Inge Brandenburg

Inge Brandenburg

Inge Brandenburg (* 18. Februar 1929 in Leipzig; † 23. Februar 1999 in München) war eine deutsche Jazzsängerin und Theater-Schauspielerin.

Inge Brandenburg begann, wie viele andere Jazzmusiker in Deutschland auch, ihre Karriere in den Soldatenclubs der US Army. Geschätzt wegen des dunklen Timbres in ihrer Stimme und ihres hervorragenden Timings sang sie bald mit der ersten Garde der Jazzer, zum Beispiel den Frankfurt Swing Stars. Beim Festival Européen du Jazz in Antibes 1960 wurde sie als beste europäische Sängerin ausgezeichnet. Fernsehauftritte, unter anderem mit Ted Heath, die Zusammenarbeit mit Hans Koller, Albert Mangelsdorff, Helmut Brandt, Wolfgang Dauner und den Orchestern von Kurt Edelhagen und Erwin Lehn festigten ihren Ruf als die beste westdeutsche Jazzsängerin; sie sang vor allem im Swingidiom und Bluesstücke. Sie trat aber 1965 auch mit der Gunter Hampel Group auf und interpretierte sogar Ornette Coleman-Stücke. Doch die Auftritte wurden immer weniger, so dass sie überwiegend Theater spielte. 1974 sang sie noch einmal auf einem Jazzfestival in Würzburg, 1985 in der Brotfabrik in Frankfurt am Main. Dann zog sie sich aufgrund der schwierigen ökonomischen Situation auf dem Musikmarkt komplett zurück. 1995 trat sie – unterstützt von Gerry Hayes und Charly Antolini, mit den Trios der Pianisten Walter Lang bzw. H. Frommeyer – gelegentlich wieder als Sängerin auf, ohne dass es zu einem richtigen Revival kam.

Am 16. Juni 2011 wurde der zweistündige Dokumentarfilm SING! INGE, SING! – der zerbrochene Traum der Inge Brandenburg von Marc Boettcher uraufgeführt, der im Oktober 2011 ins Kinoprogramm kam.

Literatur

  • „Singen bedeutet für mich alles!“ Inge Brandenburg im Gespräch. In: Gunna Wendt (Hrsg.), Die Jazz-Frauen. Luchterhand, Hamburg 1992. ISBN 3-630-71082-4

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