Höhbeck

Höhbeck
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Höhbeck
Höhbeck
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Höhbeck hervorgehoben
53.06277777777811.43027777777830
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Lüchow-Dannenberg
Samtgemeinde: Gartow
Höhe: 30 m ü. NN
Fläche: 19,4 km²
Einwohner:

687 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahl: 29478
Vorwahl: 05846
Kfz-Kennzeichen: DAN
Gemeindeschlüssel: 03 3 54 010
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 21
29478 Höhbeck
Bürgermeister: Ulrich Brünicke
Lage der Gemeinde Höhbeck im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Brandenburg Landkreis Lüneburg Landkreis Uelzen Neu Darchau Hitzacker Göhrde gemeindefreies Gebiet Göhrde Damnatz Karwitz Zernien Gusborn Langendorf Dannenberg (Elbe) Jameln Lüchow Wustrow Luckau (Wendland) Küsten Waddeweitz Clenze Bergen an der Dumme Schnega Lübbow Woltersdorf Lemgow Prezelle Trebel Gorleben Gartow Höhbeck Schnackenburg gemeindefreies Gebiet GartowKarte
Über dieses Bild

Höhbeck ist eine Gemeinde im Landkreis Lüchow-Dannenberg im Osten Niedersachsens. Die Gemeinde liegt im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue direkt an der Elbe. Sie ist Teil der Samtgemeinde Gartow, die ihren Verwaltungssitz in dem Flecken Gartow hat.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Namensgebend ist „der Höhbeck“, eine saaleglazial entstandene, bis zu 76 Meter über Normalnull aufragende Stauchendmoräne, die als markante Platte aus pleistozänem Kies, Sand und Geschiebemergel mitten in der holozänen Elbtalniederung liegt. Aufgrund seiner naturräumlichen und biogeografischen Lage – im Übergang zwischen der atlantischen und der kontinentalen Region Mitteleuropas – weist der Höhbeck, dessen zur Elbe steil abfallende Hänge bewaldet sind, eine besonders große Artenvielfalt an Flora und Fauna auf. Mager- und Sandtrockenrasen bilden einen vielgestaltigen Kontrast mit Wäldern, Feldern und den gewässerreichen Niederungen der Elbe und des Elbe-Nebenflusses Seege.

Auf dem höchsten Punkt der Moräne befanden sich bis 2009 zwei über 324 bzw. 344 Meter hohe Richtfunktürme des Senders Höhbeck, die das Landschaftsbild prägen. Am 20. August 2009 wurde der kleinere der beiden Sendemasten gesprengt.

Die meisten Dörfer der Gemeinde Höhbeck liegen auf beziehungsweise am Rand der Anhöhe im hochwassersicheren Bereich.

Die Richtfunktürme des Senders Höhbeck auf dem Höhbeck von Süden gesehen

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Höhbeck wurde im Rahmen der Gemeindegebietsreform von 1972 aus vier bis dahin selbstständigen Gemeinden gebildet, die heute die Ortsteile der Gemeinde sind:

  1. Brünkendorf
  2. Pevestorf
  3. Restorf
  4. Vietze (Sitz der Gemeinde)

Geschichte

789 errichten die Franken gegen die slawischen Wilzen zwei Burgen aus Holz und Erde an Brücken über die Elbe. Dass es sich dabei schon um das Höhbeck-Kastell handelt, wird vermutet, lässt sich aber nicht eindeutig belegen. Die „Vietzer Schanze“ auf dem Höhbeck wird als ein Kastell angesprochen, das Karl der Große laut fränkischen Reichsannalen im frühen 9. Jahrhundert errichten ließ. 808 kommt es zur Anlage zweier Kastelle an der Elbe durch Beauftragte Kaiser Karls des Großen. Im Jahre 810 wird das Kastell Höhbeck an der Elbe zerstört, in dem sich Odo als Legat des Kaisers aufhält. Ein Jahr später bezeugen die fränkischen Annalen die Wiederherstellung. Auf dem nördlichen Steilufer der Elbe ist eine rechteckige Befestigung von etwa 70 mal 170 m Größe (etwa 1,2 ha) erhalten. Gegen Westen und Süden wird die Anlage von Wall und Graben geschützt. Im Norden und Osten schützte nicht nur der Steilhang, es lässt sich auch hier der Verlauf des Walles im Gelände ablesen. Grabungen fanden zwischen 1897 und 1964 statt. Danach lag im Westen und Süden vor dem Wall ein 2,8 m tiefer und etwa 9 m breiter Spitzgraben. Die Außenfront des 6 m breiten Walles wurde von kräftigen Rundpfosten gehalten. Im Süden wurden im Wall Mittelpfosten festgestellt, die nur halb so dicht wie die Frontpfosten standen. Ein Brand führte zum Untergang der Befestigung. Das im Süden erkannte Tor wurde als Zweiflügelanlage von 6 m Breite mit einfacher Kammer wiederhergestellt. Über einer älterkaiserzeitlichen Besiedlung, die dem Höhbeck-Kastell zeitlich vorausgeht, fanden sich neben spätmittelalterlichen Funden Scherben slawischer, sächsischer und „westlicher“ Herkunft aus der Zeit um 800. Eine 14C-Analyse aus der Brandschicht ergab ein Alter 885 plus/minus 80 n. Chr. (nach Wachter). Die für das Elbegebiet ungewöhnliche Rechteckform und die archäologischen Indizien, besonders die nachgewiesene Torerneuerung nach Brandzerstörung, sprechen für eine Identifizierung mit dem von den Franken angelegten Kastell auf dem Höhbeck. Es sollte als Grenzsicherung gegenüber den auf der anderen Seite der Elbe siedelnden Slawen dienen.

Politik

Die Gemeinde Höhbeck gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[2][3]

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Höhbeck setzt sich aus neun Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

  • SPD: 2 Sitze
  • FWGH: 5 Sitze
  • UWG: 1 Sitz
  • GLW: 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Ulrich Brünicke wurde am 16. November 2005 gewählt und trat die Nachfolge des verstorbenen Gunter Hingst an, der das Amt des Bürgermeisters mehr als 30 Jahre lang bekleidet hatte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Im Ortsteil Pevestorf ist seit 1936 die Firma Voelkel ansässig (rund 150 Mitarbeiter). Sie produziert heute Bio-Direktsäfte und andere Bio-Konserven für den gesamten deutschen sowie für den internationalen Naturkost-Fachhandel, den Reformwarenhandel und die Gastronomie.

Verkehr

  • Die B 493 LüchowSchnackenburg führt südlich an der Gemeinde vorbei.
  • Ca. 2 km nördlich des Ortsteiles Pevestorf befindet sich an der Elbe eine Fährstelle mit Verbindung zum brandenburgischen Lenzen (Elbe)

Literatur

  • Hans-Wilhelm Heine: Frühe Burgen und Pfalzen in Niedersachsen. Von den Anfängen bis zum Mittelalter. 2.3.1 Die Burgen der Sachsenkriege. Hildesheim, 1995, S. 31–36

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Landtagswahlkreise ab 16. Wahlperiode. Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Niedersächsischen Landtag. Anlage zu § 10 Abs. 1 NLWG, S. 4. (PDF; 87 KB)
  3. Beschreibung der Wahlkreise. Anlage zu § 2 Abs. 2 Bundeswahlgesetz. In: Achtzehntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes. Anlage zu Artikel 1. Bonn 18. März 2008, S. 325. (PDF; 200 KB)

Weblinks

 Commons: Höhbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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