Huchting (Bremen)

Huchting (Bremen)
Stadtteil von Bremen
Huchting
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Über dieses Bild
Basisdaten  Rang 
Fläche: 13,729 km² 11/23
Einwohner: 29.166 11/23
Bevölkerungsdichte: 2.124 Einwohner je km² 13/23
Ausländeranteil: 14,1 % 9/23
Arbeitslosenquote: 15,4 % 7/23
(Stand der Angaben: 31. Dez. 2008)
Koordinaten: 53° 3′ N, 8° 44′ O53.0488768.739495Koordinaten: 53° 2′ 56″ N, 8° 44′ 22″ O
Ortsteile: Mittelshuchting
Sodenmatt
Kirchhuchting
Grolland
Postleitzahl: 28259
Stadtbezirk: Süd
Ortsamt: Huchting
Website: Ortsamt Huchting

Huchting ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk Süd.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Ortsteile

Huchting liegt auf der westlichen, linken Seite der Weser. Der Stadtteil ist ca. 6 km vom Bremer Zentrum entfernt. Nachbarstadtteil ist die Neustadt. Der Ort grenzt im Süden an die Gemeinde Stuhr und im Westen an Delmenhorst.

Der Stadtteil besteht heute aus den vier Ortsteilen Kirchhuchting, Mittelshuchting, Sodenmatt und Grolland. Seit ca. 1975 entwickelt sich ein Zentrum in Kirchhuchting.

Huchting wird durch die Bundesstraße 75 mit Bremen und Delmenhorst verbunden. Den Öffentlichen Personennahverkehr betreibt die Bremer Straßenbahn AG durch Linienbusse und die Straßenbahnlinien 1 und 8.

Kirchhuchting

St.-Georgs-Kirche in Kirchhuchting

Fläche: 3,37 km², 8117 Einwohner[1]

Der Bau einer Kirche wurde bereits 1201 erwähnt. Kirchhuchting selbst wurde 1288 als Kerchhoytiggen erstmals urkundlich genannt. Durch Kirche, Schule (1649), Dorfkrug (1867), Bahnhof (1910), Feuerwehr, Sporteinrichtungen und Ortsamt wurde Kirchhuchting zum Zentrum der Ortsteile.

Die Mitte von Kirchhuchting bildete lange Zeit der Bereich um den Dorfkrug und die St.-Georgs-Kirche, die 1878–1879 im neugotischen Stil an Stelle der baufällig gewordenen alten Dorfkirche) nach Plänen der Architekten Eduard Gildemeister und Henrich Deetjen gebaut wurde. Das daneben stehende Gemeindezentrum wurde um 1963 von Carsten Schröck geplant. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Ortsamt, Polizeirevier und eine Sparkasse in dessen Nähe dazu. Das Ortsamt wurde 1989 aufgestockt. Diese traditionelle, historische Mitte hat sich verlagert.

Kirchhuchting hat drei Schulen, die öffentliche Grundschule Kirchhuchting, die Grundschule St. Johann / St. Pius und die integrierte Stadtteilschule an der Hermannsburg.

Mittelshuchting

Mittelshuchting: Bonhoeffergemeinde

Fläche: 6,76 km², 10.788 Einwohner[1]

Mittelshuchting wird 1384 als Myddelshuchtinghe erstmals urkundlich genannt. Hunderte Jahre bis nach dem Zweiten Weltkrieg behielt es seinen dörflichen Charakter, besonders um die Mittelshuchtinger Dorfstraße. Von 1932 bis 1935 entstanden am Roggenkamp und am Heidkruger Weg neue Siedlerstellen. In den Jahren von 1955 bis 1970 wurden zumeist als sozialer Wohnungsbau zahlreiche Geschosswohnungsbauten hauptssächlich von der GEWOBA (früher Neue Heimat) errichtet. Der Bereich der Bauernschaften um Brokhuchting wurde in früheren Jahren als weitere Landgemeinde genannt. Brokhuchting ist heute ein Teil des Ortsteiles Mittelshuchting.

Im Osten bildet der Grollander Deich die Grenze zum Huchtinger Ortsteil Grolland. Im Süden stellt die Bundesstraße 75 die Grenze Mittelshuchtings dar. Östlich der Kleinbahnstrecke der Bremen-Thedinghauser Bahn zum Huchtinger Ortsteil Kirchhuchting, westlich davon zum Huchtinger Ortsteil Sodenmatt. Die Westgrenze stellt die Varreler Bäke dar, wie der Klosterbach hier genannt wird.

Mittelshuchting gliedert sich in drei Gebiete: Das alte Mittelshuchting um die Mittelshuchtinger Dorfstraße, die Gebiete westlich der Heinrich-Plett-Allee (Belgier-Viertel) und am Varrelgraben, sowie Brokhuchting, das sich nördlich der Huchtinger Heerstraße befindet.

Die neue Kirche der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, geplant in den 1960er Jahren von dem Architekten Carsten Schröck ist architektonisch bemerkenswert.

An der Brokhuchtinger Landstraße befindet sich das Huchtinger Siel aus dem 18. Jahrhundert.

Mittelshuchting hat zwei Schulen, die Grundschule an der Robinsbalje und die Roland zu Bremen Oberschule (Sek I) an der Flämischen Straße.

Sodenmatt

Park um den Sodenmattsee

Fläche: 1,77 km², 6911 Einwohner[1]

Sodenmatt entwickelte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hauptsächlich durch die GEWOBA wurden in den 50er und 60er Jahren über 3.000 Wohnungen errichtet, vorwiegend für den sozialen Wohnungsbau. Zugleich entstand in den Jahren 1960 bis 1964 im Zuge des Neuausbaus der Bundesstraße 75 der sieben Hektar große Sodenmattsee und der den See umschließende Park. Der nahezu kreisrunde See mit Badebucht dient Wassersportzwecken.

Am Rande des Parks um den Sodenmattsee liegen fast alle Senioreneinreichtungen Huchtings (Bremer Heimstiftung, Arbeiterwohlfahrt, Gewoba, Senioren Wohnpark Weser). Hier ist auch das 1980 gebaute Hallenbad in Huchting angesiedelt.

