Hugo Zorn von Bulach

Hugo Zorn von Bulach
Hugo Freiherr Zorn von Bulach

Hugo Anton Marie Ernst Anna Freiherr Zorn von Bulach (* 8. Februar 1851 in Straßburg; † 20. April 1921 in Osthouse, Bas-Rhin) war ein elsässischer Politiker und Abgeordneter des Deutschen Reichstags.

Der dem alten Adelsgeschlecht Zorn angehörende Zorn von Bulach war Sohn des Freiherrn Franz Zorn von Bulach (1828–1890), Kammerherr Napoleons III. und Deputierter des Unterelsass (Bas-Rhin), sowie seiner Ehefrau Antoinette geb. Freiin von Reinbach-Hirtzbach. Hugo Zorn von Bulach wurde in einer Jesuitenanstalt erzogen, besuchte die Universität Straßburg und die landwirtschaftliche Akademie zu Hohenheim, war während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) Leutnant in der französischen Mobilgarde und kam 1878 in den Bezirkstag von Unterelsass, 1879 in den Landesausschuss, war 1881 bis 1887 Mitglied des deutschen Reichstags und der elsaß-lothringischen Fraktion, 1890 bis 1898 aber Hospitant der Konservativen, widmete sich erfolgreich der Landwirtschaft auf seinem Gute Osthausen im Kreis Erstein, wurde 1888 Vorsitzender des Landwirtschaftsrats für Elsaß-Lothringen, 1895 Unterstaatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Domänen, 1903 Wirklicher Geheimer Rat und 1908 Schlosshauptmann der wiederhergestellten Hohkönigsburg.

Im Jahre 1908 übernahm Zorn von Bulach den Posten des Staatssekretärs im Ministerium für Elsaß-Lothringen. Drei Jahre später ernannte man ihn zudem zum Bevollmächtigten beim Bundesrat, als einer der einflussreichsten Politiker des Reichslandes hatte er maßgeblichen Anteil an der im selben Jahr verabschiedeten Verfassung Elsaß-Lothringens. Infolge der Zabern-Affäre musste er jedoch 1914 zurücktreten, sein Amt übernahm Siegfried Graf von Roedern. Der Kaiser ernannte ihn nach dem Rücktritt zum Mitglied der ersten Kammer des Landtags des Reichslandes Elsaß-Lothringen

Zorn von Bulach starb 70-jährig auf dem Familienschloss in Osthouse.

Sein Bruder Franz Freiherr Zorn von Bulach war 1901 bis 1919 Weihbischof in Straßburg und seit 1903 zugleich Generalvikar.

Literatur

  • Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage, Band 17, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1890, S. 837 (Digitalisat)
  • Hermann Hiery: „Reichstagswahlen im Reichsland“, 1985 ,ISBN 3-7700-5132-7, Seite 470-471

Weblinks


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