Ilm-Saale-Platte

Ilm-Saale-Platte

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Ilm-Saale-Platte
Höchster Gipfel Großer Kalmberg (548 m ü. NHN)
Ilm-Saale-Platte (Thüringen)
Ilm-Saale-Platte
Koordinaten 50° 50′ N, 11° 12′ O50.827411.1946548Koordinaten: 50° 50′ N, 11° 12′ O
Gestein Muschelkalk
Fläche 670 km²
Besonderheiten Je nach Grenzziehung kann auch der Singer Berg (583 m) als höchste Erhebung gesehen werden.[1]

Die Ilm-Saale-Platte (auch Saale-Ilm-Platte genannt) ist eine südöstliche Teil-Randplatte des Thüringer Beckens in Thüringen, die nach dem Relief ein von Tälern durchschnittenes Muschelkalk-Plateau darstellt. Sie liegt in ihrem Zentralteil zwischen der Ilm unterhalb Ilmtals und der Saale ab Eintritt in Rudolstädter Stadtgebiet. Sie teilt sich auf in die Ilm-Saale Platte im engeren Sinne im Süd(südwest)en und die Jenaer Scholle, die sich nordnordöstlich der Linie WeimarMagdalaRothenstein anschließt.

Der hiesige Artikel beschränkt sich im Folgenden auf den Südteil, der sich links der Ilm bis Erfurt erstreckt. Dem gegenüber wird die Jenaer Scholle in Jena von der Saale durchbrochen.

Inhaltsverzeichnis

Ausdehnung

Zwischen der Wipfra im Südwesten, der Stadt Erfurt im Nordwesten, Weimar im Norden, dem Magdalaer Graben, verlängert um die A4 und die Leutra im Nordosten, dem Mittleren Saaletal der Saale zwischen Rothenstein und Rudolstadt im Südosten und dem Paulinzellaer Vorland bzw. der Eichenberg–Gotha–Saalfelder Störungszone im westlichen Süden beträgt die Fläche der Ilm-Saale-Platte (ohne Jenaer Scholle) etwa 890 km². Hiervon entfallen rund 670 km² auf das eigentliche Muschelkalk-Plateau, etwa 80 km² auf die zentrale Buntsandstein-Einsenkung des Tannrodaer Waldlandes und etwa 140 km² auf die Buntsandstein-Abdachung zur Saale im Südosten.[2]

Landkreise und Städte

Das Gebiet der Ilm-Saale-Platte hat Anteile an den Landkreisen Ilm-Kreis im Südwesten, Saalfeld-Rudolstadt im Südosten, Saale-Holzland-Kreis im Nordosten und Weimarer Land im Norden. Im Nordwesten trifft es die kreisfreie Stadt Erfurt, im Norden Weimar; das Stadtgebiet Jenas wird im äußersten Osten nur marginal getroffen. Weitere, nicht kreisfreie Städte in Randlage sind Magdala im Nordosten, Rudolstadt im Südosten und Stadtilm im Südosten.

Städte im Inneren der Landschaft sind Remda-Teichel im Süden an der Buntsandstein-Abdachung, Blankenhain östlich des Zentrums auf dem Hauptplateau sowie Kranichfeld und Bad Berka zentral an der Ilm, in Randlage zum Tannrodaer Waldland.

Naturräumliche Zuordnung

Geologische Struktur des Thüringer Beckens mit den Triasgesteinen Keuper (im Inneren), Muschelkalk (Randplatten) und Buntsandstein (äußere Umrahmung).
Gut erkennbar sind das inselartige Tannrodaer Waldland und die Keupersenke des Magdalaer Grabens im Nordosten.

