Im Todesgriff der roten Maske

Im Todesgriff der roten Maske
Filmdaten
Deutscher Titel Im Todesgriff der roten Maske
Originaltitel The Oblong Box
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1969
Länge 87 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Gordon Hessler
Drehbuch Lawrence Huntington
Produktion Gordon Hessler
Louis M. Heyward
Pat Green
Musik Harry Robinson
Kamera John Coquillon
Besetzung
  • Vincent Price: Sir Julian Markham
  • Christopher Lee: Dr. Newhartt
  • Rupert Davies: Joshua Kemp (Kunstmaler)
  • Uta Levka: Heidi (ermordete Prostutuierte)
  • Sally Geeson: Sally Baxter, Dr. Neuhartts Magd
  • Alister Williamson: Sir Edward Markham
  • Peter Arne: Samuel Trench (Anwalt)
  • Hilary Heath: Elizabeth Markham
  • Maxwell Shaw: Tom Hackett (Ersatzleiche)
  • Carl Rigg: Mark Norton
  • Harry Baird: N'Galo
  • Godfrey James: Weller, Grave Robber
  • Ivor Dean: Hawthorne (Kriminalinspektor)
  • Michael Balfour: Ruddock, Markhams Butler

Im Todesgriff der roten Maske (Originaltitel: The Oblong Box) ist ein britischer Horrorfilm aus dem Jahre 1969.

Während eines Afrika-Aufenthaltes wird bei einem Stammesritual das Gesicht von Sir Edward Markham verunstaltet. Zurück in England, hält ihn sein Bruder Sir Julian Markham in Ketten gefangen, um seinen verunstalteten Bruder von der Öffentlichkeit abzuschotten. Ein Fluchtversuch misslingt, mit der Folge, dass Edward lebendigen Leibes begraben wird. Dank Leichendiebe wird Edwards Sarg geborgen. Edward beginnt nun, sein Gesicht hinter einer roten Maske versteckend, seinen Vergeltungsfeldzug, um die ihm zugefügte Schmach zu rächen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Hintergrund der Filmhandlung wird dem Zuseher in einer Sequenz gleich zu Beginn des Filmes ansatzweise, letztendlich erklärend erst zum Schluss des Filmes vermittelt. Während eines Afrika-Aufenthaltes wird Sir Edward Markham von den Eingeborenen beschuldigt, den Tod eines Kindes verursacht zu haben. Die Verantwortung an diesem Reitunfall mit Todesfolge lag jedoch bei seinem Bruder Sir Julian Markham. Da die Eingeborenen die beiden Brüder nicht unterscheiden konnten, wurde der unschuldige Edward während eines Stammesrituals brutal gefoltert, in dessen Verlauf auch sein Gesicht durch ein Gift und Magie verunstaltet wurde.

Wieder zurück in England wird Edward von seinem Bruder Julian in einem Zimmer eingesperrt und an Ketten gefesselt gefangen gehalten. Für Julian gilt sein Bruder Edward als unzurechenbar und an einer schweren gefährlichen Krankheit leidend, so dass er völlig von der Außenwelt abgeschottet werden muss. Neben Julian haben nur der Hausbutler Ruddock und der Anwalt Samuel Trench Zugang ins Zimmer von Edward.

Der Anwalt Trench, von Schicksal von Edward angetan, missbraucht dabei das Vertrauen von Julian und heckt mit zwei Helfern, dem jungen Mark Norton und dem afrikanischen Medizinmann N’Galo, einen Fluchtplan für Edward aus. Der Plan sieht vor, dass Edward durch ein eingenommenes Gift in einen Tiefschlaf verfällt, so dass sein Bruder Julian ihn für Tod hält. Der Befreiungsplan sah jedoch nicht vor, dass Julian für seinen Bruder Edward ein standesgemäßes Begräbnis veranlasst. So hat Trench keine Möglichkeit, an die in einem zugenagelten Sarg und in einem abgeschlossenen Raum ruhende „lebende Leiche“ heranzukommen. Um das Ansehen der Familie zu wahren, wird Trench von Julian sogar erpresserisch genötigt, für die Totenwache eine „guterhaltene“ Ersatzleiche aufzutreiben (im Film muss dafür Tom Hacket sein Leben lassen). In seinem Sarg eingeschlossen, wird nach den Trauerfeierlichkeiten der „Scheintote“ Edward lebendig begraben.

Der Zufall wollte es, dass der Grabschänder Weller mit zwei Gehilfen in der folgenden Nacht den Sarg mit der Leiche von Edward ausgräbt, um diese dem Arzt Dr. Newhartt für seine medizinischen Experimente zu verkaufen. Nachdem sich Dr. Newhartt vom ersten Schock über den Erhalt einer „lebenden“ Leiche erholt hatte, gewährt er der „Leiche“ Gastrecht in seinem Hause.

