Im Angesicht des Todes

Im Angesicht des Todes
Filmdaten
Deutscher Titel: Im Angesicht des Todes
Originaltitel: A View to a Kill
Produktionsland: Großbritannien, USA
Erscheinungsjahr: 1985
Länge: 125 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: John Glen
Drehbuch: Richard Maibaum
Michael G. Wilson
nach Ian Fleming
Produktion: Albert R. Broccoli
Michael G. Wilson
Musik: John Barry
Titelsong: Duran Duran
Kamera: Alan Hume
Schnitt: Peter Davies
Besetzung

Im Angesicht des Todes (Originaltitel: A View to a Kill) ist der 14. von Eon Productions Ltd. produzierte James-Bond-Film. Zum siebten und letzten Mal trat Roger Moore als MI6-Agent auf. Sein Gegenspieler ist der von Christopher Walken gespielte Max Zorin. Die weiblichen Hauptrollen sind Stacey Sutton, gespielt von Tanya Roberts, und May Day, gespielt von Grace Jones. Als Sir Godfrey Tibbett spielte zudem Patrick Macnee (Mit Schirm, Charme und Melone) mit. Zum dritten Mal war John Glen für die Regie verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ein im Westen entwickelter Mikrochip, der gegenüber elektromagnetischer Strahlung einer nuklearen Explosion gänzlich unempfindlich sein soll, fällt in die Hände des KGB. Auf der Suche nach den Hintergründen wird 007 auf den französischen Großindustriellen Max Zorin angesetzt. Als Pferdeliebhaber getarnt, begibt er sich gemeinsam mit Sir Godfrey Tibbett , einem MI6-Mitarbeiter, der sich als Bonds Chauffeur ausgibt, zu einer von Zorins Zuchtschauen auf dessen eigenem Schloss. Sie entdecken, dass raffinierte Tricks und Steroide die Pferde zum Sieg führen.

Zorins Pferdegestüt dient als Deckmantel zum Horten der weltweit überschüssigen Mikrochip-Produktion. Um allein den Weltmarkt zu kontrollieren, plant Zorin, die Vormachtstellung des größten Mikrochip-Firmen-Konglomerats im Silicon Valley zu brechen. An Zorins Seite kämpft die extravagante May Day.

Von dem CIA-Verbindungsmann Chuck Lee erfährt Bond, dass Zorins Zuchtberater Dr. Carl Mortner nicht nur Tiere mit Steroiden behandelte. Der polnische Wissenschaftler, der eigentlich Jan Kopersky heißt, führte für den KGB Tests an Embryos durch. In der englischen Version war er Wissenschaftler der Nationalsozialisten namens Hans Glaub. Er testete während des zweiten Weltkrieges die Präparate an schwangeren Frauen und gelangte nach dem Krieg zum KGB. Die Experimente hatten das Resultat, dass einige der Kinder einen phänomenalen IQ hatten, aber schizoid zur Welt kamen. Zorin ist selbst eines dieser Wunderkinder.

In Amerika trifft Bond die Geologin Stacey Sutton. Nachdem Bond im Rathaus von San Francisco Mr. Howe, Stacies Vorgesetzten, trifft, folgt er Stacie nach Hause. Als sie ihn entdeckt und zur Rede stellen will, werden beide von Zorins Leuten angegriffen. Zorin hat Interesse an den Pipelines der Sutton-Oil-Gesellschaft, die Stacies verstorbener Vater ihr vererbte. Zusammen mit ihr wird Bond nun Zorins Plan klar. Zorin plant, eine Bombe unterirdisch an einer Schwachstelle des San-Andreas-Grabens zu zünden. Die großen Mengen Wasser, die er zuvor durch die Pipelines in den San-Andreas-Graben gepumpt hat, würden dann springflutartig das Tal überfluten und zerstören. Dies würde aber wie eine Naturkatastrophe infolge von Erdbeben aussehen. Kleinere Erdbeben, künstlich ausgelöst durch die Pumparbeiten, werden von Bond und Stacey als Beweis für ihre Theorie interpretiert. Sie fahren nach San Francisco, um die Stadtverwaltung zu warnen, wo sie jedoch auf taube Ohren stoßen und Stacey entlassen wird.