Die Ilm-Saale-Platte (im engeren Sinne) stellt den zentralen Teil der naturräumlichen Muschelkalk-Haupteinheit Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte (474) innerhalb der Haupteinheitengruppe Thüringer Becken (mit Randplatten) (47/48) dar. Nach Nordnordosten wird sie durch die Jenaer Scholle, die man zur Ilm-Saale-Platte im erweiterten Sinne rechnen kann, fortgesetzt. Im Südwesten schließen sich die Reinsberge an, die die Ohrdrufer Platte einleiten.[3]

Von der eigentlichen Platte geologisch und landschaftlich deutlich unterschieden sind das Tannrodaer Waldland als zentrale Einsenkung und die südöstliche Abdachung zur Saale, auf denen jeweils Buntsandstein ansteht. Die nur innerthüringisch existierende Gliederung Die Naturräume Thüringens der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), die nicht in Haupt- und Untereinheiten, sondern nach primär anstehendem Gestein kategorisiert, gliedert entsprechend das Tannrodaer Waldland als eigenen Naturraum aus und ordnet die Südostabdachung der in der Hauptsache rechts der Saale liegenden Einheit Saale-Sandsteinplatte zu.[4]

Landschaft

Die wasserarmen Muschelkalk-Hochflächen sind durch eine Kalksteinflora bestimmt. Bewaldet sind sie insbesondere an den Schichtstufen zum Buntsandstein, die besonders an den Nahtstellen zum Tannrodaer Waldrand recht schroff abfallen.

Erhebungen

Orographisch trennt die Ilm bzw. die Schichtstufe zum Tannrodaer Waldland einen Westteil ab, während die Schichtstufe zur Südostabdachung eine weitere, nicht ganz so markante Schwelle darstellt.

Folgende Erhebungen im Muschelkalk sind erwähnenswert:[5]

Westteil

  • Riechheimer Berg (513 m), Westen, westlich des Tannrodaer Waldlandes
  • Willinger Berg (502 m), südöstlicher Zeugenberg[1]
  • Quingerberg (483 m), nordöstlich des Tannrodaer Waldlandes
  • Königsstuhl (462 m), Schichtstufe zum Südwestrand des Tannrodaer Waldlandes
  • Steigerwald (bis 348 m), Nordwesten, Erfurt

Zentralteil

  • Singer Berg (583 m), südöstlicher Zeugenberg[1]
  • Großer Kalmberg (548 m), westlicher Süden
  • Herrenberg (545 m), äußerster Südwesten
  • Blassenberg (525 m), östlich Teichels
  • Kretzberg (522 m), westlich Teichels
  • Kesselberg (522 m), äußerster Südosten
  • Kaitsch (497 m), Norden, nordöstlich des Tannrodaer Waldlandes
  • Windberg (484 m), Westen, nah der Ilm
  • Kesselberg (463 m), östlich des Tannrodaer Waldlandes
  • Zimmritzer Höhe (447 m), äußerster Nordosten

Einzelnachweise

  1. a b c Die Kartierung 1:1.000.000 im Handbuch lässt keine eindeutige Zuordnung des Singer und des Willinger Bergs zu einer der beiden Haupteinheiten Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte und Paulinzellaer Vorland zu; Beide liegen jenseits der Eichenberg–Gotha–Saalfelder Störungszone und sind Zeugenberge der Ilm-Saale-Platte, die nicht zum Kern-Plateau gehören; sie setzen den Südostausläufer der Reinsberge fort uns sind je von Buntsandstein umgeben. In der 6. Lieferung des Handbuchs wird der Große Kalmberg als höchster Berg der Ilm-Saale-Platte bezeichnet, der Singer Berg wird jedoch weder beim Paulinzellaer Vorland noch bei der Ohrdrufer Platte/den Reinsbergen aufgeführt.
  2. Messung über Geopfade ([becken-grob.kmz KMZ], 170 kB)
  3. E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953-1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
  4. Walter Hiekel, Frank Fritzlar, Andreas Nöllert und Werner Westhus; Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (Hrsg.): Die Naturräume Thüringens. Jena 2004, ISSN 0863-2448.
    Naturraumkarte Thüringens (TLUG) - PDF, 260 kB
    Landkreisweise Karten (TLUG)
  5. Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz

Weblinks


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