Hypercard

Hypercard

HyperCard war eines der ersten kommerziell auf breiter Basis verfügbaren Hypertext-Systeme.

HyperCard wurde von Bill Atkinson für die Firma Apple entwickelt und erstmals 1987 publiziert. Es wurde dann von 1987 bis 1992 kostenlos zusammen mit Macintosh-Rechnern ausgeliefert und wurde damit das erste für größere Anwenderkreise nutzbare Hypermedia-Autorensystem.

Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre war HyperCard die bevorzugte Entwicklungsumgebung für Hypermedia-Lernsysteme.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bill Atkinson entwickelte für Apple bereits 1985 eine Notizblock-Anwendung namens QuickFile, in der Texte wie in einer Kartei erfasst und dargestellt werden konnten. Zusätzlich waren jedoch auch noch Querverknüpfungen möglich. Die konsequente Weiterentwicklung dieses Systems führte zwei Jahre später zu HyperCard.

Nach 1990 wurden verschiedene Anläufe unternommen, HyperCard weiterzuentwickeln. Unter Kevin Calhoun wurde HyperCard 3.0 bis zur Betaversion getrieben und 1996 an der jährlichen Worldwide Developers Conference (WWDC) in einer Auflage von 600 Stück verteilt. Neue Funktionen waren unter anderem vollständige Farbunterstützung und Internetkompatibilität.

Aus unbekannten Gründen wurde die neue Version nie lanciert. Calhoun, die treibende Kraft hinter dem Release, verließ 2001 enttäuscht Apple. 2004 wurde der Verkauf von Version 2.4 durch Apple eingestellt.

Einsatzmöglichkeiten

Die Skriptsprache HyperTalk ermöglicht auch Programmieranfängern mit geringem Lernaufwand Anwendungen wie z. B. eine Lernsoftware für rechnerunterstützten Unterricht zu erstellen. Auch das weltweit erfolgreiche Computerspiel Myst wurde mit Hilfe von HyperCard entwickelt.

Das Einsatzspektrum von HyperCard reicht von einfach vernetzten Strukturen (Karteikarten mit Text) bis hin zu komplexen Datenbanken. Basisdokument ist jeweils der „Stapel“ (engl. Stack).

Zukunft

HyperCard wird heute von Apple nicht mehr weiterentwickelt. Es gibt jedoch spezielle Einsatzfälle, die den Einsatz von HyperCard auch in der Zukunft sinnvoll erscheinen lassen. So wurden zum Beispiel die Adressenseiten vom Internet-Technik-Portal eu-branchenportal.de direkt aus einer HyperCard-Datenbank generiert.

Alternativen zu HyperCard

Es gibt Firmen, die Nachfolgeprodukte anbieten, die die alten HyperCard-Stapel einlesen können. Eines davon ist Runtime Revolution, das mit identischen Daten nicht nur auf Macintosh-Rechnern, sondern auch unter Microsoft Windows und Linux läuft. Es stellt damit eine leichtgewichtige Mehrplattform-Entwicklungsumgebung dar.

  • Runtime Revolution
  • SuperCard
  • Hyperstudio
  • MetaCard
  • PythonCard
  • FreeCard (Java)
  • mTropolis
  • WildFire
  • SumTotal Toolbook früher Fa. Asymetrics
  • Macromedia Director

Weblinks

  • ehug.info – Europäische HyperCard User Group (eHUG).
  • macgadget.de – Interview mit Ralf Könner (eHUG) über die Zukunft von HyperCard.
  • mitglied.lycos.de – Artikel zum Thema HyperCard und HyperMedien.
  • geocities.com – Sign The HyperCard 3.0 Petition (englisch).
  • hypercard.de – Mit Linksammlungen und Möglichkeit zum herunterladen von vielen HC-Stacks (deutsch).
  • HyperCard(orientierte) Yahoo-Group

Wikimedia Foundation.

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