Huckleberry Finn

Huckleberry Finn
Huckleberry Finn und Jim auf dem Floß (Illustration, 1884)

Die Abenteuer des Huckleberry Finn (The Adventures of Huckleberry Finn) ist ein am 10. Dezember 1884 in Großbritannien und Kanada und am 18. Februar 1885 in den Vereinigten Staaten erschienener Roman von Mark Twain. Die erste deutsche Übersetzung verfasste Henny Koch und wurde unter dem Titel „Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten“ 1890 veröffentlicht. Dieser Roman stellt eine Fortsetzung des 1876 erschienen Romans Tom Sawyers Abenteuer dar und wird häufig mit diesem in einem Band veröffentlicht. In „Tom Sawyer“ werden die Personen eingeführt und erleben erste Abenteuer.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In der Fortsetzung muss sich Huckleberry mit seinem Vater auseinandersetzen, der von seinem Schatzfund gehört und ihn entführt hat. Huckleberry gelingt die Flucht, und ihm schließt sich der entflohene Sklave Jim an. Zusammen fahren sie den Mississippi hinab und überstehen viele Abenteuer.

Das Buch liefert eine detailreiche Beschreibung der Menschen und Orte am Ufer des Mississippi River und gibt ernüchternde und bissige Einblicke in die fest verwurzelten Verhaltensweisen dieser Zeit, insbesondere den Rassismus und die Sklaverei. Das Buch wird bisweilen selbst als rassistisch missverstanden, weil Jim durchweg als „Nigger“ bezeichnet wird. Mark Twain übernimmt damit eine zu der Zeit tatsächlich gebräuchliche Anrede für „Schwarze“, so wie der Autor die handelnden Figuren sich auch in unterschiedlichen regionalen und subkulturellen Dialekten äußern lässt.

In dem Roman gehen ein unbeschulter, individualistischer „weißer“ Außenseiter und ein rechtloser „schwarzer“ Sklave zusammen erfolgreich ihren widrigen Weg den Mississippi stromab. Der Roman gilt der landläufigen Amerikanistik als eine der klassischen literarischen Verkörperungen des amerikanischen Traumes; dem Streben nach Glück, wie es in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung proklamiert wurde. Er kann dadurch, dass Twain darin ganz selbstverständlich beide gemeinsam diesem „Glück“ (in Form eines zumindest menschenwürdigeren Lebens) entgegenstreben lässt, vor allem als eine eindeutige politische Stellungnahme gegen den Rassismus angesehen werden, der „Schwarze“ zu der beschriebenen Zeit und noch lange danach von diesem nur theoretisch für „alle“ proklamierten Recht ausschloss.

Verfilmungen

Die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn wurden seit 1917 oft für Kino und Fernsehen bearbeitet. Eine relativ umfängliche Bearbeitung der Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn fand der Stoff in dem ZDF-Abenteuervierteiler von 1968. Die von Tom Sawyer unabhängigen Abenteuer des Huck Finn werden darin (im 4. Teil) jedoch lediglich bis zum Beginn der Flucht mit dem entlaufenen Sklaven Jim geschildert. Die vollständigen Abenteuer sind dann in der deutsch/kanadischen Co-Produktion der 26-teiligen Fernsehserie Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (Huckleberry Finn and His Friends, 1979) enthalten.

Verfilmungen (Auswahl):

Literatur

Das Buch ist in unterschiedlicher Ausstattung bei mehreren Verlagen erhältlich. In manchen Ausgaben sind auch die Abenteuer mit Tom Sawyer in einer Ausgabe zusammengefasst.

  • Michael P. Hearn (Hrsg): Alles über Huckleberry Finn. Europa Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-203-83535-5.
  • Mark Twain: Die Abenteuer des Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Komet Verlag, Köln 2003 ISBN 978-3-89836-323-5.
  • Mark Twain: Huckleberry Finn. Area Verlag, Erftstadt 2004, ISBN 978-3-89996-144-7.
  • Mark Twain: Huckleberry Finns Abenteuer. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, ISBN 978-3-423-13443-9.
  • Oliver Kellner, Ulf Marek: Seewolf & Co.. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1999, ISBN 978-3-89602-190-8.

Weblinks


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