Indy Racing League

Indy Racing League

Die Indy Racing League (IRL) war von 1996 bis 2010 der Veranstalter einer amerikanischen Formelrennsportserie, der seit 2003 sogenannten IndyCar Series. Zuvor waren die Namen der Rennserie und des Veranstalters identisch. Die IRL stand von 1996 bis 2007 in direkter Konkurrenz zu Championship Auto Racing Teams (CART) beziehungsweise Open Wheel Racing Series (OWRS), dem Veranstalter der Champcar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Abspaltung

Im November 1991 schlug Tony George, Präsident des Indianapolis Motor Speedway (IMS) und Veranstalter des Indy 500, für die IndyCar-Serie eine neue Struktur mit der Gründung eines neuen Dachunternehmens, der Indy Car Inc. vor. Die CART lehnte dies ab. Im Februar 1992 lizenzierte die CART den Namen „IndyCar“ vom IMS, während George die Indy Car Inc. gründet. Diese beiden Vorgänge sollten in Zukunft noch erhebliche Probleme bereiten. In den folgenden Jahren wuchs der Unmut beim Indianapolis Motor Speedway. Das Unternehmen beklagte die zurückgehende Bedeutung der 500 Meilen von Indianapolis in der IndyCar (CART)-Serie. Im März 1994 kündigte George an, eine Konkurrenzserie zur PPG IndyCar World Series zu gründen: die Indy Racing League. Die CART protestierte erfolglos gegen das Vorhaben. Im September 1995 formierte sich die Konkurrenzserie, während die meisten IndyCar (CART)-Teams die Teilnahme an der Indy Racing League ablehnten. Im Januar 1996 veranstaltete die IRL unter Kontrolle des USAC ihr erstes Rennen in Orlando. Das wichtigste Rennen der Saison, das Indianapolis 500, fand seit diesem Jahr nicht mehr in der PPG IndyCar World Series, sondern in der IRL statt. Die entstandene Formelrennserie richtete bis 2004 ausschließlich auf Ovalstrecken Rennen aus.

Konkurrenzsituation

Unmittelbar nach der Gründung der neuen Serie bestand die IRL vor allem aus Teams, die bei der IndyCar World Series nur mäßig erfolgreich waren. Im Fahrerfeld fehlten die bisher traditionell vertretenen ehemaligen Formel-1-Fahrer aus allen Teilen Amerikas. Entsprechend wurde die Serie öffentlich kaum beachtet, einzig das Indianapolis 500 hatte hohe Zuschauerzahlen.

Die großen Teams blieben hingegen zunächst in der nach einer Markenrechtsklage jetzt CART World Series genannten, alten Serie. Hierbei entstand ein Problem für beide Seiten: Den CART-Teams fehlte das Top-Rennen in Indianapolis, welches die Einschaltquoten der anderen Rennen um ein vielfaches übersteigt; die IRL-Teams fuhren den Rest der Saison praktisch ohne Zuschauer. Hierdurch versuchten sich zunächst einige CART-Teams dennoch für das Indianapolis 500 zu melden, was jedoch meist nur von mäßigem Erfolg geprägt war, da die Erfahrung mit den Autos fehlte und die doppelte Entwicklungsarbeit sich als zu teuer erwies.

Der große Umbruch begann mit der Saison 2002: Penske Racing, eines der erfolgreichsten Teams der Szene, wechselte in die IRL. Mit der Saison 2003, seit der die IRL den Namen IndyCar Series nutzen darf, wechselten dann gleich mehrere Top-Teams, unter anderem Chip Ganassi Racing und Andretti Green Racing. Hierdurch verlor die CART einen Großteil ihrer Substanz; in der IndyCar Series wurden damit jedoch vornehmlich auch nur die Verluste kaschiert: Abgesehen von drei Fahrer der beiden bisherigen Top-Teams Panther Racing und Kelley Racing lagen am Ende der Saison auf den ersten 13 Meisterschaftsplätze nur Fahrer ehemaliger CART-Teams. Dennoch konnte die IRL kaum die traditionellen 33 Autos für das Indianapolis 500 aufbringen. Ab der Saison 2005 startete die IndyCar Series erstmals auch auf Stadt- und Rundkursen.

In den Folgejahren trat die IndyCar Series bezüglich ihrer Popularität auf der Stelle, wogegen es mit CART weiter abwärts ging: Mit Mühe und Not konnte man die in den Verträgen mit den Streckeneignern festgeschriebenen 18 Autos an den Start bringen. Den Tiefpunkt markierte die Saison 2007, in der es bei fast jedem Rennen wechselnde Fahrerbesetzungen gab.

In der Zwischenzeit war dafür die NASCAR zu einem übermächtigen Konkurrenten herangewachsen: Deren Stockcar-Rennen sind durchweg ausverkauft und haben sogar dem Indianapolis 500 den Rang bei den Einschaltquoten abgelaufen.

Fusion

Im Februar 2008 war die von Open Wheel Racing Series (OWRS), der Nachfolgeorganisation von CART, ausgetragene ChampCar-Serie finanziell endgültig am Ende. In einem als Merger (Fusion) bezeichneten Akt wurden die Reste durch die IRL übernommen und ein Teil der Teams wechselte in die IndyCar Series. Diese erhielten von Tony George Dallara-Fahrzeuge gratis. Die ChampCar-Teams trugen lediglich noch ein Abschlussrennen in Long Beach mit den ChampCar-Fahrzeugen aus, welches jedoch voll mit IRL-Punkten gewertet wurde (ebenso wie das zeitgleich stattfindende IRL-Rennen in Motegi, Japan, in dem die „alten“ IRL-Teams antraten).

Die neuentstandene Serie ist von einer gewissen Aufbruchstimmung gekennzeichnet: 25 Fahrzeuge waren über die Saison durchgehend am Start, bei den live in einem der großen US-Sender gezeigten Rennen in Texas und Chicago je 28 – die besten Werte seit langem. Einzig beim Indianapolis 500 mit „nur“ 37 Qualifikanten (von denen 33 starten) hielt sich die Verbesserung in Grenzen. Die ehemaligen ChampCar-Teams waren auf den Ovalen zunächst hoffnungslos unterlegen, was sich jedoch im Verlauf der Saison besserte. Im Endeffekt entstand eine Saison, in der insgesamt zehn Fahrer die 18 Rennen gewannen, davon sechs zum ersten Mal in dieser Serie.

Ende der IRL

Im Jahre 2009 wurde Tony George, dem Gründer der IRL aus seinem Amt enthoben. [1] . Grund dafür war die operative Trennung der IRL vom Indianapolis Motor Speedwway. [2] Dies leitete den Rückzug der IRL aus der IndyCar Series ein. Nachdem George im Jahre 2010 all seine Ämter niedergelegt hat [3], wurde nach dieser Saison die Indy Racing League als Veranstalter ersetzt. Der neue Veranstalter trägt seitdem den Namen IndyCar.[4]

Unterbau - Indy Lights

Fußnoten

  1. Tony George entmachtet
  2. Tony George zu seiner Entmachtung
  3. Tony George legt Ämter nieder
  4. Aus für die IRL: Ab sofort nur noch IndyCars

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