Altenburger Land

Altenburger Land
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Altenburger Land Deutschlandkarte, Position des Landkreises Altenburger Land hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Verwaltungssitz: Altenburg
Fläche: 569,08 km²
Einwohner: 103.313 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: ABG
Kreisschlüssel: 16 0 77
Kreisgliederung: 40 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Lindenaustraße 9
04600 Altenburg
Webpräsenz:
Landrat: Sieghardt Rydzewski (parteilos)
Lage des Landkreises Altenburger Land in Thüringen
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Über dieses Bild

Der Landkreis Altenburger Land ist ein Landkreis in Thüringen, Deutschland. Er ist benannt nach der gleichnamigen Landschaft um die Stadt Altenburg. Einziger angrenzender Thüringer Kreis ist der Landkreis Greiz im Westen, im Nordwesten befindet sich der Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt), und im Osten die sächsischen Landkreise Leipzig, Mittelsachsen und Zwickau (von Nord nach Süd).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Altenburger Land liegt im äußersten Osten Thüringens. Es ist in weiten Teilen landwirtschaftlich geprägt. Von Süden nach Norden durchquert der Fluss Pleiße den Landkreis und mündet in Leipzig in die Weiße Elster. Von Südwesten in Richtung Nordosten durchquert der Fluss Sprotte Teile des Landkreises Altenburger Land. Das leicht hügelige Osterland, das die nördlichsten Vorhügel des Erzgebirges darstellt, fällt sanft ab bis zu den Ebenen des südöstlichen Sachsen-Anhalts.

siehe auch: Wieratal

Geschichte

Die Region am Fluss Pleiße war ein Teil des großen Waldes Miriquidi, der von Slawen besiedelt wurde. Das Altenburger Schloss, hoch über der Stadt auf einem Porphyrfelsen gelegen, existierte schon im 10. Jahrhundert und war zeitweilig Kaiserpfalz. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Region von deutschen Siedlern bewirtschaftet. Im 14. Jahrhundert war es ein Teil der Markgrafschaft Meißen. Zu dieser Zeit wurden der Großteil des Waldes gefällt und es entstand die heutige Landschaft.

Der Landkreis Altenburger Land in seiner heutigen Form bildete den Ostkreis des aus zwei räumlich voneinander getrennten territorialen Einheiten bestehenden Herzogtums Sachsen-Altenburg, das im Jahr 1920 im neugebildeten Land Thüringen aufging. Nach einer umfassenden Gebietsreform in Thüringen im Jahr 1922 wurde der Landkreis Altenburg gebildet. Einige Gemeinden um Ronneburg wurden dabei an den neuen Landkreis Gera abgegeben.

Das Altenburger Land ist heute eine intensiv landwirtschaftlich genutzte Region und daher sehr waldarm. Zwischen den weiten Fluren liegen an Bächen, die zumeist durch das Oberflächenwasser der umliegenden Fluren gespeist werden, kleine Dörfer. Außer den Städten Altenburg und Schmölln dominieren meist Bauerndörfer, oftmals mit nicht mehr als 100 Einwohnern, die von jeweils 1-3 großen Gütern dominiert werden, sowie kleineren „Handgütern” – Häusern, die in früherer Zeit von Handwerkern oder den Bediensteten der Gutshöfe im Ort bewohnt wurden. Die stattlichen Gutshöfe weisen auf die frühe intensive Landwirtschaft im Altenburger Land hin. Fruchtbare Böden und das gesetzliche Verbot der Erbteilung des Grundbesitzes im Herzogtum Sachsen-Altenburg förderten das Wachstum kleiner Höfe zu großen Vierseithöfen mit oft villenähnlichen Wohnhäusern. Auch heute noch besteht die Nichtteilung als ungeschriebenes Gebot fort, um die beispielsweise in Süddeutschland weithin übliche Zerstückelung der Flächen und kleine Fluren zu verhindern. Somit sind Flurgrößen über 20 Hektar normal, Besitzflächen eines größeren Gutes bis 70 ha üblich.

Im Jahr 1952 wurde in der DDR dieser Kreis durch eine administrative Reform in zwei kleinere Kreise – den Kreis Altenburg und den Kreis Schmölln – geteilt. Diese wurden Teil des Bezirkes Leipzig. Im Zuge der Auflösung der DDR-Bezirke und der Wiedererrichtung der Bundesländer im Jahre 1990 wurde der Kreis Altenburg entgegen den Ergebnissen einer Volksbefragung durch einen Beschluss des Kreistages nicht dem Freistaat Sachsen, sondern dem Freistaat Thüringen zugeordnet. 1994 wurden als Ergebnis einer Kreisgebietsreform der Kreis Altenburg und der Kreis Schmölln wieder zum heutigen Landkreis Altenburger Land vereinigt.