An der Amersfoorter Straße befindet sich in einer ehemaligen Schule das Bürger- und Sozialzentrum Huchting, kurz auch BuS genannt. An diesem Ort finden sich u.a. zusammen: Der Kulturladen, das Bürgerhaus, das Behinderten-Zentrum der AWO, der Verein Arbeit und Ökologie, das Haus der Familie und Sozialeinrichtungen der Stadt sowie Einrichtungen der Volkshochschule, der Pfadfinder, von Selbsthilfegruppen, des Sportvereins, für Ausbildung, von Musikgruppen, des Mädchentreffs, des Mütterzentrums und des Kinderladens.

Sodenmatt hat eine Kirche (St. Johannes/Sodenmatt) und drei Schulen, die Grundschule Delfter Straße mit einem Förderzentrum, das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und die Wilhelm-Wagenfeld-Schule (Berufliche Schulen für Gestaltung, Fachoberschule für Gestaltung und Berufliches Gymnasium für Gestaltung und Multimedia).

Grolland

Grolland: St.-Lukas-Kirche

Fläche: 1,80 km², 3332 Einwohner[1]

Grolland liegt zwischen zwei Flussläufen der Ochtum (neue und alte Ochtum) und zwischen der Neustadt und Kirchhuchting. Der städtebauliche Zusammenhang zwischen den Huchtinger Ortsteilen und Grolland wird gebildet durch die beiden Verkehrsachsen Bundesstraße 75 und Straßenbahnlinie 1 und 8 sowie den Park links der Weser. Dieser 1976 zwischen Grolland und Huchting entlang der Ochtum angelegte Park entwickelt sich zu einem vielgenutzten Naherholungsgebiet.

In der Straße Am Vorfeld befindet sich die St.-Lukas-Kirche, eine Stahlnetzkonstruktion, geplant von dem Bremer Architekten Carsten Schröck mit Beratung durch Frei Otto. Sie steht, obwohl erst 1962–64 gebaut, unter Denkmalschutz. Die Kirche hat Ähnlichkeit mit der Kongresshalle in Berlin. Im Gegensatz zur Kongresshalle, bei der die Dachbügel aus Beton von konventionellen Wänden getragen werden, werden hier die Bügel aus Leimholzbindern nur von dem Stahlnetz verbunden.

Das um den Grollander See gelegene Gebiet Kuhlen der Gemeinde Stuhr (Landkreis Diepholz) grenzt direkt an Grolland. Kuhlen bilden eine Art Enklave und ist von der Startbahn des Bremer Flughafens, die hier teilweise auf niedersächsisches Gebiet reicht, vom Rest des Landkreises getrennt.

Politik, Verwaltung

Huchting: Ortsamt u. Polizei

Beirat

Der Beirat Huchting tagt regelmäßig und in der Regel öffentlich im Ortsamt oder in anderen Einrichtungen wie z. B. Schulen. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene direkt gewählten Vertretern zusammen. Die Beiratswahlen finden alle 4 Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Für seine Arbeit bildet er Fachausschüsse. 2009 wurde der erste Jugendbeirat in Bremen, mit 15 jugendlichen Mitgliedern, in Huchting gebildet.

Beiratssprecher ist Dieter Blanke (SPD). Seine Stellvertreterin ist Lisa Wargalla (Bündnis 90/Die Grünen).

Ortsamt

Das Ortsamt Huchting ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es befindet sich am Franz-Löbert-Platz in Kirchhuchting. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben von öffentlichem Interesse mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiter ist Uwe Martin.

Geschichte

Namen

Der Name Huchting soll sich vermutlich auf einen hochgelegenen Thingplatz (Gerichtsplatz auf dem „Hohen Thing“) beziehen. Der Name Hucht-ing (-ing, -inghen, häufige althochdeutsche Endung für Heim, Heimstatt) könnte auch auf eine hochgelegene Siedlung der Chauken hindeuten, die hier ab 300–200 v. Chr. auf der im Vergleich mit der kilometerbreiten Flussmarsch zwischen Weser und Ochtum höhergelegenen und damit weitgehend hochwasserfreien Vorgeest siedelten. Der Name wandelte sich von Huhtinge (1171), Huchtinge (1189) zu Huchtyghe (1259) und Huchthingehe (1362) und schließlich zu Huchting (1385).

Kerchhoytiggen (1288) oder Kerchutinghen (1348) oder Kerchuchtighe (1368) und Miydeddelshuchtinghe (1384) oder Myddelshuchtingh (1420) werden im 13. bzw. 14. Jahrhundert die Dorfteile genannt. Das Gebiet Brokhuchtings kommt schon 1062 als Huchtinghebroch vor, also als ein Huchtinger Bruchland. Der Name des Ortsteils Grolland steht für „Gronland“, also für ein sehr grünes Land. Der Ortsteil Sodenmatt hat seinen Namen von einer alten Flurbezeichnung. Es war ein torfiges Wiesengrundstück, auf dem Soden gestochen wurden. Warfeld und Wardamm an der Ochtum steht für „Ware“ als eine Fischvorrichtung.

Urgeschichte

Gestaltet wurde die Landschaft von mehreren Eiszeiten des Pleistozäns. Die Eiszeiten gestaltete die Landschaft völlig neu und beeinflussten auch den Verlauf von Weser und Ochtum. Die sich zurückziehenden Gletscher gaben den Weg für das Urstromtal der Weser nach Norden wieder frei. Das Urstromtal prägte auch die Huchtinger Landschaft. Die Vorgeest zum Urstromtal der Weser wurde durch Sandplatten, Sümpfe, Kleinmoore und Dünenreste geformt.

In der jüngeren Steinzeit ab etwa 4000 v. Chr. ist eine frühe Besiedlung der Marschen durch zahlreiche Steinzeitfunde belegt. Huchting ist ein Durchgangs- und Siedlungsland während Stein-, Bronze- und Eisenzeit, wie Bodenfunde z.B. auf dem Hohen Horst beweisen. In der Umgebung wurden Großsteingräber (7000–2000 v. Chr.) gefunden. [2][3]

300–200 v. Chr. erfolgte die Besiedlung durch die Germanischen Chauken. Auf dem Hohen Horst wurde durch Funde von Dr. Alfred Schweder und nach archäologischen Grabungen des Landesamtes für Archäologie drei Gebäude nachgewiesen, die aus der Zeit des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr. stammen.[4]

Von 12 v. Chr. bis 16 n. Chr. unterwarfen sich für kurze Zeit die Chauken den Römern. Es gab Handelskontakte mit den Römern, auch belegt durch Funde auf dem Hohen Horst. 47 n. Chr. scheiterte ein römischer Eroberungsfeldzug zur Unterwerfung der Küstenregion (Bericht 50 n. Chr. durch Plinius den Älteren).[5][6] Um 350 gingen die Chauken im Stammesverband der Sachsen auf.