Sein verunstaltetes Gesicht immer unter einer roten Maske verborgen haltend, beginnt nun Edward jeweils des Nachts seinen Rachefeldzug gegen all jene, die ihn verraten und verlassen haben. Als erstes Opfer wird Mark Norton während einer Kutschenfahrt vom Edward abgefangen und ermordet.

Auf seinem Landsitz fühlt sich Sir Julian Markham nach dem Tod seines Bruders Edward vom schlechten Gewissen befreit, welches durch das Schicksal seines Bruders und seiner Mitschuld all die Zeit auf ihm lastete. Er gibt sich wieder als Gastgeber eines Festes, die zwischenzeitlich kriselnde Beziehung zu seiner angehenden Ehefrau Elisabeth wendet sich wieder ins Gute. Noch ahnt keiner der geladenen Gäste, dass es sich beim Phantom mit der roten Maske draußen am Fenster, welcher der Gastgeberin Elisabeth einen gehörigen Schrecken einjagte, um den lebenden Edward handelte.

Anfänglich zeigt sich Edward noch sehr einfühlsam und fühlt sich zu Sally, der Dienstmagd von Dr. Newhartt, hingezogen, ein Flirt, welche diese jedoch mit der fristlosen Entlassung bezahlen musste. Auf der Suche nach Sally gerät Edward in ein Bordell, was nach dem Liebesdienst sowohl für die Prostituierte Heidi wie auch für ihren Zuhälter tödlich endete, nachdem diese von ihrem „vermögenden“ Freier vergeblich versuchte, etwas mehr als üblich für den Liebesdienst abzuknüpfen. Da Edward im Bordell jedoch den ausgeliehenen Mantel von Dr. Newhartt liegen ließ, gelingt es dem Kriminalbeamten Hathorne, den Besitzer des Mantels ausfindig zu machen.

Bei seinem Freund, dem Kunstmaler Joshua Kemp, entdeckt Julian Markham eine Skizze, auf welcher Kemp das Bildnis einer im Fluss angeschwemmten Leiche portraitierte. Markham erkennt sofort, dass es sich bei der unbekannte Leiche um jene Person handelt, welche bei der Totenwache als sein verstorbener Bruder ausgegeben wurde. Julian Markham begibt sich folgend zum Anwalt Trench, um sich über die ungenügende Leichenbeseitigung zu beschweren. Noch viel schlimmer wirkt auf Markham jedoch das Geständnis von Trench, dass als Folge des misslungenen Befreiungsversuchs sein Bruder „lebendigen Leibes“ begraben wurde.

In der folgenden Nacht begibt sich auch Edward zur Wohnung von Trench und überrascht ihn beim Liebesspiel mit seiner Ehefrau. Vergeblich versucht Trench, vom Anblick des noch lebenden Edward völlig überrascht, ihm glaubhaft darzulegen, dass es nicht beabsichtig war, ihn im Sarg eingesperrt seinem Schicksal überlassen; versteckt hinter seiner roten Maske schneidet Edward seinem einstigen Fluchthelfer die Kehle durch. Vorher erfährt Edward jedoch von Trench den Aufenthalt von N’Galo, welche, so die Abmachung, ihm mit Magie sein „Gesicht“ zurückgeben kann. Die Behandlung bei N’Galo zeigt jedoch keinen Erfolg, was Edward gegenüber N’Galo entsprechend zu erkennen gibt und ihm im Zweikampf eine heiße Flüssigkeit ans Gesicht wirft.

Durch die Dienstmagd Sally, welche nach der Entlassung bei Dr. Newhartt im Hause Markham eine neue Anstellung fand, erfährt Julian Markham, dass der in der Zeitung gesuchte „Mann mit der roten Maske“ sich bei Dr. Newhartt aufgehalten hatte. Umgehend begibt sich Julian zu Dr. Newhartt, mit dem leisen Verdacht, dass es sich beim „Phantom“ um seinen Bruder handeln könnte.

Nachdem sich Edward beim Kampf mit N’Galo an der Brust verletzte, verlangt er von Dr. Newhartt ärztliche Pflege. Als er vom Doktor zum Trinken eines „Medikamentes“ aufgefordert wird, ahnt er aber, dass es sich hierbei um ein tödliches Gift handelt; mit einem Messer schneidet er dem Arzt kurzerhand die Kehle durch. Als Julian Markham bei Dr. Newhartt eintrifft, liegt dieser im Sterben, durch seine letzten Worte bekommt nun aber Julian Markham die Gewissheit, dass sein Bruder noch lebt.