Politik

Landrat

Landrat des Kreises Altenburger Land ist Sieghardt Rydzewski (parteilos).

Kreistag

Die 46 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:

Partei
Sitze
CDU
20
Die Linke
13
SPD
9
FDP
4

Wappen

Landkreiswappen des Landkreises Altenburger Land

Blasonierung: „Geviert. Feld 1: in Silber eine rote Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern; Feld 2: in Blau einen aufrechten, von Gold über Silber geteilten Löwen; Feld 3: neunmal von Schwarz und Gold geteilt und mit einem grünen Rautenkranz belegt; Feld 4: in Silber eine rote Eichel mit grünem Kelch.“

  • Die rote Rose steht für die Burggrafschaft Altenburg und ist auch Bestandteil des Stadtwappens der Stadt Altenburg
  • Der goldsilberne Löwe steht für das Pleißenland; dieser soll an den golden gekrönten Löwen auf schwarzem Grund erinnern, der das Wappen der Reußen (der Vögte von Plauen und Weida) ist; diese hatten im 14. und 15. Jahrhundert großen Einfluss auf die Schmöllner Region
  • Das Feld mit schwarzen und goldenen Streifen mit dem Rautenkranz steht für die Wettiner (Markgrafen zu Meißen)
  • Die rote Eichel symbolisiert das Skatspiel, welches 1813 in Altenburg erfunden wurde

Die einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden im Landkreis findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Altenburger Land.

Partnerschaften

  • Enzkreis (seit 1991)
  • Hickory (North Carolina) (USA, seit 1997)

Verkehr

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007)

Städte
¹ ist erfüllende Gemeinde für 2 weitere Gemeinden

  1. Altenburg, Große kreisangehörige Stadt (36.703)
  2. Gößnitz (3.924) ¹
  3. Lucka (4.337)
  4. Meuselwitz (12.102)
  5. Schmölln (12.275)

Gemeinden
² erfüllende Gemeinde im Sinne einer Verwaltungsgemeinschaft
ist die Stadt Gößnitz

  1. Heyersdorf ² (144)
  2. Nobitz (3.682)
  3. Ponitz ² (1.790)
  4. Saara (3.128)

Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Verwaltungsgemeinschaft

  1. Altkirchen (1.112)
  2. Dobitschen (539)
  3. Drogen (164)
  4. Göhren (475)
  5. Göllnitz (359)
  6. Großröda (244)
  7. Lumpzig (608)
  8. Mehna * (347)
  9. Starkenberg (2.001)
  1. Heukewalde (220)
  2. Jonaswalde (348)
  3. Löbichau (1.123)
  4. Nöbdenitz * (1.028)
  5. Posterstein (487)
  6. Thonhausen (621)
  7. Vollmershain (343)
  8. Wildenbörten (372)
  1. Fockendorf (900)
  2. Gerstenberg (571)
  3. Haselbach (882)
  4. Treben * (915)
  5. Windischleuba (2.179)
  1. Kriebitzsch (1.187)
  2. Lödla (779)
  3. Monstab (483)
  4. Rositz * (3.079)
  1. Frohnsdorf (308)
  2. Göpfersdorf (238)
  3. Jückelberg (343)
  4. Langenleuba-Niederhain * (2.032)
  5. Ziegelheim (941) (bis 1952 im Land Sachsen)

Zu den Begriffen „Verwaltungsgemeinschaft“ bzw. „erfüllende Gemeinde“ siehe Verwaltungsgemeinschaften in Thüringen.

Bundesgartenschau 2007

Das offizielle Begleitprogramm des Landkreises Altenburger Land zur Bundesgartenschau 2007 trug den Namen Resurrektion Aurora. Die Ausstellungsfläche umfasst den Förderturm Löbichau des ehemaligen Schachtes Drosen bei Löbichau mit einer Lindenallee für Fußgänger und Radfahrer zur sanierten Halde Beerwalde, die bis zur Bergkuppe begangen werden kann.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden

Literatur

  • Ernst Kirste: Landeskunde der Kreise Altenburg und Schmölln des Bezirkes Leipzig. Altenburg 1956
  • Hans Joachim Kessler/Reinhard Mende (Fotos): Altenburger Land: Streifzüge entlang der Blauen Flut, der Pleiße, Sprotte, Schnauder und Wiera, DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft, 1996, ISBN 3-9804823-2-4.
  • J. und G. Löbe: Geschichte der Kirchen und Schulen des Herzogthums Sachsen-Altenburg mit besonderer Berücksichtigung der Ortsgeschichte. Altenburg 1886, Neudruck Neustadt an der Aisch 2000, ISBN 3-89557-156-3

Weblinks


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