Im 5./6. Jahrhundert fielen Sachsen auch aus dem norddeutschen Raum zwischen Weser und Elbe in England ein. Englische Prägestempel auf Gefäßen sächsischer Rückwanderer oder aus Handelsbeziehungen sind in Huchting nachweisbar.

Huchting

Mittelalter

Spätestens seit dem Mittelalter wurde die Verengung der Flussniederung der Huchtinger Geest bis hin zum Weserufer bei Bremen im Fernhandel als Querung benutzt – als Teil des Handelsweges „Flämische Straße“ und östlicher Zugang zur Friesischen Straße.

1062 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Brokhuchtings als Huchtinghebroch. Das Gebiet wurde von König Heinrich IV. der bremischen Kirche vermacht.

Ab dem 12. Jahrhundert ist auf dem Gebiet Huchtings eine verstärkte Besiedelung zu verzeichnen. Aus dem Jahr 1171 soll dort ein aus vier Bauernschaften bestehendes Kirchspiel des Namens Huhtinge überliefert sein, das dem Lokator Friedrich von Mackenstedt zugeordnet war.

1158 wurde die Ochtum erstmals als „Ochtmund“ = Ochtummündung erwähnt.
1171 wurde dann auch Huhtinge erwähnt. Neben den Erzbischöfen von Bremen haben vor allem die Grafen von Oldenburg und Delmenhorst Einfluss in Huchting und im Vieland.

1200 erhielt der „Unternehmer“ Hermann die Erlaubnis zur Urbarmachung im Huchtinger Gebiet. Seine Wohnstelle befand sich wahrscheinlich bei der Flur „Hermannsburg“. 1201 findet der Bau einer Kirche Erwähnung. Erstmalig wurde 1288 Kirchhuchting als Kerchhoytiggen und 1384 Mittelshuchting als Myddelshuchtinghe urkundlich genannt.

Hansezeit und Reformation

Seit dem 14. Jahrhundert – zeitgleich mit dem Höhepunkt der territorialen Ausdehnung des Einflusses der Hanse – stand Huchting unter den Einfluss des danach alle Grundherrschafts-, Schutz- und Wegerechte ausübenden Rates von Bremen. Nach der Reformation wurde mit Übernahme aller Episkopatsrechte durch den Bremer Rat das zuvor auch für Huchting bestehende Patronat des Kapitels des Domes zu Bremen beendet. Dieses ist eine als bemerkenswert zu bezeichnende Verbundenheit mit Bremen, da die geographische Entfernung relativ groß war und in der Besiedelungsgeschichte die Anbindung an die niedersächsischen Grafschaften Hoya und Delmenhorst bestand. Eine große Zahl der Umlandgemeinden Bremens des Domkapitels unterstanden auch nach der Reformation weiterhin dem lutherischen Dom, später dem Dom zu Verden, darauf folgend dem Stader Konsistorium der Hannoverschen Landeskirche, ehe sie dem Rat zu Bremen unterstellt wurden.

Dreißigjähriger Krieg

Als außerhalb der Verteidigungsanlagen gelegenes buten-bremisches Dorf entbehrte Huchting nicht zuletzt aufgrund der Neutralität Bremens im Dreißigjährigen Krieg des Schutzes einer starken Kriegspartei und war marodierenden Söldnern jeglicher Provenienz ausgeliefert. Schon aus dem Jahr 1624 ist von der Klage der Huchtinger überliefert „das ein Stein in der Erde zum Mitleiden bewogen werden konnen“. 1631 sei etwa die Hälfte der Einwohner elendig verdorben und gestorben.

18. Jahrhundert

In der Folgezeit war Huchting wieder weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Selbst die wenigen, die sich eines ausreichend großen eigenen Grundbesitzes erfreuen und – abgesehen von Seuchen und Hochwassergefahren – erfolgreich wirtschaften konnten, waren politisch in Bremen kaum repräsentiert.

19. und 20. Jahrhundert

Die Eisenbahn

Jahrhundertelang behielt der Ort seine dörfliche Idylle. Der 1867 eröffnete Bahnhof an der Bahnstrecke Bremen–Oldenburg schuf erstmals einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1881 siedelte sich Phillipp Bayer u. a. mit dem Bahnhofshotel an, dieses wurde 1897 umgebaut und ist im Wesentlichen noch so erhalten. Als das Gleisnetz zweigleisig ausgebaut wurde, musste um 1900 auch der Bahnhof erneuert werden. Der Bau der hier beginnenden Bremen-Thedinghauser Kleinbahn (BTE-Trasse) 1908–1910 machte den Huchtinger Bahnhof zum Umschlagplatz für Rinder und Schweine auf dem Weg zum Bremer Schlachthof. Seit 1967 halten in Huchting keine Personenzüge mehr, ein Teil des Bahnhofs wurde abgerissen.

Die Kleinbahn führte vom Huchtinger Bahnhof 1910 nach Thedinghausen. Sie hatte einen Haltepunkt an der Obervielander Straße. Hier befand sich auch ein Bahnhofsrestaurant. 1955 wurde die Personenbeförderung aufgegeben, und der Güterverkehr war sehr geringfügig. Die Bahntrasse ist aktuell als Trasse für eine Verlängerung der Stadtbahnlinien in der Diskussion und im Planfeststellungsverfahren.