Gemeinsam mit Chuck Lee beraten sie das weitere Vorgehen. Stacey und Bond wollen erneut ins Rathaus fahren, um sich Karten der Umgebung zu besorgen. Bevor sie losfahren, wird Lee in seinem Wagen ermordet. Im Archiv des Rathauses werden sie von Zorin überrascht, der Howe zwingt, einen Notruf abzusenden und ihn anschließend erschießt. Zorin sperrt Bond und Stacey in den Fahrstuhl ein und legt Feuer im Gebäude. Beide können jedoch entkommen, werden aber festgenommen. Nach der Flucht durch San Francisco treffen sie bei Zorins Mine, die direkt am San-Andreas-Graben liegt, ein.

Beim Showdown in der Mine löst Zorin eine Explosion aus und tötet dabei fast alle seine Untergebenen. Aufgrund dieses Mordversuches wechselt May Day die Seite und bringt, gemeinsam mit Bond, den Sprengsatz außerhalb der Mine zur Explosion, wofür sie ihr eigenes Leben opfert. Zorins Plan ist damit gescheitert. Den im Zeppelin flüchtenden Zorin kann Bond auf der Golden Gate Bridge stellen. Er tötet diesen und seinen „Vater“ Mortner. Für seine Verdienste erhält Bond als erster Nicht-Sowjetbürger den Lenin-Orden.

Hintergrund

„Hat James Bond einen gleichwertigen Gegner gefunden?“ Mit diesem Slogan warben die deutschen Plakate für den 14. James Bond-Film. Aus der Sicht einiger Kritiker übertrumpfen die Gegner in „A view to a kill“ Bond. Der 57-jährige Roger Moore konnte ihrer Ansicht nach nicht mehr überzeugen. Der Film war Roger Moores letzter Auftritt als 007. Nach sieben Filmen quittierte er als James Bond seinen Dienst. Auch Lois Maxwell war das letzte Mal als Miss Moneypenny zu sehen. Der Auftritt von Christopher Walken als Max Zorin wurde im Gegensatz zu Roger Moores mit guten Kritiken gewürdigt. Er war der erste Schauspieler in einem Bond-Film, der bereits einen Oscar gewonnen hatte. Walken erhielt 1979 den Academy Award in der Kategorie „Beste Nebenrolle“ für den Film „The Deer Hunter“.

Gadgets

  • Ein als Eisberg getarntes Minischiff.
  • Wanzenfinder zum Aufspüren von elektronischen Abhörgeräten.
  • Eine elektronische "Kredit"karte um Alarmanlagen auszuschalten.
  • Eine ferngesteuerte Überwachungs-"Ente" mit der "Q" 007 zum Schluss beim Tête-à-tête unter der Dusche besucht.

