Alwin Mittasch

Alwin Mittasch
Alwin Mittasch (1928)

Paul Alwin Mittasch (obersorbisch Pawoł Alwin Mitaš; * 27. Dezember 1869 in Großdehsa, heute zu Löbau; † 4. Juni 1953 in Heidelberg) war ein Chemiker, der vor allem durch seine bahnbrechenden und systematischen Forschungen bei der BASF zur Ammoniak-Synthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren berühmt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Alwin Mittasch wurde als Sohn eines Lehrers im sorbisch geprägten Dorf Großdehsa in der Oberlausitz geboren. Er schlug zunächst ebenfalls die Lehrerlaufbahn ein und begann ab 1892 nebenberuflich an der Universität Leipzig mit dem Studium der Geschichte, Philosophie, Psychologie und Naturwissenschaften. Im Jahre 1901 gelang ihm die Promotion im Fach Chemie als Doktorand bei Max Bodenstein und Wilhelm Ostwald.

Wirken

Nach einer Tätigkeit in der Bergbauindustrie begann Mittasch im Jahr 1904 bei der BASF, wo er Assistent von Carl Bosch wurde. Im Jahr 1909 begann Mittasch mit der systematischen Suche nach einem Katalysator zur Ammoniak-Herstellung auf der Basis von Eisenoxid, in deren Folge ca. 20.000 Versuche zur Optimierung durchgeführt wurden. Der gefundene Katalysator (Eisen(II/III)-Oxid Fe3O4, K2O, CaO, Al2O3 und SiO2) ermöglichte die großtechnische Ammoniaksynthese und ist bis heute nahezu unverändert in Gebrauch. Mittasch stieg bis zum Forschungsleiter der BASF auf und erhielt zahlreiche Ehrungen für seine Arbeiten, u. a. die Ehrendoktorwürde der Universitäten TH München und LwH Berlin, sowie die Ernennung zum Professor durch die Regierung von Baden-Württemberg.

Zu Ehren des Werks von Alwin Mittasch vergibt die DECHEMA regelmäßig die Alwin-Mittasch-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Katalyseforschung.

Werke

Geschichte der Ammoniaksynthese, Verlag Chemie, Weinheim, 1951, 196 Seiten

Ehrungen

Ihm zu Ehren wurde in der Maxdorfer BASF-Siedlung eine Straße Alwin-Mittasch-Straße benannt.

Weblinks

 Commons: Alwin Mittasch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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