Neue Betriebe

Die unmittelbare Nähe zum Flughafen im Neuenlander Feld und die nunmehr verstärkte Luftfahrt- und Rüstungsindustrie spielen für die Entwicklung Huchtings seitdem eine größere Rolle. Es handelt sich insbesondere um die Betriebe:

  • Forschungsinstitut der Reichsmarine, Obervielander Str. 32 in Kirchhuchting; später Standort der Fa. Heinrich August Schulte, die heute als Thyssen Krupp Schulte firmiert.
  • Metallwarenfabrik Th. Klatte von Theodor Klatte (1893–1962) für Abgasanlagen und Triebwerke, die sich seit 1937 am Standort Zum Huchtinger Bahnhof 25 in Kirchhuchting befand, mit den Lager für Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg. Danach Demontage des Betriebes, der in kleinerem Umfang bis 1980 bestand. Heute befindet sich hier die ZF Lenksysteme Nacam GmbH.
  • Focke-Wulf-Werk im nahen Neuenlander Feld; später wurde daraus die Vereinigte Flugtechnische Werke, heute Airbus.
Neue Siedlungen

1934 entstanden am Hohenhorster Weg Siedlerstellen als Reichsheimstätten.
Um 1934 wurde an der Varreler Bäke in Mittelshuchting für Arbeiter der in der Bremer Neustadt befindlichen Brauerei Beck & Co. ein Siedlungsgebiet erschlossen, der Ortsteil Grolland entstand als Gartenstadt.
In den 1950er bis 1970er Jahren wurden hauptsächlich von der GEWOBA (früher Neue Heimat), zumeist als sozialer Wohnungsbau, viele Geschosswohnungsbauten errichtet.
Vorwiegend Reihenhäuser entstanden von 1954 bis 1958 in Kirchhuchting an der Hermannsburg und 1964 bis 1968 in den Flutgeschädigtensiedlungen „Blanker Hans I und II“.

Grolland

Gronland fand 1189 erstmals Erwähnung. Es war eine Kolonialgründung des welfischen Ministerialen Friedrich von Mackenstedt, der auch das Kloster Heiligenrode gründete. Er und der Erzbischof von Bremen waren die Grundherren.

In dem kleinen Dorf Ware (Ware = Fischvorrichtung), das erstmals 1290 erwähnt wurde, sind urkundlich 3 bis 4 Häuser genannt worden. Aus dem Gebiet auf der linken Ochtumseite wurde das Warfeld und die Straße von Bremen nach Delmenhorst hieß später Wardamm.

Nach dem Stedinger Krieg von 1233 bis 1234 nahmen die Grafen von Oldenburg stärkeren Einfluss auf das Gebiet, während Bremer Bürger als Grundherren auftraten. Die noch sehr kleine Siedlung lag an der Grollander Straße, die auch Schwarzer Weg hieß. 1803 wurde das Dorf bremisch und ab 1870 Teil der bremischen Landgemeinde Huchting. Kirchlich gehörte Grolland zunächst zu Stuhr und seit 1914 zu Huchting.

Im 16. Jahrhundert entstand das befestigte Gut Grolland aus Oldenburgischen und Heiligenroder Ländereien. Das Gut wurde 1653 an den Bremer Ratskellermeister Wilken Meyer verkauft und wechselte danach mehrfach seinen Besitzer, um 1742 an Christian Eberhard Niemeyer zu gelangen, der ein zweigeschossiges Herrenhaus baute. Das Herrenhaus, in dem 1795 der Bruder des Königs von Frankreich Ludwig XVI., der Graf von Artois – später König von Frankreich – nächtigte, stand noch bis 1965. 1919 wurde das Gut aufgegeben und Teile der Ländereien verkauft.

1909 wurde eine neue Straße von Bremen über Grolland nach Huchting gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden nach Vorkriegsplänen neue Häuser, so auch der Grollander Krug. Es entwickelte sich aus dem Dorf eine Vorstadtsiedlung am Reißbrett zwischen „Storchennest“ und Gut Grolland. Als erste größere bremische Siedlung bauten die Bürger in den Jahren von 1935 bis 1940, betreut durch die gemeinnützige Siedlungs- und Baugenossenschaft Grolland e.G. (ab 1938 „Brebau“), „eine inszenierte Ländlichkeit“ als Gartenstadt-Projekt für kinderreiche Familien, für rd. 5.000 Einwohner, bestehend aus 42 verschiedenen Siedlerhaustypen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1950 bis 1970 wurde die Bebauung durch die Brebau und private Bauherren weitergeführt. Grolland ist baulich geprägt durch seine Einfamilien- und Reihenhäuser mit seiner eher bürgerlichen, sozial mittelständischen Bewohnerschaft[7]

Kirchengeschichte

Die älteste Kirche in Huchting ist die evangelische Kirche St. Georg in Kirchhuchting. Sie wurde von 1877 bis 1879 an Stelle einer mittelalterlichen Kirche errichtet. Patronatsherr war bis zur Reformation das Domkapitel, danach der Rat der Stadt.

Die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde gründete sich 1964 als „Gemeinde an der Vareler Bäke“. 1971 entstand die moderne Kirche an der Luxemburger Straße in Mittelshuchting Nach Plänen von Carsten Schröck. Der kritische, antiautoritäre Pastor Wolfgang Schiesches prägte von 1964 bis zu seiner Suspendierung 1972 das Geschehen in der Kirchengemeinde.

Die Gemeinde St. Johannes entstand 1964 in einem Privathaus. 1971 wurde nach Plänen von Fritz Schumacher und Claus Hübner eine kleine Kirche in der Straße Am Sodenmatt errichtet.

Die Lukas-Kirche in Grolland wurde 1963 nach Plänen von Carsten Schröck gebaut. Der moderne Kirchenneubau ist mehrfach ausgezeichnet worden.

Die evangelische St.-Matthäus-Gemeinde entstand 1960 ebenfalls nach Plänen von Schröck. Der Kirchenneubau von 1966 befindet sich an der Hermannsburg in Kirchhuchting.

Die katholische Kirchengemeinde St. Pius begann 1959 und errichtete ihre Kirche bis 1963 nach Plänen von K. H. Bruns „Am Willakedamm“ in Kirchhuchting.