Produktionsnotizen

  • Die Drehorte waren wie bei früheren Bond-Filmen wieder auf verschiedene Erdteile und Länder verteilt. Neben den neu erbauten Londoner Pinewood Studios (für die Szenen in den Minen) wurde unter anderem auf dem Schloss Chantilly, in Paris und San Francisco sowie für die Skiszenen der Pre-Titel-Sequenz in Island (am Gletschersee Jökulsárlón bei der Breiðamerkurlagoon, am Südrand des Vatnajökull) und am Piz Palü im Schweizer Engadin gefilmt. Willy Bogner trug wieder die Verantwortung für die Umsetzung der Ski-Verfolgungsjagden. Dabei kam erstmals in einem Film ein Snowboard zum Einsatz.
  • Die Europa-Premiere des Films fand am Mittwoch, dem 12. Juni 1985, in London statt.
  • Der Bond-Titel stammt aus einem Jagdlied aus dem 18. Jahrhundert. Eine Strophe darin beinhaltet die Zeile „From a view to a kill“. Daraus wurde im Deutschen „Im Angesicht des Todes“. Das Titellied des James Bond-Films wurde von der britischen Popgruppe Duran Duran interpretiert und erreichte um den ganzen Globus sehr gute Platzierungen in den Hitparaden.
  • Das Luftschiff war ein SkyShip 500.
  • Der Rolls Royce Silver Cloud, welcher im Film von Sir Godfrey Tibbett (Patrick McNee) gefahren wird, gehört dem Produzenten Albert R. Broccoli, welcher den Wagen für den Film zur Verfügung stellte. Der von Zorin und May Day im See versenkte Wagen war ein Nachbau.
  • Die deutsche Synchronfassung wurde aufgrund nationalsozialistischer Bezüge verändert. In der deutschen Fassung ist Zorins Mentor Dr. Carl (oder auch Charles) Mortner tatsächlich ein polnischer Wissenschaftler namens Jan Kopersky, der für den KGB Experimente mit Embryonen durchführte. Im englischen Original war Mortner ein Wissenschaftler der Nationalsozialisten namens Hans Glaub. Dieser nahm während des Zweiten Weltkrieges in Konzentrationslagern Experimente an schwangeren Frauen vor.
  • Actionstar Dolph Lundgren, zum damaligen Zeitpunkt mit Grace Jones verheiratet, wurde von seiner Ehefrau zu einem seiner ersten Filmauftritte verholfen. In der Szene auf der Rennbahn, wo General Gogol Zorin mit dessen Vergangenheit konfrontiert, spielt er einen KGB-Agenten, der sich zu einem im Handgemenge verletzten Kollegen hinunterbeugt und dann May Day anstarrt.
  • Die Beschreibung von Max Zorin im Drehbuch basiert auf dem Musiker und Schauspieler Sting. Ursprünglich war David Bowie für die Rolle im Gespräch gewesen. Dieser lehnte das Angebot jedoch ab.
  • Zum ersten Mal wurde am Ende des Films der Titel des nächsten geplanten Bond-Streifens nicht angekündigt.
  • In der Schlussszene, in der M mit Gogol spricht, ist in der deutschen Synchronfassung bei einem Take Paul Bürks als Synchronstimme von Robert Brown zu hören. Im Off und den übrigen Szenen wird er jedoch von Wolf Ackva gesprochen, während Paul Bürks seinerseits Geoffrey Keen seine Stimme leiht.
  • In der Szene, in der sich Zorin mit den Geschäftsleuten im Luftschiff befindet (und an anderer Stelle), ist in der deutschen Fassung fälschlicherweise von Silikon als Rohstoff für die Mikrochipproduktion die Rede. Richtig müsste es Silizium heißen. Die falsche Übersetzung ist wahrscheinlich auf die Ähnlichkeit der englischen Begriffe silicone (Silikon) und silicon (Silizium) zurückzuführen.

Computerspiele

Es gab zwei Spiele, die damals konkurrierten. Eines von Mindscape, das nur aus Textaufgaben bestand und eine Jump'n Run Variante von Domark mit Fahrsequenzen.

Kritik

Lexikon des Internationalen Films: „Mit immensem Aufwand realisiertes Agentenabenteuer; ein aseptisches Action-Märchen mit aufwendigen Stunts, das ohne großen Einfallsreichtum und vor allem ohne viel Witz sich selbst und seine zahlreichen Vorgänger zitiert.[1]

Auszeichnungen

Saturn Awards

  • 1986 - Nominierungen in den Kategorien Best Science Fiction Film und Best Supporting Actress (Grace Jones)

Golden Globes

  • 1986 - Nominierung für Best Original Song - Motion Picture

Goldene Himbeere

  • Tanya Roberts erhielt eine Nominierung als Schlechteste Darstellerin.

Goldene Leinwand

  • Auszeichnung 1986 mit der Goldenen Leinwand.

Literatur

  • Ian Fleming: Im Angesicht des Todes (Originaltitel: From a View to a Kill). In ders.: James Bond, im Angesicht des Todes. Vier Stories. Deutsch von Willy Thaler und Friedrich Polakovics. Scherz, Bern, München und Wien 1999, 156 S., ISBN 3-502-79226-7
  • Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Das weltweit umfangreichste 007-Nachschlagewerk. (Band 1: A - K, 796 S.; Band 2: L - Z, 861 S.). Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-545-6 oder ISBN 3-89602-545-7

Quellen

  1. Lexikon des Internationalen Films - Im Angesicht des Todes

Weblinks


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