriter der Band. Ebenfalls stieß der Schlagzeuger Uli Kusch von Gamma Ray zur Band, um Schwichtenberg zu ersetzen.

In der neuen Besetzung veröffentlichte Helloween im Jahr 1994 Master of the Rings. 1996 folgte The Time of the Oath, welches gute Kritiken erhielt. Noch im selben Jahr erschien mit High Live das zweite Live-Album der Band. Nach dem 1998 veröffentlichten Better Than Raw ging Helloween mit Iron Maiden auf Welttournee.

Zur Vertragserfüllung mit dem damaligen Label Castle Communications veröffentlichte Helloween im Herbst 1999 mit Metal Jukebox ein Coveralbum mit Songs der 60er, 70er und 80er Jahre - so z. B. Power-Metal-Versionen von „All Your Loving“ von den Beatles und „Lay All Your Love On Me“ von ABBA.

Kurz nach Erscheinen der Metal Jukebox unterschrieben Helloween einen Vertrag bei Nuclear Blast. Die Band war nun schon sechs Jahre im gleichen Line-Up zusammen, und nachdem im Oktober 2000 The Dark Ride veröffentlicht wurde, unternahm Helloween eine Welttournee. Jedoch verletzte sich auf der Tour Uli Kusch den Ellbogen, was seine Spielfähigkeit beeinträchtigte. Nach der Tour trennte sich die Band von Grapow und Kusch. Für Kusch kam Mark Cross von Metalium, für Grapow wollte man zunächst Henjo Richter von Gamma Ray loseisen, jedoch ohne Erfolg.

Im April 2002 brachte Helloween eine Best-Of-CD namens Treasure Chest heraus, vier Monate später fand man nach knapp einem Jahr des Suchens mit Sascha Gerstner einen Ersatz für Grapow.

Im Mai 2003 folgte mit Rabbit Don’t Come Easy ein neues Studioalbum. Auf dem Album ist Cross allerdings nur auf zwei Songs zu hören, da er während der Aufnahmen am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte und die Band verlassen musste. Mickey Dee von Motörhead vervollständigte die Schlagzeug-Aufnahmen, neuer Drummer wurde schließlich Stefan Schwarzmann.

Mitte 2003 folgte die längste Tournee in der Geschichte der Band; die Tour endete im Februar 2004 in Japan. In Indonesien spielte Helloween vor 45.000 Menschen. Im Sommer 2004 spielte die Band nach einigen großen Festivals vor über 40.000 Leuten ein Jubiläumskonzert auf dem Wacken Open Air.

Fortsetzung der Keeper-Reihe

Anfang 2005 verließ der Schlagzeuger Stefan Schwarzmann die Band wieder und wurde durch Dani Löble von Rawhead Rexx ersetzt. Ende 2004 begann Helloween die Aufnahmen für Keeper of the Seven Keys – The Legacy, welches im Oktober 2005 bei Steamhammer/SPV veröffentlicht wurde. „Mrs. God“ und „Light the Universe“ wurden als Singles ausgekoppelt. Für letzteres Lied – ein Duett mit Candice Night – wurde auf Burg Veldenstein in Franken ein Video gedreht.

Von November 2005 bis April 2006 spielte Helloween fast 80 Shows in über 30 Ländern. Mit über 150.000 Fans waren die Auftritte beinahe komplett ausverkauft. Auf dieser Tour wurden die Konzerte in Sofia, Tokio und Sao Paulo für die im Februar 2007 erschienene Live-CD Live In Sao Paulo und die Live-DVD Live On 3 Continents mitgeschnitten. Im Sommer folgte eine ausgedehnte Festival-Tour.

Das aktuelle Album Gambling with the Devil wurde im Oktober 2007 veröffentlicht.

Diskografie

Erste Veröffentlichung

  • 1984: Death Metal (Sampler mit Running Wild, Hellhammer und Dark Avenger, Songs: „Oernst Of Life“ & „Metal Invaders“)

Studioalben

Livealben, Compilations & Box Sets

  • 1989: Live in the UK / Keepers – Live / I Want Out – Live (Live)
  • 1989: Pumpkin Tracks (Compilation)
  • 1991: The Best, The Rest, The Rare (Compilation)
  • 1993: Keeper of the Seven Keys Parts 1&2 (Compilation)
  • 1996: High Live (Live)
  • 1998: Pumpkin Box (Box Set)
  • 1998: Karaoke Remix Vol. 1 (Karaoke)
  • 1998: Karaoke Remix Vol. 2 (Karaoke)
  • 2002: Treasure Chest (Box Set)
  • 2007: Keeper Of The Seven Keys – The Legacy World Tour 2005/2006: Live In Sao Paulo (Live)

Singles

  • 1986: Judas
  • 1987: Future World
  • 1988: Dr. Stein
  • 1988: I Want Out
  • 1991: Kids of the Century
  • 1992: Number One
  • 1993: When the Sinner
  • 1993: I Don’t Wanna Cry No More
  • 1993: Windmill (Europe)
  • 1993: Step Out of Hell (Japan)
  • 1994: Mr. Ego (Take Me Down) (Europe)
  • 1994: Where the Rain Grows (Japan)
  • 1994: Perfect Gentleman
  • 1995: Sole Survivor (Japan)
  • 1996: Power
  • 1996: The Time of the Oath
  • 1996: Forever and One (Neverland)
  • 1998: I Can
  • 1998: Hey Lord!
  • 1999: Lay All Your Love on Me (Japan)
  • 2000: If I Could Fly (Europe)
  • 2000: Mr. Torture (Japan)
  • 2003: Just a Little Sign
  • 2005: Mrs. God
  • 2006: Light the Universe (feat. Candice Night)
  • 2007: As Long As I Fall

Videos & DVDs

  • 1991: Pumpkin Videos (VHS – Japan only)
  • 1996: High Live (DVD/VHS)
  • 2000: Pumpkin Videos (DVD – Japan only)
  • 2005: Hellish Videos: The Complete Video Collection (DVD)
  • 2007: Keeper Of The Seven Keys – The Legacy World Tour 2005/2006: Live On 3 Continents (DVD)

Siehe auch

Weblinks


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