Einwohnerentwicklung

Um 1812 hatte Huchting mit Grolland lediglich 637, um 1885 schon über 1.000, um 1905 bereits 1.361, um 1920 über 2.000 und 1933 dann 2.726 sowie 1940 schließlich 7.500 Einwohner. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg lebten 6.327 Einwohner in Huchting, 1955 waren es 10.377. Durch den sozialen Wohnungsbau wuchs Huchting rasant und hatte 1965 bereits 23.957 Einwohner. Es erreicht 1970 seinen Höchststand mit 37.259 Einwohnern. Danach wird in Huchting zwar noch in bescheidenem Maße gebaut, aber die Familien werden kleiner, die Anzahl der Bewohner pro Wohnung verringert sich erheblich, und die von jedem Einwohner durchschnittlich in Anspruch genommene Wohnfläche wächst in den Jahren von 1965 bis 2004 von rd. 24 auf ca. 36 m² WF/Einw. 1980 wohnen deshalb noch 33.046, im Jahr 1995 sind es noch 29.675 Einwohner in Huchting mit gleichbleibender Tendenz. Der Anteil der Migranten, vor allem in den Ortsteilen Sodenmatt, Kirch- und Mittelshuchting, ist mit 34,5 % sehr hoch.[8]

Orts-/Stadtteil 1812 1885 1905 1955 1975 1995 2007
Mittelshuchting 147 12.167 10.905 10.984
- Brokhuchting 226 348
Sodenmatt 0 0 8.821 6.923 6.921
Kirchhuchting 242 548 9.959 8.382 8.126
Grolland 22 4.523 4.306 3.465 3.337
Stadtteil 637 1.000 1.361 10.377 35.252 29.675 29.369

Angaben ab 1975 als Jahresmittelwerte vom Statistischen Landesamt
Grolland: Angabe bei 1955 von 1960
Stadtteil Huchting: Angabe 1885: Schätzung; Angabe 1905: ohne Grolland

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die evangelische neugotische Kirche St. Georg in Kirchhuchting, geplant 1877/79 von Eduard Gildemeister und Heinrich Deetjen.
  • Die moderne evangelische St.-Lukas-Kirche von 1963/64 in Grolland vom Architekten Carsten Schröck.
  • Die moderne katholische St.-Pius-Kirche von 1963 am Willakedamm in Kirchhuchting vom Architekten Karl-Heinz Bruns mit einer Orgel von Kreienbrink.
  • Die moderne evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche von 1971 in Mittelshuchting vom Architekten Carsten Schröck mit einer Orgel der Gebr. Osterlinger von 1987. Bemerkenswert ist die Stahlnetzkonstruktion des Daches.
  • Die moderne evangelische St.-Matthäus-Kirche von 1966 an der Hermannburg in Kirchhuchting von Carsten Schröck mit einer Orgel von Kleuker (1970).

Denkmale

→ Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Huchting

Kunst

  • Amsterdamer Straße: Die Freiheit des Hasen, Wandbild von Jimmi D. Paesler
  • Antwerpener Straße 17–23:
    • Make up, Wandbild von Christine Meise
    • Make up, Wandbild von Li Portenlänger
    • Make up, Wandbild von Edeltraut Rath
  • Delfter Straße 10 und 16 (Schulen):
    • Künstlicher Wald I und II von Barbara Claassen-Schmal und Dieter Schmal
    • Fenderobjekte von Barbara Claassen-Schmal und Manfred Claassen
    • Wandmalerei am Treppenturm von Peter-J. Splettstößer
    • Kunst und Aktion in Huchting, Wandmalerei an Betonwand von Peter-J. Splettstößer
    • Raumbilder von Jörn-Peter Dirx und von Jürgen Schmiedekampf
    • Zunge und Schere, Wandbild von Bernd Fischer
  • Flämische Straße 9 (Schule): Windflügel von Tomitaro Nachi
  • Hermannsburg: Figur aus der Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen
  • Huchtinger Heerstraße 8: Bedrohte Zukunft, Wandbild von Jimmi D. Paesler
  • Nimweger Straße: Frankensteins Rache, Wandbild von Jimmi D. Paesler
  • Robinsbalje 10: Guten-MorgenBild von Wilfried Siebold
  • Park am Sodenmattsee: Platz der vier Winde von Birgitta Weimer [9]

Parks und Grünanlagen

Park links der Weser an der Ochtum
Sodenmattsee

Folgende Parks und Grünanlagen befinden sich in und um Huchting:

Der Park links der Weser

Der Park links der Weser liegt im Stadtteil Bremen-Huchting zwischen den Ortsteilen Huchting und Grolland sowie der Gemeinde Stuhr, ca. 4 Kilometer westlich vom Zentrum Bremens auf der linken Weserseite. Der Park wird durchschnitten von der Bundesstraße 75 und der daneben verlaufenden Straßenbahnlinie. Nördlich wird er tangiert von der Eisenbahnlinie Bremen-Oldenburg und findet danach seine Ergänzung in einem Naturschutzgebiet. Durch die Verlegung der Ochtum – ein von Wegen begleiteter schlängelnder Flusslauf mit naturnah gestalteten Ufer- und Flachwasserzonen – entstand das gestalterische Rückgrat des „Ochtumparks“. Der Landschaftspark ist zusammen mit dem nördlichen Naturschutzgebiet etwa 300 Hektar groß. Er entstand seit etwa 1978 und ist noch immer in der Weiterentwicklung. Im Landschaftsplan heißt es: „Übergeordneter für die Entwicklung des Planungsraumes ist die Erhaltung und Weiterentwicklung einer siedlungsnahen, durch Grünlandnutzung geprägten Kulturlandschaft.“

Park um den Sodenmattsee

Der Park um den Sodenmattsee entstand um 1964 im Zusammenhang mit dem Ausbau der B75. Ein Hallenbad, mehrere Altenzentren, zwei Schulen und die Stadtteilfarm ergänzten die Bebauung um diesen Bereich. Um 2002 bis 2004 wurde die Parkanlagen durch neue Grünflächen, Wege, Spielplätze und Erholungszonen erheblich aufgewertet. Neue Wohngebiete und Seniorenwohnanlagen begrenzen nun das Gebiet im Südosten.

Der Bösepark

Der kleine Bösepark befindet sich im Zentrum von Kirchhuchting. Er entstand in den 1960er Jahren durch die Initiative der Erbengemeinschaft des Kaufmanns Böse.

Grüne Bänder der Erholung sind
  • Das Naturschutzgebiet an der Ochtum, nordwestlich vom Park links der Weser, hat eine Größe von ca. 375 ha. Die Fauna und Flora kann sich hier weitgehend ohne Beeinträchtigungen der Zivilisation eigenständig und entsprechend den natürlichen Gegebenheiten entwickeln. Das Gebiet ist zusammen mit dem Park links der Weser ein großer Freiraumkeil zwischen Stuhr und Strom.
  • Die Varreler Bäke bildet im Westen eine landschaftlich schöne Abgrenzung von Huchting. Der gerade Flusslauf wurde 1983 durch einige Flachwasserzonen ökologisch aufgewertet.
  • Von Bremen-Neustadt bis zur Varreler Bäke erstreckt sich ein grünes Band. Einbezogen sind die Kleingartengebiete, der Deich zwischen Grolland und Kuhlen, der Park links der Weser mit dem Heulandsweg und der Park am Sodenmattsee.
Die sieben Kleingartenanlagen in Huchting sind

Am Eichenhain, Asbrook, Hohe Feld, Hohenhorster Park, Klein Holland, Ochtum-Warfeld und Thurmkamp.

