Imam-Ali-Moschee (Nadschaf)

Imam-Ali-Moschee (Nadschaf)
Die Imam Ali Moschee

Die Imam-Ali-Moschee (arabisch ‏حرم الإمام علي‎) ist eine Moschee in Nadschaf, Irak. Sie zählt zu den wichtigsten Heiligtümern der Schiiten.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Die Moschee wird von den weltweit etwa 120 Millionen schiitischen Muslimen als heiliger Ort verehrt. Es wird geglaubt, dass der Schwiegersohn und Vetter des Propheten Muhammad (im Deutschen meist Mohammed), Ali ibn Abi Talib, dort beerdigt ist.

Die Schiiten (von arabisch Schiat Ali: Partei Alis) lassen nur Ali und nicht die drei nach dem Tode des Religionsstifters Mohammed (632) vor ihm gewählten Kalifen als legitimen Nachfolger des Propheten und damit obersten religiösen und weltlichen Führer gelten. Ali wurde 661 im Auftrag seiner Widersacher ermordet. Nach der Glaubenslehre der Mehrheit der Schiiten ist er der erste von zwölf Imamen aus der Familie des Propheten.

In dem von einer Kuppel mit 777 Ziegeln aus Gold bedeckten Gebäude ist Alis mächtiger goldener Schrein aufbewahrt. Ferner lagern im muslimischen Gotteshaus uralte unersetzliche Dokumente sowie weitere Kostbarkeiten aus Gold und Juwelen von unschätzbarem Wert. Eine ebenso überragende Bedeutung hat der Pilgerfriedhof neben der Moschee. Auf dem 10 Quadratkilometer großen Gelände mit Minaretten und Kuppeln sollen im Laufe der Jahrhunderte zwei Millionen Schiiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Geschichte

Man vermutet, dass die Moschee im Jahre 977 das erste Mal von Azud ad-Daula erbaut wurde. Nachdem sie durch ein Feuer zerstört wurde, baute sie der Seldschukenherrscher Malik Schah I. im Jahre 1086 wieder auf. Später wurde die Moschee mehrfach umgebaut und erweitert.

Jüngste Geschichte

Seit dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak gab es mehrere Anschläge auf die Moschee.

Am 10. April 2003 wurde der Schiitenführer Abd al-Madschid al-Khoei (Sohn des Großajatollahs Abu al-Qasim al-Khoei) nach seiner Rückkehr aus dem britischen Exil nahe der Moschee getötet.

Am 29. August 2003 explodierte eine Autobombe außerhalb der Moschee kurz nach Beendigung des Freitagsgebetes. Mehr als 125 Menschen wurden getötet, unter ihnen auch der Großajatollah Sayyid Muhammad Baqir al-Hakim.

Im August 2004 fanden in und um die Moschee Kämpfe zwischen Truppen des radikalen Schiitenpredigers Muqtada as-Sadr, die sich in der Moschee verschanzt hatten, und Truppen der USA statt. Am 25. August fand der von Großajatollah Ali as-Sistani angeführte „Marsch auf Nadschaf“ statt, bei dem zehntausende Schiiten aus benachbarten Städten zur Imam-Ali-Moschee strömten, die Besatzungstruppen zur Aufgabe der Belagerung zwangen und auch die Anhänger as-Sadrs verdrängten und so die Kämpfe beendeten.

Am 10. August 2006 sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe des Schreins in die Luft und riss 40 Menschen in den Tod, weitere 50 Menschen wurden verletzt.

Hamburg

Die 1961 eröffnete und von iranischen Kaufleuten finanzierte Moschee des Islamischen Zentrums Hamburg trägt zu Ehren der Moschee in Nadschaf ebenfalls den Namen Imam-Ali-Moschee.

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