Sowohl Edward wie auch Julian begeben sich nacheinander zum Landsitz der Familie. Als Edward eintrifft, nimmt er die Magd Sally als Geisel und begibt sich mit ihr hinaus in die Parkanlage. Geführt von ihren Schreien folgt ihnen auch Julian mit einem Gewehr bewaffnet. Es kommt zu Aufeinandertreffen der beiden Brüder, bei welchem Edward durch zwei von Julian abgegebenen Schüssen zu Boden fällt. Tödlich verletzt, will er seinem Bruder die Hand reichen. Was dieser als Versöhnung ansieht, wird zum letzten Racheakt von Edward, indem er Julian in die Hand beißt, ihm somit sein im Körper befindliches Gift weitergibt.

In der Schlussszene findet Elisabeth ihren Mann Julian im ehemaligen Zimmer von Edward. Julian teilt ihr mit, dass dies nun sein Zimmer sei, als er sich zu seiner Ehefrau umdreht, erkennt sie sein entstelltes Gesicht.

Sonstiges

  • Der eigentlich als Regisseur vorgesehene Michael Reeves wurde noch während der Vorbereitungen für die Dreharbeiten durch Gordon Hessler ersetzt. Als Grund wurden "mentale Probleme" von Reeves genannt, der wenige Wochen später, am 11. Februar 1969 durch eine Medikamentenüberdosierung ums Leben kam. Der Drehbuchautor Lawrence Huntington verstarb am 29. November 1968, wenige Tage nach Drehbeginn.
  • Im Filmvorspann wird als Romanvorlage auf die von Edgar Allan Poe im Jahr 1846 geschriebene Kurzgeschichte The Oblong Box hingewiesen. Die Filmhandlung hat jedoch inhaltlich keinen Bezug zur erwähnten Romanvorlage.[1]
  • Die Schreibweise des im Film (gemäß Filmabspann) genannten Dr. Newhartt wird bei externen Filmbeschreibungen unterschiedlich geschrieben, so z. B. mit Dr. J. Neuhart auf Internet Movie Database.
  • Die deutsche Video-Erstveröffentlichung (1986) erschien unter dem alternativen Filmname Der Fluch des Dämon.[3]

DVD-Fassung

Die deutschsprachige Film-DVD wurde am 16. Oktober 2003 durch die e-m-s new media AG veröffentlicht. Da die ursprünglich synchronisierte deutsche Kinofassung gegenüber der englischen Originalfassung um rund 5 Minuten gekürzt wurde, wurden nachträglich auf der DVD die bisher fehlenden Szenen im (englischen) Originalton mit deutschen Untertiteln eingefügt.

Als Bonusmaterial enthält die DVD den deutschen (3:11) sowie englischen (1:52) Kinotrailer, den deutschen Videovorspann (3:31), eine Slideshow (6:00), ein Interview mit Uta Levka (16:35), Biografien bzw. Filmografien (Texttafeln) zu Vincent Price (13 Tafeln), Christopher Lee (4) und Uta Levka (2) sowie drei Werbetrailers zu anderen Filmen.[4]

Filmkritik

  • Die Internet-Plattform echolog.de schreibt, dass der Film es nicht schafft, die viel zu vielen Elemente – Voodoozauber, Leichendiebstahl, medizinische Experimente, Bruderverrat, Prostituiertenmord – zu einem stringenten Ganzen zu verbinden, viele Nebenstränge verlaufen einfach im Nichts., urteilt aber letztendlich, dass der Film auf hohem Niveau scheitert.[5]
  • Die Internet-Plattform powermetal.de nimmt Bezug auf die angebliche Romanvorlage von Edgar Allen Poe und schreibt: Wer tatsächlich eine Poe-Verfilmung erwartet, wird bei dem Film enttäuscht sein. Trotz dieser recht zweifelhaften Vermarktungsstrategien von American International Pictures muss es aber nicht heißen, dass der Film zwangsläufig schlecht ist. [6]
  • Die Internet-Plattform Sense of View nimmt Bezug auf frühere Poe-Verfilmungen von Roger Corman und bemängelt, dass man schmerzlich die typischen und liebgewonnen Elemente dieser Filme vermisse, es dem Film an atmosphärischen Dichte fehle.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Edgar Allan Poe: Unheimliche Geschichten. Weltbild, Augsburg 2009, ISBN 978-3-86800-138-9
  2. Angaben gemäß Filmabspann
  3. Fassungsansicht auf OFDb.de – Filmdatenbank
  4. DVD-Angaben auf wicked-vision.com
  5. Filmkritik auf echolog.de
  6. Filmkritik auf powermetal.de
  7. Filmkritik auf senseofview.de

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