Öffentliche Einrichtungen

Allgemein

  • Das Ortsamt Huchting in Kirchhuchting, Franz-Löbert-Platz 1/Obervielander Straße
  • Die Stadtteilbibliothek im Roland-Center in Kirchhuchting
  • Das Bürger- und Sozialzentrum (BUS) in Sodenmatt, Amersfoorter Straße ist seit 1987 ein Bremer Bürgerhaus
  • Das Polizeirevier Huchting in Kirchhuchting, Franz-Löbert-Platz 1
  • Die Freiwillige Feuerwehr Huchting in Kirchhuchting, Obervielander Str. 26

Schulen und Schulzentren

In Huchting gab es 2007 für ca. 4.000 Schüler 7 Schulstandorte mit 13 Schulen:

  • Das Förderzentrum Huchting, Flämische Straße 9 für rund 100 Schüler
  • Die Schule Grolland, Brakkämpe 4, ist eine Grundschule und ein Förderzentrum (FÖZ) für zusammen rd. 250 Schüler
  • Die Schule an der Robinsbalje 10 ist eine Grundschule und Ganztagsschule für rd. 340 Schüler
  • Die Schule Kirchhuchting, Kirchhuchtinger Landstraße 28 ist eine Grundschule für rund 150 Schüler
  • Die Schule an der Delfter Straße 10 ist eine Grundschule für rd. 400 Schüler
  • Die Oberschule an der Hermannsburg 32f ist ein Schulzentrum der Sekundarstufe I und Ganztagsschule für rd. 560 Schüler
  • Die Roland zu Bremen Oberschule an der Flämischen Straße 9 ist eine Oberschule (Sekundarstufe I) und Zentrum für unterstützende Pädagogik mit Ganztagsbetrieb für rd. 560 Schüler
  • Die Schulen an der Delfter Straße 16 mit
    • dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, benannt nach dem Naturforscher Alexander von Humboldt, für rd. 997 Schüler
    • der Wilhelm Wagenfeld Schule, ein Schulzentrum der Sekundarstufe II, benannt nach dem Bauhausmeister Wilhelm Wagenfeld, mit
      • der Berufsschule für Gestaltung für rd. 700 Schüler, mit den Fachbereichen Medien und Drucktechnik, Fotografie, Körperpflege und Bekleidung/Orthopädieschuhtechnik
      • der Fachoberschule für Gestaltung (FOS) für rd. 390 Schüler und
      • dem Beruflichen Gymnasium für Gestaltung und Multimedia (BGy) mit rd. 140 Schülern
  • Die katholische, private St.-Pius-Schule Willakedamm 6, ist eine Grundschulefür rd. 100 Schüler

Soziales und Kultur

Bürger und Sozialzentrum-BUS

Der Stadtteil Huchting war – trotz seiner Größe von rund 30.000 Einwohnern – in den 1970er Jahren mit viel zu wenigen sozialen, kulturellen und freizeitlichen Einrichtungen ausgestattet. Als Einrichtungen gibt es aber inzwischen:

  • Das Bürger- und Sozialzentrum Huchting (BuS) in Sodenmatt entstand Ende der 1980er Jahre. Hier fanden sich u.a. zusammen der Kulturladen, das Bürgerhaus, das Behinderten-Zentrum der AWO, ein Mütterzentrum, Selbsthilfegruppen und Initiativen gegen Arbeitslosigkeit für Ausbildung und für bessere Ökologie, das Haus der Familie, Kinderladen, Pfadfinder, Sportverein, Musikgruppen, Volkshochschule etc.
  • Es gibt in Huchting 22 Kindergärten, Kindertagesheime und Kindergruppen sowie ein Jugendfreizeitheim.
  • Als Senioreneinrichtungen sind in Huchting vertreten: „Haus Huchting“ an der Tegeler Plate, die „Residenz am Sodemattsee“, altengerechte Wohnungen an der Tegeler Plate, der Kirchhuchtinger Landstraße und der Eindhover Straße, die Begegnungsstätte „An der Schüttenriehe“ und das Dienstleistungszentrum Huchting.
  • Die Stadtteilbibliothek Huchting befindet sich im 2. Obergeschoss des Roland-Centers.
  • Das Hallenbad am Sodenmattsee – gebaut 1980 – ist für diesen sozial betroffenen Stadtteil eine wichtige Einrichtung.
  • Die Stadtteilfarm für Kinder am Sodenmattsee entstand um 1987.
  • Das Huchtingarchiv in der St.-Georg-Gemeinde ist ein ehrenamtlich geführtes Stadtteilarchiv mit Biographien und Unterlagen zur Stadtteilgeschichte.

Kirchen

Siehe auch Liste der Kirchen in Bremen

  • Die evangelische Kirchgemeinde Dietrich-Bonhoeffer in Mittelshuchting, Heinrich-Plett-Allee/Luxemburger Straße 29
  • Die evangelische Kirchgemeinde St. Georg in Kirchhuchting, Kirchhuchtinger Landstraße 24
  • Die evangelische Kirche St. Johannes-Sodenmatt, Am Sodenmatt 34
  • Die evangelische Kirchgemeinde St. Lukas in Grolland, Am Vorfeld 22
  • Die evangelische Kirchgemeinde St. Matthäus in Kirchhuchting, Hermannsburg 32e
  • Die katholische Kirchgemeinde Sankt Pius in Kirchhuchting, Willakedamm 6
  • Die Neuapostolische Kirche, Am Sodenmatt

Sport

  • Die Bezirkssportanlage Huchting, Obervielander Straße 80
  • Die Sportanlage Grolland, Osterstader Straße 7
  • Das Hallenbad Huchting in Sodenmatt, Delfter Straße 22/24
Vereine
  • Der Fußball-Club Huchting in Kirchhuchting, Obervielander Straße 80
  • Der Reit- und Fahrclub Niedervieland, in Mittelshuchting, Brokhuchtinger Landstraße 76
  • Der Schützenverein Huchting in Kirchhuchting, Obervielander Straße 84
  • Der Sportangelverein Links der Weser in Grolland, Wardamm 99
  • Der Tennisverein Süd in Kirchhuchting, Hohenhorster Weg 63
  • Der Turn- und Sportverein Huchting (TuS Huchting ), in Kirchhuchting, Obervielander Straße 76, ist der älteste (von 1904) und größte Sportverein in Huchting
  • Der Turn- und Sportverein Grolland (TSV Grolland), Osterstader Straße 7

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Huchting ist eine Wohnstadt. Lediglich in Mittelshuchting an der Huchtinger Heerstraße und an der Kleinbahn in Kirchhuchting (Obervielander Straße, Dovemoor) befinden sich Gewerbegebiete, die bis zu 1.000 Arbeitsplätze aufweisen.

