Hugo Schenk

Hugo Schenk
Totenschädel des hingerichteten Hugo Schenk, ausgestellt im Wiener Kriminalmuseum (Im Hintergrund eine Illustration der Hinrichtung)

Hugo Schenk (* 11. Februar 1849 in Teschen; † 22. April 1884 in Wien) war ein österreichischer Hochstapler und Serienmörder, der mit Hilfe seines Komplizen Karl Schlossarek (* 1858 in Eisenbrod; † 22. April 1884 in Wien) vier Dienstmädchen ermordete.

Inhaltsverzeichnis

Taten

Schon mit 21 Jahren neigte er zur Hochstapelei. Er gab sich als russischer „Fürst Wilopolsky“ oder als „Fürst Winipolski“ aus und wurde am 5. Dezember 1870 wegen einer Anzahl schwerer Betrügereien zu fünfjährigem schweren Kerker in der Strafanstalt Mürau verurteilt, aus dem er jedoch nach zwei Jahren begnadigt und entlassen wurde.

Mit 32 Jahren wurde er wegen Heiratsschwindel zu zwei Jahren schwerem Kerker in der Strafanstalt Stein verurteilt. Im Gefängnis lernte er den wegen Diebstahls eingesperrten Karl Schlossarek kennen. Nach der Entlassung im Jänner 1883 traf Hugo Schenk die 34 jährige Josefine Timal, die als Dienstmädchen in Wien arbeitete, wobei er sich als Bahningenieur ausgab und ihr die Ehe versprach. Josefine Timal schenkte ihm Vertrauen, kündigte ihren Dienst, packte all ihre Wertgegenstände zusammen und fuhr mit ihm auf die angebliche Hochzeitsreise nach Krakau. Am Gevatterloch bei Mährisch Weißkirchen vergewaltigte er sie jedoch. Mit Hilfe seines Komplizen Karl Schlossarek knebelte und fesselte er Josefine Timal, raubte sie aus und versenkte sie mit einem schweren Stein in den Abgrund.

Weil Hugo Schenk der Meinung war, ihre Tante Katharina Timal, die als Dienstmädchen in Budweis arbeitete, könnte das Verschwinden ihrer Nichte bemerken, plante er auch sie zu ermorden. Er schrieb ihr, dass er Josefine Timal geheiratet habe und lud sie mitsamt ihrem Hab und Gut auf sein Landgut ein. Am 21. Juni 1883 holte er sie vom Bahnhof ab und fuhr mit ihr nach Krummnußbaum, wo er sie am Donauufer zusammen mit Schlossarek überwältigte und tötete. Nachdem sie ihr sämtliche Wertsachen abgenommen hatten, versenkten sie Katharina Timal in der Donau. Nur sechs Wochen später ermordete Hugo Schenk das Dienstmädchen Theresia Ketterl in einer Schlucht in Lilienfeld, um an ihre Wertsachen zu kommen. Am 28. Dezember 1883 ermordeten und versenkten die beiden das Dienstmädchen Rosa Ferenszi in der Donau bei Kittsee, um an ihre Wertsachen zu gelangen.

Hinrichtung

Am 10. Januar 1884 wurde Hugo Schenk, und nur einen Tag später Karl Schlossarek verhaftet. Beide wurden zum Tod durch den Strang verurteilt und am 22. April 1884 im Hof Nr. 1 des Wiener Landesgerichtes hingerichtet.

Literatur

  • Michael Kirchschlager: Der Mädchenmörder Hugo Schenk. Historische Kriminal-Bibliothek, Band 1. ISBN 3-934277-15-2
  • Egon Erwin Kisch: Eine Frau, die auf Hugo Schenk wartet. In: Ders.: Prager Pitaval. Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Hrsg. von Bod Uhse und Gisela Kisch. II/2. Berlin/Weimar: Aufbau, 1975, S. 34-44.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schenk (Familienname) — Schenk ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Damian von Schönborn — Januarius Zick: Porträt Damian Hugo von Schönborn, Deckengemälde im Schloss Bruchsal …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Sperrle — Naissance 7 février 1885 Ludwigsburg Décès 2 avril 1953 (à 68 ans) …   Wikipédia en Français

  • Hugo Wieslander — 1912 Karl Hugo Wieslander (* 11. Juni 1889 in Ljuder, Gemeinde Lessebo; † 24. Mai 1976 in Bromma) war ein schwedischer Leichtathlet. Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm belegte er mit 688 Pu …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Wieslander — lors des Jeux olympiques de 1912 …   Wikipédia en Français

  • Hugo Leichtentritt — (* 1. Januar 1874 in Pleschen bei Posen; † 13. November 1951 in Cambridge, Massachusetts) war ein deutscher Musikwissenschaftler. Aus der Sammlung Henri Musielak …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Döblin — (* 29. Oktober 1876 in Stettin; † 4. November 1960 in Zürich) war ein deutscher Schauspieler. Der ältere Bruder Alfred Döblins besuchte das Friedrich Wilhelm Realgymnasium in Stettin und übersiedelte 1888 mit der Mutter und den anderen Kindern… …   Deutsch Wikipedia

  • Damian Hugo Philipp von Schönborn-Bushein — Januarius Zick: Porträt Damian Hugo von Schönborn, Deckengemälde im Schloss Bruchsal …   Deutsch Wikipedia

  • Damian Hugo von Schönborn — Januarius Zick: Porträt Damian Hugo von Schönborn, Deckengemälde im Schloss Bruchsal …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Schenk (Sportler) — Christian Schenk (links) 1989 im Gespräch mit Ulf Timmermann Christian Schenk (* 9. Februar 1965 in Rostock, Mecklenburg Vorpommern) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”