Ileana Cotrubas

Ileana Cotrubas

Ileana Cotrubaş (* 9. Juni 1939 in Galaţi) ist eine rumänische Sopranistin und gehört zu den bedeutendsten rumänischen Künstlerinnen des vorigen Jahrhunderts.

Lebenslauf

Geboren am 9. Juni 1939 in einer musikalischen Familie in Galaţi - ihr Vater Vasile verfügte über eine schöne Naturstimme und sang Tenor in einem Laienchor - wurde Ileanas Stimme früh entdeckt und auch sie in einem Chor bereits in Kindheitstagen als Solistin eingesetzt.

Nach dem Abitur, inzwischen bereits in der Hauptstadt Bukarest ansässig, besuchte sie das Ciprian Porumbescu-Konservatorium. Im Alter von 26 Jahren gab sie ihr Debüt in einer Nebenrolle der Oper „Pelléas et Mélisande“ von Claude Debussy. Nach dem Oscar in Verdis „Ballo in Maschera“ folgte mit der Gilda im „Rigoletto“ ihre erste Hauptrolle.

Im Jahr 1965 gewann sie in s'Hertogenbosch in Holland einen Gesangswettbewerb, und 1966 einen wichtigen ersten Preis in einem Wettbewerb des Bayrischen Rundfunks. Von da an war ihre Weltkarriere nicht mehr aufzuhalten.

In England, wo sie bis heute einen ihrer Wohnsitze hat, debütierte sie 1969, wieder mit „Pelléas et Mélisande“, allerdings inzwischen herangereift, mit der weiblichen Hauptrolle beim Glyndebourne Festival. Die Covent Garden Opera erlebte sie 1970 in ihrer ersten „Evgenji Onegin“-Produktion als Tatjana.

Von 1970 bis 1973 war sie fest an der Wiener Staatsoper engagiert, wo sie sich ein Mozart- und Richard Strauss-Repertoire erarbeitete. Zur bereits studierten Partie des Blondchens in der „Entführung“ kam die Konstanze hinzu, außerdem die Susanna im „Figaro“, die Pamina in der „Zauberflöte“, die Ilia im „Idomeneo“, sowie die Zerlina (als Luxusbesetzung) im „Don Giovanni“. Daneben sind noch die wichtige Rolle der Mimì in Puccinis „Bohème“ zu erwähnen, wieder die Gilda im „Rigoletto“ und ganz besonders ihre hinreißend sensible Darstellung der Violetta in Verdis „La Traviata“.

1975 folgte das vielbeachtete Debüt am Teatro alla Scala in Mailand, als sie in letzter Minute für Mirella Freni einsprang. Mit derselben Partie, der Mimì, gab sie 1977 auch ihre erste Vorstellung an der New Yorker Metropolitain Opera (mit José Carreras in dessen Glanzzeit und Glanzpartie als Rodolfo sowie Renata Scotto als Musetta). Weitere umjubelte Abende an der Met folgten in den Partien der Gilda (Saison 1977/78) und Violetta (Saison 1980/81), diese mit den Partnern Plácido Domingo und Sherill Milnes unter dem Dirigat Carlos Kleibers, eine Besetzung, die, in Zusammenhang mit vielen Auftritten in einer legendären Produktion der Bayerischen Staatsoper, (C. Kleiber, Regie: Otto Schenk) auch zu einer besonders glückhaften Einspielung der „Traviata“ mit dem Bayerischen Staatsorchester auf dem Label „Deutsche Grammophon“ führte.

Ileana Cotrubaş galt bei Intendanten und Direktoren Zeit ihrer Karriere als „schwierig“, nach deren Beendigung hat sie in ihrer Autobiographie „Opernwahrheiten“ am herrschenden Opernbetrieb scharfe Kritik geäußert. Für ihre Kollegen muss sie ebenfalls manchmal nicht gerade einfach gewesen sein, der höchste künstlerische Anspruch, den sie an sich und ihre Umgebung gestellt hat, machte sie für das Publikum zu einer Ausnahmeerscheinung von großer Intensität und hoher Glaubwürdigkeit.

Bereits 1990, mit 51 Jahren, hat sich die Künstlerin vom aktiven Bühnenleben zurückgezogen, und an vielen Stellen ihres früheren Wirkens Meisterklassen abgehalten.

Ileana Cotrubaş ist seit 1972 mit dem deutschen Dirigenten Manfred Ramin verheiratet. Die Ehe ist kinderlos.


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