Verkehr

Straßenbahn in Huchting
Öffentlicher Personennahverkehr ÖPNV

Die zentrale Umsteigehaltestelle aller Linien der Bremer Straßenbahn (BSAG) ist Kirchhuchting Roland-Center. Folgende Linien treffen hier zusammen:

  • Straßenbahnlinie 1: Huchting–Grolland–Zentrum–Osterholz
  • Straßenbahnlinie 8: Huchting–Grolland–Zentrum–Kulenkampffallee
  • Nachtlinie N1: Huchting–Grolland–Zentrum–Osterholz
  • Buslinie 52: (Kattenturm)
  • Buslinie 55: (Stuhr/Brinkum)
  • Buslinien 57 und 58: Beide als Ringverkehr in Huchting
Regionalverkehr

Buslinien 201 (Delmenhorst), 204 (Moordeich–Delmenhorst), 214 (Moordeich/Delmenhorst), 226 (Moordeich/Wildeshausen)

Straßen

Fernstraßen: Bundesstraße 75

  • in südwestlicher Richtung nach Delmenhorst mit Anschluss auf die A 28 nach Oldenburg.
  • in nordöstlicher Richtung nach Bremen über das künftige Autobahnkreuz Bremen-Neustadt (A 281).

Örtliche Erschließungen: Kirchhuchtinger Landstraße nach Moordeich/Stuhr (dort Anschluss an die A 1), Huchtinger Landstraße nach Delmenhorst, Heinrich-Plett-Allee nach Moordeich/Stuhr und Norderländer Straße (Grolland) nach Stuhr.

Rad- und Wanderwege
  • Von Mittelshuchting über Auf dem Klaukamp in den Park Links der Weser an der Ochtum nach Grolland
  • Von Kirchhuchting über die Höhpost, Achterfeldweg durch den Park nach Grolland
  • Von Kirchhuchting über den Hohenhorster Weg, Heulandsweg durch den Park nach Grolland
  • Von Kirchhuchting über den Hohenhorster Weg vorbei am Hohenhorster See über den Schweinekamp nach Stuhr
  • Von Mittelshuchting an der Varreler Bäke nach Sodenmatt, Varrel, Moordeich und Stuhr
  • Von Mittelshuchting durch die Ochtumniederung zum Wardamm nach Grolland und Woltmershausen
  • Von Grolland über die Deiche der Ochtum im Park Links der Weser vorbei am Flughafen Bremen nach Brinkum oder Altstuhr
  • Von Grolland über die beiden Deiche der Grollander Ochtum zum Storchennest am Wardamm und zur Alten Ochtum oder nach Mittelshuchting sowie umgekehrt über den Westerlandweg zur Neustadt bzw. über den Deich zum Park Links der Weser

Straßennamen und ihre Bedeutung

In Huchting gibt es viele Straßennamen, die sich auf die ländliche Geschichte des Ortsteiles, die anliegenden Felder oder die geographische Situation beziehen.

  • Auf die Geschichte, vor allem ländliche Geschichte, beziehen sich Namen wie:
    • An der Dingstätte (erinnert an den Ort des Things, Gerichtstätte der Chauken)
    • Der Alte Dorfweg (war Kern des alten Dorfes Kirchhuchting)
    • Die Mittelshuchtinger Dorfstraße (führte durch den alten Dorfkern Mittelshuchtings)
    • Die Grollander Straße (erster Siedlungsbereich weniger Häuser in Grolland)
  • Auf die bäuerliche Herkunft von Huchting, auf frühere Flurnamen und Grundstückseigner verweisen:
    • die Flurnamen wie Achterfeldweg (hinter dem Feld), Achterkampsweg (hinter dem Kamp), Am Hasskamp (Hase=Bodennebel), Am Pferdekamp, Am Sodenmatt, Asbrook (Brook = Feuchtland), Auf den Heidstücken, Auf dem hohen Ende, Auf den Kahlken, Auf dem Klaukamp (evt. von Tierklaue), Bauerland, Bokellandsweg (Boclo = Buchengehölz), Braaklandsweg und Brakkämpe (Brachland), Dovemoor (Doves = taubes, also unfruchtbares Moor), Heulandsweg, Kielkämpe (nach der Kielform), Kloßkampsweg, Kosterkamp (Feld des Kosters = Küster), Kötnerweide (Kötner = Kleinbauern, Krummacker), Küsterkamp (Feld des Küsters), Leerkämpe (Vorweide), Ortkampsweg, Roggenkamp, Ruggentun, Ruschkamp, Ruschkämpe, Schlängbaum (slenkboom = Schlagbaum), Trupen, Wehkamp (Wede = Weide), Willakedamm (Wilke = Weide, Lake = stehendes Wasser), Vorweide und in Grolland Am Vorfeld, Brakkämpe, Hemmelskamp, Vehrels (Verdel = Viertel);
    • die Eigner- oder Hofnamen wie Lampehof, Borchershof, Bi’n Eekhoff (beim Eichenhof).
  • Auf die lokale Landschaftsgeographie beziehen sich Namen wie Am Huchtinger See, Am Kirchdeich, An der Höhpost, An der Varreler Bäke, Grollander Deich, Hohenhorster Weg.
  • Auf Straßenbedeutung, Orte oder Gebäude beziehen sich Straßennamen wie

Zumeist erhielten die neuen Straßen ihren Namen, als die großen Wohnsiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden:

Namen von Personen als Straßennamen gibt es in Huchting nur selten:

  • Die Heinrich-Plett-Allee wurde nach dem ersten Vorsitzenden des Wohnungsunternehmens Neue Heimat benannt.
  • Carl-Hurtzig-Straße: Als erster Nichtlandwirt wurde Carl Hurtzig (SPD) zum Gemeindevorsteher in Huchting gewählt und 1933 durch die Nationalsozialisten entlassen.
  • Der Franz-Löbert-Platz ehrt den ersten Nachkriegsortsamtsleiter und Innensenator Franz Löbert (SPD).
  • In Grolland befinden sich aus der Zeit des Nationalsozialismus als Straßennamen von „de Stedinger Buren [de] streden for her billige Freedom un Vaderland unner dat Leit van Bolke van Bardenfleth, Tammo van Huntorp und Detmar tom Dyk“. 1234 wurden die Stedinger im Stedingerkrieg in der Schlacht bei Altenesch von einem Heer der Bündnispartner des Erzbischofs von Bremen, der Stadt Bremen und weiterer über 20 Grafen und Fürsten vernichtend geschlagen. Anführer des Heers der Stedinger waren Thammo von Huntorp, Detmar tom Dyk (tom Dieke) und Bolko von Bardenfleth. Die Stedingsehre hat denselben historischen Hintergrund.

Persönlichkeiten

Alphabetisch geordnet

  • Richard Boljahn (SPD) (1912–1992), in Huchting wohnhafter SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bremer Bürgerschaft von 1951 bis 1969, DGB-Vorsitzender in Bremen und Aufsichtsratsvorsitzender der GEWOBA.
  • Hermann Borchers (1903–1972), Sprecher der Huchtinger Bauern, Deichhauptmann, Präsident der Bremer Landwirtschaftskammer, von 1947 bis 1971 SRP/DP/CDU-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Tölke Borchers (1934–2009), von 1987 bis 1995 CDU-Bürgerschaftsabgeordneter, Präsident der Bremer Landwirtschaftskammer von etwa 1976 bis 1996, Deichhauptmann.
  • Dr. Magnus Buhlert (* 1967), von 1992 bis 1995 und von 2007 bis 2011 FDP-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Carl Dantz (1884–1967), Pädagoge, Schulreformer und Schriftsteller, wohnte in einem umgebauten Bauernhaus und war bis zum Ersten Weltkrieg Lehrer in Huchting.
  • Björn Fecker (* 1977), seit 2007 Grüner-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Hans-Georg Gerling (* 1943), von 1995 bis 2011 CDU-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Dr. Hans Hermes, 1906 erster Arzt in Huchting
  • Carl Hurtzig (SPD), Gemeindevorsteher in Huchting von 1918 bis 1933, durch die Nationalsozialisten verfolgt und entlassen.
  • Helga Jansen (1950–2010), von 1991 bis 2003 SPD-Bürgerschaftsabgeordnete
  • Harry John (1928–1977) Lehrer, von 1963 bis 1977 FDP-Bürgerschaftsabgeordneter und von 1969 bis 1975 Fraktionsvorsitzender.
  • Helene Knorr (1929–2010), von 1971 bis 1987 SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und von 1983 bis 1987 deren Vizepräsidentin.
  • Konrad Kunick (* 1940), von 1971 bis 1987 und von 1991 bis 1994 SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, von 1985 bis 1987 Fraktionsvorsitzender,von 1987 bis 1991 Senator, von 1994 bis 2002 Mitglied im Deutschen Bundestag.
  • Franz Löbert (1906–1975), von 1945 bis 1948 SPD-Nachkriegsbürgermeister und Ortsamtsleiter von Huchting, von 1953 bis 1967 Senatsdirektor und von 1967 bis 1971 Innensenator von Bremen.
  • Heinz Meyer (1911–1986), (SPD), 1948 bis 1974 Ortsamtsleiter in Huchting, von 1946 bis 1967 SPD-Bürgerschaftsabgeordneter und von 1959 bis 1967 Vizepräsidenten der Bürgerschaft.
  • Th. Siegfried A. Morschel (1920–2002), in Huchting wohnhafter Architekt.
  • Manfred Oppermann (* 1951), seit 1999 SPD-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Hermann Stichweh (* 1940), von 1971 bis 1991 SPD-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Sükrü Senkal (* 1972), seit 2007 SPD-Bürgerschaftsabgeordneter.
  • Moritz Thape (* 1920), von 1959 bis 1965 SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, von 1965 bis 1985 Bildungs- und Finanzsenator und von 1979 bis 1985 Bremer Bürgermeister.

Literatur und Quellen

  • Herbert Schwarzwälder: Das große Bremen Lexikon; Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X
  • Heinz Meyer: Huchting. Einst und Jetzt. Hauschild, Bremen 1981.
  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Band 6 · Woltmerhausen, Huchting; Carl Schünemann Verlag, Bremen 1997, ISBN 3-7961-1840-2
  • Andreas Fetchenhauer: Huchting 1860–1945, Ein photographischer Streifzug, Edition Temmen, Bremen 2000, ISBN 3-86108-627-1
  • Hauschild, Wolf-Dieter: Kirchen- und Dogmengeschichte, Teile 1 und 2, Gütersloh 1995 und 1999
  • Ottmar Hinz: Grolland. Ein Dorf vom Reissbrett; Bremer Verlagsgesellschaft, Bremen, 1990, ISBN 3-926028-65-3
  • Roland Kutzki: Der Huchtingplan; Stadtteilkonzept für Huchting, Bremen 2006
  • Andreas Röpcke [Hg]: Bremische Kirchengeschichte im 19.+ 20. Jh.; Bremen 1994

Einzelnachweise

  1. a b c d Statistisches Jahrbuch 2009. Statistisches Landesamt Bremen, S. 9–11, abgerufen am 15. Juni 2010.
  2. Andreas Fetchenhauer: Huchting 1860–1945; S. 5–6; Edition Temmen, Bremen 2000, ISBN 3-86108-627-1
  3. Alfred Schweder: Sammlung im Privatbesitz
  4. Heinz Meyer: Huchting. Einst und Jetzt; S. 8–10. Bremen 1981.
  5. Christian Pantle: Die Varusschlacht, S. 84 ff, S113, S.259ff
  6. Tacitus: Annalen I-VI, Buch II S.77 ff-S.93; Reclam,Stuttgart 1964
  7. Ottmar Hinz: Grolland – Ein Dorf am Reissbrett
  8. Weser-Kurier: 29. September 2010, S. 12
  9. Kunst im öffentlichen Raum in Bremen

Weblinks



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